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Menschlich wäre der gerade Weg vonnöten

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Das Bekenntnis kann dem nachlaufenden Vorwurf nicht entkommen. Darin besteht kein Zweifel, dass die überwiegende Zahl der Bekenntnisse sich gegen die unmenschlich mörderischen Zustände der Gefangenschaft richtet. Es ist gegen die Prinzipien von Ethik und Moral, die Würde des Menschen zu verketten, zu knebeln und zu foltern. Vielmehr sollte dafür Sorge getragen werden, was dem Menschen noch geblieben ist. Jeglicher Sadismus sollte verboten werden, um das, was den Menschen in seiner Persönlichkeit ausmacht, nicht über das Maß der Gerechtigkeit hinaus zu krümmen.

Der Geist braucht die Geradheit, um sich der Persönlichkeit einzufügen. Da sollte der Geist nicht am Stacheldraht und an elektrischen Zäunen hängenbleiben. Die Kerkerung unterdrückt die Gedanken- und Gefühlsbewegung. Das gibt Schmerzen der größten Schwere, die auf Dauer nicht auszuhalten und mit dem Leben auch nicht vereinbar sind. Unterscheidet sich die geistige Absicht von der körperlichen Absicht, dann gibt es in der Behandlung von Menschen in der Gefangenschaft Probleme, die für den Verstand oft unlösbar erscheinen.

Es gibt Wege der besseren Erkenntnis, die sich theoretisch aufzeigen lassen. Doch bleibt die Umsetzung kümmerlich, wenn sich in Bezug auf Freiheit die Erkenntnis nicht in die Praxis bringen lässt. Viel Arbeit ist zu leisten, um die verlorene Glaubwürdigkeit wieder herzustellen, denn die Verständigung muss auf den Boden der Ehrlichkeit gebracht werden, was ein hohes Maß and Disziplin, Fleiß und Können voraussetzt.

Die Aufrichtigkeit des Charakters hilft nicht weiter, solange sie missverstanden und ins Gegenteil verdreht wird, was die Quälereien der Entwürdigung für den Charakter zur Folge hat. Die Mutmaßung geht in diese Richtung, wenn menschlich gesehen der gerade Weg in die entgegengesetzte Richtung vonnöten wäre.


Was zerfallen und zerfließen wird

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