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69. Max Heine70

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Herbst 1823

Während seines temporären Aufenthaltes in Lüneburg hatte Heinrich sein Zimmer unmittelbar neben dem meinigen und da habe ich vieles belauscht, wie es in der Werkstatt des Dichters zugegangen ist. Viele seiner herrlichsten Lieder, oft von der Tinte noch nicht getrocknet, las er mir vor, z. B.: „Du bist wie eine Blume“, betonte scharf, was er gelungen fand, und hörte, wie ein frommes Kind, gerechte und ungerechte Bemerkungen an. Diese Zutraulichkeit ermutigte mich, ihm auch einige meiner poetischen Versuche vorzulesen. Er hörte meine schlechten Reime mit Geduld an, und sagte dann milde: „Schreibe Prosa, lieber Max, genug Unglück in einer Familie an einem Dichter!“

[Seit Frühjahr 1822 wohnten Heines Eltern in Lüneburg; Bruder Max war Primaner des dortigen Gymnasiums. Ende Mai 1823 kehrte Heine von Berlin ins Elternhaus zurück und blieb dort bis Ende des Jahres; nur die Sommermonate Juli und August verbrachte er in Hamburg und in Cuxhaven. Januar 1824 ging er wieder nach Göttingen zur Fortsetzung seines Studiums.]

Gespräche mit Heine

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