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Therapieformen und Hilfsmittel bei motorischen Störungen

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1. Therapeutische Maßnahmen

• Physiotherapie (Krankengymnastik): Verbessert die Eigenaktivität in Alltagshandlungen, verbessert oder bahnt Üben und Lernen von Bewegungen und Bewegungsabläufe, auch mittels spezieller Hilfen und Hilfsmitteln

• Bobath-Therapie (s. u.)

• Vojta-Therapie (s. u.)

• Osteopathie, Manualtherapie, Kraniosakraltherapie: komplementäre Therapieformen, die in Bewegungssteuerung und Propriozeption eingreifen. Die Manipulationstechniken, die die Therapeuten mit ihren Händen anwenden, sind sanft und nicht schmerzhaft. Sie mildern die Sekundärsymptome wie Gelenkfunktionsstörungen, muskuläre Hypertonie und Schmerzen in Folge von Muskelkontrakturen, muskuläre Bewegungseinschränkung (Riedel, 2007)

• Psychomotorik, Motopädie (Einzel- und Gruppentherapie), therapeutisches Schwimmen

• Psychologische Behandlung: Kinder und Jugendliche mit ICP leiden oft an mangelndem Selbstvertrauen, an Ängsten, an Aufmerksamkeitsstörungen und an aggressivem und oppositionellem Verhalten (Kunde-Trommer, 2007)

• Laufbandtraining: An die Behinderung angepasste Therapie verbessert die Kondition und übt Bewegungsabläufe ein, ggf. unter Verminderung des eigenen Körpergewichts durch Entlastung durch Haltegurte

• Constraint Induced Movement Therapy (CIMT): Bei Halbseitenlähmungen wird die Bewegungsfähigkeit der nicht-betroffenen Körperseite vorübergehend eingeschränkt. Das ständige Üben mit der betroffenen Körperseite kann zu einer Verbesserung der Funktionen führen (Mall, 2007)

• Vibrationstherapie (Galileo): Verbessert die Durchblutung, kräftigt den Muskel und den Knochenbau

• Hippotherapie: physiotherapeutische Reittherapie verbessert den Tonus des Rumpfes und die Aufrichtung, vermindert Asymmetrie, reguliert die sensomotorische Schleife, lockert Verspannung, erzeugt hohe Motivation durch das Tier

• Therapeutisches Schwimmen (Durlach, 2007)

• Botox-Injektionen: Injektionen mit Botolinum-Toxin in den spastischen Muskel vermindern den erhöhten Muskeltonus und erleichtern die physiotherapeutische Behandlung und die Hilfsmittelversorgung (Berweck et al., 2006)

2. Hilfsmittel

• Einlagen, Fußorthesen, Unter- oder Oberschenkelorthesen

• Nachtschienen, Handschienen, elastische Handschuhe

• Korsett, Stützapparate

• Therapiefahrrad

• Rollstuhl

• Walker (z. B. NF-Walker, Innowalk, erlauben das Üben der aufrechten Fortbewegung).

Die Hilfsmittelversorgung ist bei Kindern mit Zerebralparese sehr wichtig geworden. Optimal ist dabei eine enge Zusammenarbeit zwischen Kinderarzt, Sozial- oder Neuropädiater, Orthopädie und Orthopädiemechaniker. Therapieformen, die unter dem Begriff »Osteopathie« zusammengefasst werden können, sind in der Schulmedizin noch nicht überall anerkannt, haben in den letzten Jahren gleichwohl an großer Bedeutung gewonnen. Dabei werden Teile des Skelett- und des Bindegewebssystems manuell behandelt. Auch in der Kraniosakraltherapie werden Handgrifftechniken angewandt, meist am Schädel und am Kreuzbein, um Einfluss auf Rhythmen des menschlichen Organismus zu nehmen.

Die in Deutschland am häufigsten angewandten Formen der Physiotherapie sind die Methoden einer tschechischen Physiotherapeutin und von zwei tschechischen Ärzten: Vaclav Vojta und das Ehepaar Karel und Berta Bobath.

Motorik und Wahrnehmung im Kindesalter

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