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Flügelflitzer

Heinz Hornig, 1. FC Köln

Der Flügelflitzer Heinz Hornig erlernte das Fußballspielen bei Eintracht Gelsenkirchen. Über die Zugehörigkeit zur Amateur-Nationalmannschaft machte er die Verantwortlichen von Schalke 04 auf sich aufmerksam. Dort konnte sich der schmale und nur 1,68 m große Außenstürmer jedoch nicht durchsetzen. Über den Umweg bei Rot-Weiß Essen kam er in der Saison 1962/63 zum 1. FC Köln und avancierte hier innerhalb weniger Spiele zum Flankengott der Geißböcke. Heinz Hornig verkörperte wie kaum ein anderer Stürmer das herzerfrischende, kreative Spiel der Geißböcke zu Beginn der sechziger Jahre. Der Dribbelkönig und extrem schnelle Linksaußen überlief und überspielte seine Gegner und schlug geniale Flanken aus vollem Lauf in den Sechzehner. Der brasilianische Zehner, Pelé, machte dem Jungen aus dem Ruhrpott das Kompliment, dass er zu den besten Linksaußen gehöre, die er je gesehen habe.

Zwischen 1962 und 1970 spielte er in 246 Begegnungen für die Geißböcke und schoss 45 Tore. 1964 wurde er Meister mit den Rheinländern. Zu den damaligen Jahren sagte Heinz Hornig: „Die Mannschaft der sechziger Jahre hatte mit Spielern wie Wolfgang Overath und Wolfgang Weber eine hohe individuelle Klasse, aber damals stand vor allem der Mannschaftsgeist im Vordergrund. Das Team zeigte Leidenschaft und Zusammenhalt. Mit dieser Mannschaft wäre auch noch mehr drin gewesen.” Ohne jeden Zweifel war das Team der Geißböcke in den sechziger Jahren die qualitativ beste Fußballmannschaft im deutschen Berufsfußball.

Heinz Hornig gehörte auch zu der legendären Elf des 1. FC Köln, die im Viertelfinale des Europapokals der Landesmeister nach zweimaligem Unentschieden und einem weiteren Entscheidungsspiel ohne Sieger in Rotterdam durch Losentscheid ausschied, weil es damals noch kein Elfmeterschießen gab. Die Münze war beim ersten Wurf im Rasen steckengeblieben und musste ein zweites Mal geworfen werden. Dann kam der FC Liverpool aufgrund des Münzwurfes eine Runde weiter.

Heinz Hornig spielte siebenmal in der Nationalmannschaft. Er gehörte zum WM-Kader 1966 in England, wurde dort aber nicht eingesetzt. Im Jahr 1970 ging er für kurze Zeit zu „Daring Brüssel” nach Belgien, machte den Trainerschein und trainierte Fortuna Köln und die Amateure des FC. Zwanzig Jahre lang arbeitete Heinz Hornig als Trainer. Dann machte er sich mit Fanartikeln selbstständig, wurde Geschäftsführer der Marketingabteilung der Geißböcke und arbeitete zusätzlich als Scout für den 1. FC Köln.

Im Gegensatz zu „Ente” Lippens oder Charly Dörfel etwa war Heinz Hornig eher einer der Stillen im Lande und damit fast schon ein untypischer Linksaußen. Er konzentrierte sich völlig auf den Fußball, wirkte auf seine Umwelt eher schüchtern und machte ausschließlich durch seine spektakuläre Spielweise auf sich aufmerksam. Heinz Hornig stand für den geradlinigen, wieselflinken Techniker auf dem linken Flügel. Auf unnachahmliche Weise umkurvte er die Defensivspieler, die ihm auf den Fuß gestellt waren, und er entfachte enormen Druck am Strafraum der gegnerischen Mannschaften. Der großartige Abwehrspieler der Dortmunder Borussen, Wolfgang Paul, bezeichnete Heinz Hornig aufgrund seiner wieselflinken und emsigen Art, das Sturmspiel zu beleben, als einen seiner Lieblingsspieler.

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