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„Dolen“, Wolfersdorf und Dittersdorf

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Nach der Unterwerfung und Kolonisierung der Daleminzier durch die Deutschen war Dahlen zunächst einmal im Besitz der deutschen Kaiser. Im Jahr 1065 schenkte König Heinrich IV. (1050-1106) Dahlen, im Gau „Talmence“ (Daleminze) gelegen, als Teil des Burgwardes Strehla zusammen mit Boritz, dem Bistum Naumburg. Die späteren Amthauptmannstädte Oschatz und Grimma wurden in diesem Zuge ebenfalls dem Bistum Naumburg übereignet. Dafür erwies der Naumburger Bischof Eberhard (1045-1079) dem Kaiser seine besondere Dankbarkeit. Als dieser unter dem päpstlichen Bann stand, bewies er Treue und begleitete ihn auf seinem Bußgang nach Canossa (1077).


Blick vom Burgberg auf die Stadt um 1820 (Lithographie)

Ein weiterer Beleg dafür, dass man die Anfänge von Dahlen auf spätslawischen Ursprung zurückführen kann, sind die zahlreichen Scherbenfunde auf dem Burgberg. Wie bereits im vorigen Kapitel erwähnt wurde, befand sich dort eine spätslawische Wallanlage. Unterhalb des Hügels, unweit des heutigen Ortsteiles Zissen, siedelten sich die ersten Dahlener an und legten damit den Grundstein zur heutigen Stadt.

Über die früheste Entwicklung des Ortes kann man mangels schriftlicher Überlieferungen ebenfalls nur Vermutungen anstellen. Naheliegend ist, dass die ersten Dahlener gemeinsam mit den Siedlern von Zissen auf dem dem Burgberg gegenüberliegenden Hügel eine Kirche errichtet hatten. Von dieser Annahme ausgehend, müsste sich die weitere Besiedlung von Dahlen zunächst über die jetzige Bornstraße in Richtung Kirche vollzogen haben. Es ist aber auch eine gleichzeitige Ansiedlung von der Dahle aus entlang der jetzigen August-Bebel-Straße in Richtung Markt denkbar. Zu bemerken ist noch, dass der kurze Weg, der von der jetzigen August-Bebel-Straße (etwa 150 m westlich der Kreuzung Bornstraße) abzweigt, in früheren Beschreibungen Wendengässchen genannt wurde. Er war zu jener Zeit aber keine Sackgasse und führte in Richtung Kirche weiter.

In der Mitte des 12. Jahrhunderts wurden auf dem Gebiet des heutigen Dahlen durch die Bischöfe von Naumburg zwei kleine deutsche Dienstmannsiedlungen – Wolfersdorf und Dittersdorf – gegründet. Die Siedlung Dittersdorf lag in der Nähe der Hainstraße. Ihre Fluren grenzten an die Fluren von Dahlen, Börln und Radegast. Wolfersdorf lag von der heutigen Bahnhofstraße aus in Richtung Großböhla. Die Orte Wolfersdorf und Dittersdorf wurden aber recht bald wieder verlassen. Es bleibt zu vermuten, dass sich die Bewohner dieser beiden Orte in Dahlen ansiedelten. Möglich ist auch eine gezielte Umsiedlung von Seiten des Bistums, um die Stadt zu vergrößern. Die Namen dieser beiden Orte gehen vermutlich auf die Namen der jeweils verantwortlichen Kolonisatoren Dietrich und Wolfram (1210 als „Dieterichesdorf“ und „Wolvramesdorf“ genannt) zurück.


Auch heute noch ist die ehemalige Wasserburg von Burkhardtsdorf deutlich zu erkennen.

Die Zusammenlegung bzw. Verschmelzung dieser ehemals selbstständigen Orte mit der slawischen Siedlung Dolen dürfte damit als die eigentliche Gründung der Stadt Dahlen angesehen werden. Dieser Prozess fand spätestens zu Beginn des 13. Jahrhunderts statt.

Auf Dahlener Flur (in der Heide gelegen) hat es weitere Ortschaften gegeben. Dabei handelt es sich um die jetzigen Wüstungen Naundorf (Kirchberg, nordwestlich der Hospitalhütte), Burkhardtdorf (östlich der Jägereiche), was sogar eine Wasserburg hatte, sowie Gemarkungsteile der sogenannten Griesgüter (Sandgüter), die im Buchaer Bauernwald liegen. Sie alle wurden vermutlich um 1300 aufgegeben.

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