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Wo ich herkomme Die erste Grundmelodie

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Mein Vater Josef Wolters war im Januar 1944 als Major der Wehrmacht in Frankreich stationiert.

Ich erblickte in Deggendorf das Licht der Welt. Meine Mutter erzählte, dass es draußen sehr kalt war.

Meine Eltern hatten 1929 in der kleinen Stadt Uerdingen am Rhein ein Haus gebaut, das ich erst später kennenlernen sollte. Da es in Deggendorf vermeintlich sicherer war, hatte mein Vater uns vier (meine Mutter, meine Schwester, meinen Bruder und mich) bei Tante Leni, einer Verwandten meines Vaters, untergebracht.

Als ich ungefähr ein Jahr alt war, unterhielt sich meine Mutter Karoline mit Tante Leni: “Du, Leni, hast du heute schon den Briefträger gesehen?” Nein, Karoline, er kommt doch immer erst um 12 Uhr. Was für einen Brief erwartest du denn?” “Na ja, der Josef hat sich schon zwei Monate nicht mehr gemeldet, und ich mache mir große Sorgen um sein Leben.” Leni: “ Mei was klagst du denn, der Maria ihrer hat sich schon drei Monate nicht mehr gemeldet und von der Ruath der, da hat die Ruath erst nach einem halben Jahr erfahren, dass er gefallen ist. Da geht es dir doch noch gut.”

Die Angst meiner Mutter um das Leben meines Vaters, um ihr Leben und das ihrer Kinder habe ich wie mit der Muttermilch eingesogen. Angst blieb eine Grundmelodie in meinem Leben. Aber es gab noch andere Melodien. Wie greifen sie ineinander zu meinem Lebenslied?

Der singende Physiklehrer

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