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82. Eduard Wedekind149
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[Strodtmanns Bericht nach Wedekinds Tagebuch:] Besonders ungehalten war Heine über einen seines arroganten Wesens halber übel berufenen Privatdozenten, Dr. L. [Lachmann], welcher in einem Saale der Universitätsbibliothek mit dem Ausleihen der Bücher betraut war. „Der Mann schikaniert mich durch seine Launen, sooft ich mir ein Buch holen will,“ sagte Heine, „aber das soll er mir büßen!“ setzte er lebhaft hinzu. „Nächstens gehe ich einmal mit einem ganzen Trupp Studenten auf die Bibliothek und lasse ihn klettern, immer nach den höchsten Bördern; und wenn er dann die Bücher nicht finden kann oder will, so werfe ich ihm seine ganze Ignoranz vor.“ – „Das soll auch wohl Gutmütigkeit sein?“ entgegnete Wedekind mit Anspielung darauf, daß Heine ihn tags zuvor gefragt hatte, ob er ihn in den Liedern des „Lyrischen Intermezzo“ nicht recht gutmütig gefunden habe, was der Gefragte entschieden verneinen mußte. Heine brach in ein mutwilliges Lachen aus.