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Neurologische Untersuchung im 1. und 2. Lebensjahr

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• Verhaltenszustand, Wachheit, Erregbarkeit

• Hören

• Sehen

• Mimik und Schlucken

• Spontane Haltung in Rückenlage, in Bauchlage, im Sitzen

• Spontane Bewegung

• Muskelspannung (Tonus)

– Normal, zu schlaff und zu geringer Widerstand (hypoton), zu stark angespannt und zu hoher Widerstand gegen passive Bewegung (hyperton)

• Muskeleigenreflexe, z. B. Kniesehnen- (Patellar-)Reflex

• Fremdreflexe

– Reizung der Haut (z. B. der Bauchhaut) löst eine Muskelkontraktion aus

– Babinski-Reflex (wenn es bei Bestreichen der seitlichen Fußsohle zu einer Spreizung der Zehen und einer Aufrichtung der Großzehe kommt, wäre das ein Hinweis für eine Schädigung der Pyramidenbahn)

• Neugeborenen-Reflexe

– z. B. Hand- und Fußgreifreflex, Such- und Saugreflex, Schreitreflex (klingen innerhalb der ersten Lebensmonate ab; ein Fortbestehen dieser Reflexe spricht für eine Hirnschädigung oder eine Erkrankung)

• Motorische Reaktionen

– Hochziehen zur Sitzposition

– Schwebende Bauchlage (Landau-Reaktion)

– Übernahme von Gewicht im gehaltenen Stehen

– Übernahme von Rumpfstabilität und Abstützreaktion beim Seitkippen aus dem Sitzen

• Körpermotorik

– Stabilität der Rückenlage

– Aufrichtung aus Bauchlage

– Sitzen

– Kriechen (Robben), Krabbeln, Po-Rutschen

– Hochziehen zum Stand

– Gehaltenes und freies Gehen

• Handmotorik

– Hand-Hand- und Hand-Augen-Kontakt

– Daumen-Zeigefinger-Opposition mit gestreckten Fingern

– Pinzettengriff

– Faustgriff oder erster 3-Finger-Griff beim Malen

Zu den speziellen Untersuchungstechniken im ersten Lebensjahr zählen auch die »Lagereaktionen« und die Beurteilung der »General Movements«. Begründet von Prechtl (2001) und fortgeführt von Hadders-Algra (2004; s. auch Groen, De Blancourt, Postema & Hadders-Algra, 2005) besteht die Diagnostik der »General Movements« in einer akribischen Beobachtung komplexer Bewegungsmuster der Neugeborenen und Säuglinge. Die Qualität der Bewegungsmuster entspricht dem jeweiligen Reifungsstand. Abnorme Spontanbewegungen werden nach den Kriterien Flüssigkeit, Variabilität und Komplexität unterschieden. Konstante Asymmetrien, verkrampfte oder irreguläre Muster sowie fehlende Anteile einer normalen Entwicklung deuten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine spätere Bewegungsstörung hin. Die Treffsicherheit der Untersuchung und die prognostische Aussagekraft sind bei gut geschulten Diagnostikern sehr hoch (Cioni, Prechtl & Ferrari, 1997; Hadders-Algra & Groothuis, 1999).

Motorik und Wahrnehmung im Kindesalter

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