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ОглавлениеLinksaußen der Aranycsapat
Zoltan Czibor, Honved Budapest
Wie schnell innerhalb weniger Jahrzehnte fußballerischer Ruhm vergeht, das lässt sich auch am Beispiel des Zoltan Czibor, Linksaußen der ungarischen Wunderelf, eindrucksvoll belegen. Die Ungarn hatten als erste Mannschaft im Jahr 1953 das als unschlagbar geltende England im eigenen Land besiegt, und sie waren Endspielgegner der Deutschen bei der WM in der Schweiz. Der nur 1,68 m große Czibor war mit Ungarn im Jahr 1952 in Helsinki bereits Olympiasieger geworden. Die „Goldene Elf “ (Ungarisch: Aranycsapat) war vor der Niederlage im Berner Endspiel vier Jahre lang in 32 Spielen in Folge unbesiegt geblieben. Drei der Mitspieler dieser Wunderelf waren übrigens deutscher Herkunft. Sandor Kocsis hatte früher den Namen Alexander Wagner gehabt, der legendäre Mittelstürmer Nandor Hidegkuti trug zuvor den Namen Ferdinand Kaltenbrunner, und Ferenc Puskas hieß einst Franz Purzeld.
Der ungarische Trainer Gusztav Sebes gehörte zu den Ersten seiner Zunft, die das klassische WM-System aufbrachen. Die Verteidiger rückten bei Angriffen der eigenen Mannschaft weit vor, die drei Angriffsspitzen gingen häufig mit zurück ins Mittelfeld. Stanley Matthews bezeichnete die Mannschaft, gegen die die Engländer im eigenen Land mit 6:3 verloren hatten, als die beste aller Zeiten. Ferenc Puskas sagte über die Wunderelf, die er als Kapitän anführte: „Wenn wir angriffen, griff jeder mit an, wenn wir verteidigten war es das Gleiche. Wir waren der Prototyp des totalen Fußballs.”
Der Linksaußen der ungarischen Wunderelf Zoltan Czibor galt als zweikampfstark und als begabter Dribbler. Für Ungarn spielte er 43-mal in der Nationalmannschaft, bevor er 1956 nach dem Ungarnaufstand über Italien (hier spielt er kurze Zeit für AS Rom) ins spanische Exil ging und dort für den FC Barcelona antrat. Zoltan Czibor, das ist der Name eines begnadeten Flügelstürmers, den heute kaum noch jemand nennt, wenn es um die besten Fußballer der Welt in jenen Jahren geht.