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Der Roland, das Symbol der Freiheit
ОглавлениеDer stolze Bremer Roland steht direkt vor dem Rathaus und blickt selbstbewusst in Richtung Dom. Damit demonstrierten die Bremer Kaufleute ihre Unabhängigkeit vom Erzbischof, der gerne das Sagen gehabt hätte.
Der Roland soll angeblich eine Nachbildung eines Neffen von Kaiser Karl dem Großen sein. Eindeutig hat der Roland das Aussehen eines Ritters. Ein schmiedeeisernes Gitter schützt ihn vor Schäden. Das muss auch sein, denn fast jeder Tourist stellt sich für ein Foto an den Roland. Das Gitter ist auch beim Trubel während des Bremer Weihnachtsmarktes oder Freimarktes unbedingt nötig.
Der Roland ist das Wahrzeichen Bremens. Weitere Rolandstatuen gibt es in vielen deutschen Städten, doch der Bremer Roland soll der schönste sein. Er ist das Symbol für die verbrieften Markt- und Handelsrechte und steht für die Freiheit der Stadt. Der Ansicht war der Erzbischof Albert von Bremen 1366 allerdings keineswegs, denn er ließ den damals noch hölzernen Roland kurzerhand zerstören. Der steinerne Roland wurde 1404 errichtet gemeinsam mit dem Beginn des Rathausbaus. Die Bremer sind jedenfalls der Ansicht, Bremen ist nur eine freie Stadt, solange der Roland steht.
Der Roland misst fünfeinhalb Meter. Der Abstand seinen spitzen, metallenen Knie beträgt genau 55,373 Zentimeter, das Maß der Bremer Elle.
Die Bremer Elle am Roland
Verkleinerte Nachbildungen des Bremer Rolands gelangten nach Japan, Belgien, Brasilien, New York und Ecuador. Kaffeekaufleute, Auswanderer oder Gastgeschenke sorgten für die weltweite Verbreitung.
Es gibt allerlei Brauchtum um den Roland. Zur Feier des Abzugs Napoleons legten tanzende Mädchen am 5. November Blumen zu seinen Füßen nieder. Zum Freimarkt trägt er ein übergroßes Lebkuchenherz, allerdings aus Pappe mit der Aufschrift „Ischa Freimarkt“. Und wer ihm die Knie gerieben hat, kommt wieder. Das taten augenscheinlich viele Besucher, denn das Metall ist dunkel verfärbt.