Читать книгу Tatort Rosenheim - Heinz von Wilk - Страница 17

Auch wenn auf dem Gipfel
schon Eis liegt …

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Schon klar, dass der Max neben dem sizilianischen Zitronenkuchen noch schnell einen Strauß Blumen gekauft hat. Nicht dass du jetzt denkst, er hätte ein schlechtes Gewissen, aber der Auer ist ein Mann, der weiß, wie man Frauen wieder zum Lächeln bringt. Ein netter kleiner und übersichtlicher Nelken-Grünzeug-Strauß für 6,99 Euro.

So rennt er also die Treppen zur Wohnung hoch. Links den Kuchen, rechts die Blumen. Nicht, dass der Aufzug kaputt wäre oder so, aber der Auer hat mal gelesen, dass eine jede Treppenstufe, die man steigt, das Leben um eine Sekunde verlängert. Ich selber glaub da ja nicht so hartnäckig dran, aber der Max schon.

Und wie er so ins Wohnzimmer schwebt und den Duft der Bratensoße in sich hineinsaugt, hört er die Friedl lachen wie ein kleines Mädchen, frei und unbeschwert. Eine tiefe Männerstimme sagt: »Ja, und dann hat der Ober zu mir gesagt: ›Jetzt sehe ich das Haar in der Suppe auch. Aber dies ist die Tagessuppe für 2,50 Euro, für das Geld können Sie schlecht ein ganzes Toupet erwarten, oder?‹«

Die Friedl lachte immer noch, Max platzte ins Wohnzimmer und sah Folgendes: seine Tante, mit roten Backen, gewagter Hochfrisur und geschminkt wie das Nürnberger Christkind. Und am Tisch: ein alter Knabe, so Ende 60 plus oder 70, leichtes Übergewicht, volles graues Haar, blasses Gesicht mit vielen Lachfalten. Die beiden Alten strahlten sich an und bemerkten den Max nicht. Der räusperte sich, und zwei Köpfe drehten sich ruckartig zur Tür.

Max streckte seinen Nelkenstrauß vor und hob den Kuchen in der Verpackung hoch: »Einmal Zitronenkuchen und einmal wunderschöne Blumen für meine wunderschöne Tante.«

»Stell den Kuchen auf die Anrichte. Was sind das für Blumen? Hast du die auf dem Friedhof geklaut? Die zittern ja jetzt noch!«

Max schaute den alten Burschen am Tisch an, der stand auf und hielt ihm die Hand hin: »Du bist der Max. Ich bin der Manfred, Manfred Gorka. Freut mich, die Friedl hat mir schon sehr viel von dir erzählt.«

»Ja, der Manfred ist ein bissel früher gekommen, aber das macht ja nichts, oder? Und schau mal, Bub, was er mir für einen Strauß mitgebracht hat. Das nenne ich Blumen.« Sie zeigte mit der rechten Hand auf ein Gesteck von Rosen in allen Farben, mit Farnen und kleinen, gewundenen Ästen und Blättern in verschiedenen Grüntönen.

»Jetzt guck nicht so dumm aus der Wäsche, ich hab’s nicht so gemeint, natürlich gefällt mir dein Strauß auch. Setz dich zum Manfred, ich hol schnell eine Vase.«

Max setzte sich kopfschüttelnd an den festlich gedeckten Tisch und strich über das Leinen: »Da hat sie aber das alte Familiensilber und das Porzellan rausgeholt, die Tante. Respekt. Das hab ich zum letzten Mal beim Leichenschmaus für den Otti gesehen. Wir beide sind ja schon beim Du, Manfred. Also, ihr habt euch während einer Kreuzfahrt kennengelernt, wie ich hörte.«

Manfred nickte und goss Max etwas von dem Rotwein ein. »Da, probier, das ist ein alter Spanier, der passt gut zum Braten.«

Max nippte: »Gut, ja. Danke. Es ist schon etwas überraschend, dass du so, wie soll ich sagen, plötzlich auftauchst, Manfred.«

»Ja, ich hatte zufällig hier in der Gegend zu tun. Außerdem war ich lange weg. Ausland, weißt schon. Ich bin erst seit vorgestern wieder in Deutschland. Und als ich in München gelandet bin, hab ich gedacht, ruf doch mal die Friedl an.« Manfred trank einen Schluck Rotwein und seufzte: »Na ja, ich hätte mich zwischendurch mal melden können, aber da, wo ich war, da war es ziemlich schlecht mit Telefonieren und so. Wildnis, Wüste, lauter solche Sachen.«

»Der Manfred war für die UNO in Nordafrika, bei den Tierrettern. Stell dir vor, Bub, die haben da die wilden Elefanten gefangen und woanders hingebracht. Wegen den Wilderern, gell, Manfred?«

Die Friedl, immer noch aufgekratzt wie eine 16-Jährige, kam mit den Nelken in einer Kristallvase ins Wohnzimmer gerauscht und stellte sie auf den Tisch. Neben Manfreds Rosengesteck sahen die fünf Nelken sehr beschämt aus.

»Nordafrika, das ist für mich Algerien, Tunesien, Ägypten und so, oder?« Max nahm sich die Weinflasche und schenkte der Friedl nach. »Ich meine, ich kenne das Landesinnere ja nur aus dem Fernsehen, aber da gibt es doch keine Elefanten, hab ich immer gedacht.«

Die Friedl schaute ihn strafend an, aber der Manfred lachte: »Jetzt nicht mehr. Deswegen bin ich ja hier. Wir sind fertig da unten mit den ganzen Umsiedlungsaktionen, und ich hab jetzt lange Zeit frei.«

»Verstehe. Besonders braun bist du aber da in Nordafrika nicht geworden, Manfred.«

»Wenn du dich so richtig in deine Arbeit reinkniest, dann hast du selbst in Nordafrika keine Zeit zum Braunwerden. Wir haben da ja praktisch im Akkord die Viecher gefangen, und abends, wenn wir Feierabend gemacht haben, da saßen wir fix und fertig am Lagerfeuer. Da wirst du dann auch nicht mehr braun. Apropos Lagerfeuer: Ich hab einen Hunger wie ein Löwe.«

Friedl sprang händeklatschend auf: »Ja mei, du bist ja auch schon so lange unterwegs, Manfred, ich hole jetzt die Suppe. Es gibt eine Pfannkuchensuppe, die ist eine Spezialität von mir. Keine backt die Pfannkuchen so wie ich, da gibt es nämlich ein Geheimnis.«

Plappernd und lachend tänzelte sie aus dem Wohnzimmer in die Küche rüber. Manfred schaute Max an, tippte sich an die Nase und meinte: »Du hast so eine spezielle Art zu fragen, das kommt mir von irgendwoher bekannt vor. Fällt mir gleich wieder ein.«

Aber der Max hatte da noch was: »Kann schon sein, ich war ja auch lange genug bei der Po…«

Jetzt hättest du sehen sollen, wie die Friedl mit einem Affenzahn mitsamt der Suppenschüssel und tiefrotem Gesicht ins Zimmer gerauscht kam und dem Max ins Wort gefallen ist und rasend schnell losgeplappert hat: »Post. Er war bei der Post, der Bub. Im Briefsortierzentrum in Kolbermoor. Da hat er aber aufhören müssen, weil er eine … eine Allergie bekommen hat. Eine Briefmarkenallergie, genau genommen. Wegen dem Kleber, der da hinten drauf ist. Und er hat’s mit dem Kreislauf. Schon immer. Wenn die Briefe alle so schnell an einem vorbeiflitzen, auf dem Band da, und man muss die dann irgendwie rumsortieren, da leidet auch der Kreislauf. Ja, und jetzt wohnt er hier bei mir und hilft seinem alten Tantchen ein bisschen beim Leben, gell, Bub?«

Sie stellte die Schüssel ab und klopfte dem Max auf den Hinterkopf: »Jetzt hör schon mit deiner blöden Fragerei auf.«

Friedl lächelte den Manfred an: »So war er schon als kleiner Bub. Immer neugierig, immer am Fragen.« Und zum Max: »Den Manfred lassen wir jetzt in aller Ruhe essen, dann überlegen wir mal, wo er hier schlafen kann, gell?«

Manfred hob abwehrend die Hände: »Nein, nein, mach dir keine Umstände, Friedl, ich such mir eine Pension. Gleich nach dem Essen zieh ich los.«

Max sagte: »Wo ist denn dein Gepäck?«

Friedl zischte: »Fängst du schon wieder an? Wo bleibt denn deine Erziehung, Bub? Verdammt noch mal, jetzt! Man könnte meinen, du bist per Anhalter durch die gute Kinderstube gehuscht.«

Manfred schüttelte den Kopf: »Lass sein, Friedl, ist ja gut.« Und zu Max: »Ich habe nur die kleine Tasche dabei, die im Flur steht. Der Rest ist noch unterwegs und wird mir nachgeschickt. Vielleicht suche ich mir hier in Rosenheim eine Wohnung. Das, was ich von eurer Dachterrasse aus von der Stadt gesehen habe, gefällt mir schon mal sehr gut. Lasst uns jetzt essen, ich sterbe vor Hunger.«

»Genau, gib mir mal deinen Teller rüber, mein lieber Manfred!« Friedl zwang sich ein Lächeln ab und schaute den Max dabei strafend an.

Der zuckte mit den Schultern und hielt auch seinen Teller über den Tisch. Die dicken goldbraunen Pfannkuchenstreifen glitten auf die schneeweißen, mit Ornamenten verzierten Porzellanteller, und die klare Brühe verbreitete einen verführerisch guten Duft.

Schweigend löffelten die Friedl und der Max vor sich hin, jeder hatte schon ein bisschen gegessen, als sie bemerkten, dass der Manfred seinen Teller anstarrte.

Die Hände hielt er übereinandergefaltet, nicht wie beim Gebet, sondern … na ja, anders halt.

Friedl räusperte sich: »Betest du?«

Manfred schreckte hoch und lächelte: »Was? Nein. Ich war ja auch einige Zeit in Japan unterwegs. Und dort entschuldigen sich die Menschen bei ihrem Essen, bevor sie es verspeisen. Das da ist eine wunderbare Hühnersuppe, das rieche ich.«

»Aha, und Hühner sind religiös, oder?« Max deutete mit seinem Löffel auf den Teller.

»Könnte sein, ja. Wenn ich so nachdenke, warum nicht? Für so ein Huhn ist der liebe Gott vielleicht … ein uralter, weiser Hahn, der Eier legen kann. Weil er ein Hühnergott ist. Und sein erstgeborener Sohn ist in der Hühnerreligion ein ganz besonderes Ei, das nicht ausgebrütet oder verzehrt werden darf. Mahlzeit.«

Der Manfred schaufelte andächtig einen mit Pfannkuchen beladenen Löffel in den Mund, bekleckerte sich das Hemd und wischte es mit der Krawatte ab. »Da braucht ihr mich gar nicht so anzuschauen. Kann ja durchaus sein, dass es so ist. Schafe verehren bestimmt was anderes als ein Huhn. Und so weiter und so fort.«

Jetzt denkst du sicher, ja, spinnt denn der? Denn genau das dachte sich der Max. Um das Gespräch aber wieder auf einen einigermaßen sicheren Boden zu steuern, nickte er und sagte: »Erzähl doch mal was von der Kreuzfahrt. Die Friedl ist da erstaunlich wortkarg.«

Manfred hob sein Glas, prostete ihr zu und meinte: »Das war irgendwie wie ein Blitz. Wir saßen im gleichen Tenderboot bei dem Ausflug zu den blauen Grotten. Die ersten Tage auf dem Schiff war ich fast nur in meiner Kabine, weil ich niemanden sehen wollte. Zum Frühstück ging ich immer ganz früh, hab mir was für den Tag mitgenommen, und abends oder, besser gesagt, nachts bin ich zum Mitternachtsbuffet, da waren immer nur ganz wenige von den Passagieren.«

»Aber so ein Kreuzfahrtschiff ist doch viel in Häfen, oder?«

Die Friedl klopfte dem Max mit ihrem Löffel auf den Handrücken: »Unterbrich ihn nicht, Bub. Jetzt kommt der schöne Teil.«

Manfred schluckte seine Pfannkuchenstreifen runter: »Die beiden Landgänge, die wir hatten, da hab ich immer gewartet, bis alle von Bord waren, dann bin ich auch runter vom Schiff. Und ich war immer einer der ersten Passagiere, die zurückkamen. So, und dann war dieser Tag, da wurde getendert. Mit den großen Rettungsbooten bringen sie da die Passagiere zum Ausflug in die blaue Grotte, weil kein Hafen in der Nähe ist. Ich bin als Letzter in das letzte Boot gestiegen und hab mich auf den letzten freien Platz gesetzt. Und neben mir: die Friedl. Kennst du das, wenn dich plötzlich was anspringt wie ein Raubtier, und du vergisst zu atmen?«

Max schaute ungläubig hoch: »Sie hat dich angesprungen? Im Boot? Vor allen Leuten? Wow.«

Friedl zischte, und Manfred hob die Hand: »Ich meinte das jetzt philosophisch. Der Funke, die Kraft, die Liebe, die von ihr ausgingen. Wir haben uns unterhalten und es war so, als ob wir uns schon ewig lange kennen würden. Seelenverwandt, verstehst?«

Der Max schüttelte den Kopf: »Nein. Echt nicht.«

»Auch gut. So ein Glück hat auch nicht ein jeder. Auf jeden Fall war es ein wundervoller Nachmittag. Abends haben wir auf Deck gegessen und der Sonne nachgeschaut, wie sie im Meer verschwunden ist. Dann sind wir in meine Kabine gegangen. Dort habe ich der Friedl auf meinem alten Rekorder eine Kassette von Grieg vorgespielt. Auf meinem Privatbalkon, bei Kerzenschein und mit einer Flasche Brunello.«

Friedl kicherte wie ein kleines Mädchen: »Dann hat er mich geküsst, ich bin gegen den Rekorder gestoßen und hab ihn vom Tisch gefegt. Die Kassette fing an zu eiern und wir hatten Bandsalat. Ich habe mit einer Nagelfeile das Band wieder zurückgedreht, und dann hatten wir eine tolle Nacht. Eine von vielen tollen Nächten.«

Sie langte über den Tisch, nahm Manfreds Hand und drückte sie. Max verschluckte sich an einem Pfannkuchenstück, löffelte schnell seinen Teller leer und sagt hustend: »Ich brauch mal einen Happen frische Luft. Wenn ihr mich sucht, ich bin auf der Terrasse.«

Friedl rief ihm nach: »Ist gut, Bub, die Kalbsvögel sind eh noch nicht ganz fertig! Dauert noch vielleicht zehn Minuten.« Und zu Manfred: »Hilfst du mir, die Teller rüberzubringen?«

Kannst du dir vorstellen, wie der Auer Max auf der Dachterrasse steht, sich am Geländer festklammert und denkt, ja, bin ich jetzt auf dem falschen Planeten oder was? Und wie er vor sich hin starrt, über die Lichter von Rosenheim, da kommt der Manfred, leicht verlegen, und stellt sich neben ihn: »Sie ruft uns, wenn es weitergeht.«

Die Temperatur war gefallen und der Himmel nahm das makellose dunkle Blau an, das nur der Mond einer klaren Nacht geben kann. Wie ein orangefarbener Riesenkürbis stieg er über der Alpenkette auf. Der leichte Wind brachte den Geruch von verbranntem Benzin mit, und von der Wohnung unter ihnen drangen dünne Geruchsschwaden von gegrilltem Fleisch und Gemüse an ihre Nasen.

Manfred hob weder den Blick noch sah er den Max an, als er einen tiefen Zug aus seinem Glas nahm und seufzte. Er starrte auf die Autos und die Menschen unten auf der Straße, und sein lausbubenhaftes Altmännergesicht sah im Licht der Straßenbeleuchtung, die von unten hochkam, hart aus: »Ich bin ein schlechter Gegner. Sag, wenn du mich hier nicht haben willst, und ich verschwinde nach dem Essen. Friedl wird nie wieder von mir hören, okay?«

»Wo willst du hin? Dahin, von wo du gekommen bist? So schnell?«

Max drehte sich zu Manfred, und das diffuse Licht warf kräuselnde Schatten auf sein Gesicht: »Nimm diese dämliche Unschuldsmiene aus deinem Gesicht, Manfred. Du bist ein Vollzeitklugscheißer. Ich sag dir was: Ich war nicht bei der Post, sondern bei der Polizei. Bei den ganz Harten. Und noch was: Du siehst für mich aus wie einer, der gerade aus dem ›Hotel zum Käfig‹ gekommen ist. Also, was liegt an? Was hast du mit ihr vor?«

Unten, auf der Münchener Straße, hielt ein Streifenwagen. Zwei Polizisten stiegen aus, setzten ihre Mützen auf und schauten sich um. Manfred trat einen Schritt vom Geländer zurück und verschränkte die Arme vor der Brust: »Hast du die gerufen?«

Max schaute nach unten und schüttelte den Kopf. »Ich hab’s an deinem Gang und deinem Benehmen gemerkt. Die älteren Knastler gehen sehr vorsichtig, zucken zusammen, wenn sie ein Geräusch hören, das sie nicht gleich einordnen können, und so weiter. Möchtest du mir was erzählen?«

Manfred schluckte: »Zwei Tage nach der Kreuzfahrt haben sie mich wieder gekascht. Bei meinem Vorleben heißt das: bis zum Prozess in U-Haft. Und dann: Ein Jahr Bau, U-Haft wird angerechnet. Von meinem letzten Geld hab ich mir die Zugfahrkarte nach Rosenheim gekauft.«

»Wegen was warst du drin?«

»Einbruch, Trickdiebstahl, Körperverletzung, das ganze Register.«

Max schaute erstaunt, und Manfred sagte: »Ach so, du meinst, jetzt, dieses eine Jahr? Das war wegen dem Bruch. Eine Villa in Berlin. Alarmanlage aus der Ex-DDR, Safe aus den 20ern, aber fast 35.000 Euronen, cash. Damit hab ich gleich am nächsten Morgen in einem Reisebüro die Kreuzfahrt gebucht und bin in Hamburg auf den Dampfer. Es waren nur noch zwei Einzel-Luxuskabinen frei. Eine davon hab ich genommen. Zum Last-Minute-Preis, aber immer noch sauteuer. Allerdings mit Balkon, Plasmafernseher, Minibar und Service rund um die Uhr. Deswegen bin ich während der ersten Tage auch nicht unter die Leute gegangen, weil ich Angst hatte, dass die mich schon suchen. Und vielleicht irgendwas im Fernsehen über mich kam. War aber nichts, ich hab ja keinen kaltgemacht, sondern nur einen kleinen Bruch.«

Unten trafen noch zwei Streifenwagen ein, die Polizisten stiegen schnell aus und rannten in die Bahnhofstraße.

»Der Plan war, dass ich in irgendeinem Land, wo es mir gefällt, vom Schiff gehe und bleibe. Neuseeland, da hätte es mir gefallen. Da hab ich aber schon gewusst, dass ich es nicht kann. Wegen der Friedl. Ich war verliebt, zum ersten Mal seit vielen Jahren. Das hat keine Zukunft, das war mir klar. Aber sie ist so eine tolle Frau. Was ich jetzt mache, weiß ich auch nicht. Keine Ahnung.«

Von drinnen kam Friedls Singsang, gefolgt von einem Händeklatschen: »Die Vögel sind auf dem Tisch, kommt rein, Männer!«

Max ging los, aber Manfred hielt ihn an der Schulter fest: »Was sagst du ihr?« Der Auer streifte unwirsch die Hand ab: »Lass mich. Ich muss das erst verdauen.«

Tatort Rosenheim

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