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Ein Attentat auf Ludwig XV. François Damiens

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Charles Sanson, der zweite, starb am 12. September 1726, kaum fünfundvierzig Jahre alt. Seine Witwe ließ ihm in der Kirche Saint-Laurent, unter Beistand der ganzen Geistlichkeit der Gemeinde, einen großen Trauergottesdienst abhalten. Eine Menge Armer folgte dem Sarge, denn da er gefühlvoller und umgänglicher als Sanson von Longval gewesen, datieren von ihm die Gewohnheiten des Mitleids und der Wohltätigkeit, durch die der größte Teil meiner Vorfahren sich bemüht hat, die grausamen Pflichten ihres Standes zu versöhnen.

Charles Sanson hinterließ drei Kinder: eine Tochter, Anna Renée Sanson, geboren 1710, die einen gewissen Zelle in Soissons heiratete, und zwei Söhne, Charles Jean Baptiste Sanson und Nicolaus Charles Gabriel Sanson, von denen der erste im April 1719, der jüngere im Mai 1721 geboren worden war.

Das jugendliche Alter dieser beiden Erben des Schwertes des Gesetzes wäre eine gute Gelegenheit für Martha Dubut gewesen, eine Nachfolge im Amt für ihre Söhne abzulehnen. Sie war jedoch anderer Meinung, tat im Gegenteil eifrige Schritte, damit Charles Jean Baptiste mit dem finstern Amte bekleidet werde, das sein Vater vakant gelassen.

Das strenge Gesicht dieser Frau, das ich noch unter meinen Familienporträts finde, beweist, dass sie von ungewöhnlicher Härte gewesen sein müsse. Sie hielt sich verpflichtet, ihren Söhnen das Erbteil des Vaters unberührt zu erhalten.

Von dem Kriminalleutnant und dem Generalprokurator unterstützt, hatten ihre Schritte Erfolg. Charles Jean Baptiste war kaum sieben Jahre alt, als diese Artemisia des Schafotts ihn zum Scharfrichter ernennen ließ. Während seiner Minderjährigkeit versahen zwei Stellvertreter in seinem Namen das Geschäft, zuerst Georg Hérisson, der später Scharfrichter von Melun wurde, dann ein gewisser Prudhomme.

Obwohl dieses arme Kind durch seine Stellvertreter auf den Grèveplatz geführt wurde, um den Hinrichtungen beizuwohnen und diese durch seine Gegenwart zu legalisieren, vermochte es doch noch nicht, wie sein Vater und sein Großvater, die Eindrücke, die es hier empfand, aufzuzeichnen. Es findet sich also eine Lücke in diesen Memoiren, die mich nötigt, mehrere Hinrichtungen zu übergehen.

Der politische Mord, das Verbrechen, das, indem es sich an der Person des Herrschers vergreift, die Existenz des Volkes, das er regiert, in Zweifel stellt, widerstrebt den Sitten und Gefühlen unserer Nation so sehr, dass das Publikum niemals einwilligt, darin die vereinzelte Handlung eines Fanatikers oder Narren zu sehen.

Hatte Ravaillac Mitschuldige? Man hat es behauptet, aber es ist nichts bewiesen worden. Ungeachtet der gerichtlichen Behauptung ist es wahrscheinlich, dass Ravaillac bei den furchtbaren Torturen, die man den Mörder Heinrichs IV. erleiden ließ, und besonders im Hinblick auf den Unwillen, den ihm die öffentliche Meinung so beredt klar machte, in seinen letzten Augenblicken die Hand, die ihn bewaffnet hatte, verraten haben, würde.

Tagebücher der Henker von Paris

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