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2Soziale Arbeit und komplexer Liberalismus – ein Interview

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Dieses Gespräch entstand mit einem Vertreter radikal-liberaler Positionen und war eigentlich für eine Publikation im Internet gedacht. Jedoch erschienen dem Interviewer meine Antworten zu komplex, sodass er auf eine Publikation auf seiner Plattform verzichtete. Auch der Liberalismus ist im Verhältnis zur Sozialen Arbeit nicht unterkomplex zu haben. Wer komplex liberal denken will, dem bleibt nichts anderes übrig, also sich die Mühe zu machen, genau zu unterscheiden. Das folgende Interview kann bestenfalls genau dies veranschaulichen.

Herr Kleve, Sie dozieren u. a. über die Soziale Arbeit.

Das machen viele. Sie haben aber eine nette kleine Eigenheit:

Sie stehen dem freien Markt nicht ganz so feindlich gegenüber wie zahlreiche Ihrer Kolleginnen und Kollegen. Warum?

So einheitlich, wie Sie das andeuten, ist das Bild in der Sozialen Arbeit nicht. Es lassen sich durchaus sehr unterschiedliche Antworten hinsichtlich der Frage vernehmen, in welchem Verhältnis Marktwirtschaft und Soziale Arbeit zueinander stehen bzw. stehen könnten oder stehen sollten. Manche Kolleginnen und Kollegen fordern durchaus mehr Markt, um diejenigen in ihrer Nachfrageposition zu stärken und sie tatsächlich in die Kundenrolle zu führen, die als Nutzerinnen und Nutzer auf professionelle Hilfen der Sozialen Arbeit angewiesen sind. Kunde ist im aktuellen System der Sozialen Arbeit jedoch tendenziell der Staat – in Form der sogenannten öffentlichen Träger (z. B. Jugend-, Sozial-, Gesundheitsamt oder Arbeitsagentur). Die Nutzerinnen und Nutzer Sozialer Arbeit sind in Klienten- und eben nicht in Kundenrollen.

Freiheit, Verantwortung, Selbsthilfe

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