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Forschung mit Professor Stahl

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Jeden Freitag von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr trafen wir uns in unserem Zimmer mit unserem Betreuer und Doktorvater Stahl und diskutierten über den Fortgang unserer Arbeiten„Wir“, das waren mein tschechischer Kollege J. und ich. J. befasste sich mit der Waldmann-Snider-Gleichung, die auf der Boltzmann-Gleichung aufbaut und den Spin der Teilchen mit berücksichtigt.

Bei meiner Arbeit ging es um die Frage, wie die elektrischen Felder, die jeder auf einer Temperatur T befindliche Körper in den Raum hinaus ausstrahlt, in den Maxwellschen Gleichungen Berücksichtigung finden können. Es handelte sich also um eine Fragestellung an der Schnittstelle zwischen Elektrodynamik und Thermodynamik bzw. Statistischer Physik.

Die freitäglichen Treffen waren nur von der Sache bestimmt; wir führten physikalische Diskussionen, wie ich sie in dieser Tiefe und Schärfe vorher noch nicht kennengelernt hatte. Dieses Ringen um die Sache gefiel mir und auch meinem Kollegen außerordentlich. Stahl in seiner strengen und klaren Art war unser Vorbild, und er spornte uns immer wieder zu wissenschaftlichen Höchstleistungen an. Obwohl unsere Arbeiten noch nicht ganz seinem hohen Ideal entsprachen, entließ er uns nach ca. drei Jahren harter und befriedigender Arbeit, damit wir unsere Ergebnisse in einer Doktorarbeit schriftlich darlegen konnten. Meine Arbeit stellte mich zwar ebenfalls nicht ganz zufrieden, erhielt aber mit der Wüllner-Medaille der RWTH Aachen eine äußere Auszeichnung, die zeigt, dass die Qualität okay war.

Der singende Physiklehrer

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