Читать книгу Gärten inspiriert von der Natur - Henk Gerritsen - Страница 16
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Herbst im Garten in Hummelo
Beitrag zur Biodiversität. Lässt man Samen-
stände für die Vögel stehen, wie Henk
es tat, wird man bald auch ihre Schönheit
und ihren Nutzen sehen. Das Bewusstsein
für den Einfluss des Menschen auf die Natur
wächst – und auch wir tragen dazu bei. So
haben wir hinten im Buch Pflanzen aufge-
listet, die von Schmetterlingen und Bienen
bevorzugt werden.
Wir lernen auch Neues über die Ökologie
der Stauden, ihre Lebenszyklen und ihre Rolle
als ökologische Akteure. Manche Arten sind
von Natur aus kurzlebig und müssen sich
kontinuierlich reproduzieren. Diese Erkenntnis
führte bei den Gärtnern dazu, Pflanzen schät-
zen zu lernen, die sich selbst aussamen. Tat-
sächlich erschien vor ein paar Jahren ein Buch
von drei deutschen Kollegen zu diesem The-
ma. Es trägt den Titel
Blackbox-Gardening –
Mit versamenden Pflanzen Gärten gestalten
.
Das Wissen, warum manche Stauden lang-
lebiger sind als andere und wie sie sich am
jeweiligen Standort halten, hat zu einer der
bemerkenswertesten Entwicklungen innovati-
ver Staudenkonzepte in Deutschland und der
Schweiz beigetragen: Mischpflanzungen als
komplexe selbstregulierende Systeme – ein
konzeptioneller Ansatz, der Landschaftsarchi-
tekten die Planung, Anlage und Pflanzenver-
wendung erleichtert.
Mischpflanzungen sind nur ein Aspekt der
regen Staudennutzung in Deutschland, doch
überrascht uns das kaum, da das Land auf
eine lange Geschichte findiger Staudenkultur
zurückblickt. Der Gärtnereibetreiber, Züchter
und Autor Karl Foerster (1874 bis 1970) war
als Gärtner unglaublich kreativ, ihm haben
wir die wachsende Bedeutung von Gräsern
in Gärten zu verdanken. Mit der Wende zum
21. Jahrhundert haben auch deutsche Stau-
dengärtner die »Traumpflanzen« für sich
entdeckt. Namentlich die vielen Garten-
schauen haben das neue Staudengärtnern
populär gemacht.