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5.2 Untersuchung der Handbewegungen und ihrer Störungen

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Bei der Untersuchung der Handmotorik beobachtet man die Fähigkeit,

• eine Bewegung durchzuführen,

• das Bewegungsausmaß bzw. Einschränkungen der Bewegung,

• die Kraft der Bewegung,

• die Geschmeidigkeit und Flüssigkeit der Bewegung (Handgeschicklichkeit) und schließlich auch

• die Dauer der Handlungsplanung, nachdem man die Bewegung einmal vorgemacht hat.

Die Oppositionsfähigkeit des Daumens gegenüber allen anderen Fingern ist der wichtigste zu beobachtende Schritt bei der Diagnostik der Handmotorik.

Die Beobachtung von Handbewegungen gelingt im Alltag und mit wenigen Hilfsmitteln:

• Holzperlen auffädeln,

• die Stifthaltung (nicht das Malen!),

• einen Turm, dann eine Treppe aus sechs Holzklötzen bauen,

• eine Walze aus Knetgummi rollen,

• die Opposition von Daumen gegen den Zeige- und den Mittelfinger mit einer Spielzeugspritze,

• Rotationsbewegungen beim Drehen einer Schraube, eines Rades und eines Stiftes,

• eine kleine Perle oder eine Holzkugel, die zwischen Daumen und Zeigefinger auf- und ablaufen, und danach zwischen Daumen und Mittelfinger und am Ende zwischen Daumen und Ringfinger,

• Brot schmieren, einen Apfel schneiden,

• Knöpfe öffnen, einen Reißverschluss schließen.

Alle Bewegungen werden sowohl mit der rechten als auch der linken Hand ausgeführt. Neben der Untersuchung der Koordinationsfähigkeit gelingt so auch eine Einschätzung der Händigkeit. Steckbretter mit unterschiedlich großen Holzstiften und Bohrungen sind geeignet, die Geschwindigkeit und handmotorische Geschicklichkeit zu überprüfen (Pegboard-Test).

Im Bereich der medizinischen Diagnostik gibt es für spezielle Fragestellungen, z. B. bei Kindern mit Zerebralparese das Assisting Hand Assessment (AHA; Krumhilde-Sundholm, Holmefur, Kottorp & Eliasson, 2007) und das Manual Ability Classification System (MACS; Delhusen-Carnahan, Arner & Hägglund, 2007; Kuijper, van der Wilden, Ketelaar & Gorter, 2010). Ergotherapeuten nutzen häufig die Movement Assessment Battery for Children – 2nd Rev. (M-ABC-2; Petermann et al., 2015) und den Sensory Integration and Praxis-Test (SIPT) (Ayres, 1989).

Zur Beobachtung der Handmotorik in definierten Altersgruppen sind einzelne Beispiele aus dem »Beobachtungsbogen Kita 1–6 (BB 1–6)« (Rosenkötter, 2016) angeführt.

Motorik und Wahrnehmung im Kindesalter

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