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77. Eduard Wedekind149

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Juni 1824

[Tagebuch:] Er [Heine] steht jetzt im zehnten Semester und muß noch bei den Pandekten schwitzen. Er hört sie bei Meister, weiter nichts. Gestern sagte er mir: wenn das Corpus juris in Kalenderformat gedruckt wäre, würde er es gewiß loskriegen; jetzt scheue er sich vor dem großen Format...

Ich sprach heute absichtlich mit ihm über das jus. Von Meister sagte er: „Das ist ein göttlicher Kerl – erstens, zweitens, kurz alles, und man sieht gleich, wie man es anwenden kann.“ Das römische Recht interessiert ihn schon, mehr noch das kanonische. „Es würde interessant sein,“ bemerkte er, „den Kampf des kanonischen und römischen Rechts miteinander darzustellen, wie denn die Dekretisten und Romanisten in Bologna sich ihrer Zeit fast tot darum schlugen. Übrigens“, sagte er, „habe ich vom jus nichts los, als was so hie und da hängengeblieben ist; manchmal ist aber doch mehr hängengeblieben, als ich selbst glaubte. Ich habe überhaupt nichts los, als die Metrik.“ Michaelis will er ausstudiert haben und dann auf Reisen gehen, wahrscheinlich nach Italien. In der Folge gedenkt er in die Juristenkarriere zu treten; ob aber in Preußen, weiß er noch nicht. Umgang hat er wenig; wir haben uns gegenseitig gebeten, einer den andern zu besuchen.

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