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Wegstrecken der Seidenstraße
ОглавлениеDie Karte zeigt – vereinfacht – nur den Weg der Seidenstraße, der am häufigsten genutzt wurde; die vielen Alternativen, also Seidenstraßen, sind hier nicht dargestellt. Anfang und Ende, also je nach Sicht der Landweg innerhalb Zentralchinas und der Seeweg durch das Schwarze Meer und das Mittelmeer werden auf der folgenden Seite erläutert. Ebenfalls ist hier der Seeweg von Bandar Abbas im Iran durch den Persischen Golf und das Rote Meer nicht wiedergegeben.
Der Hauptweg der Seidenstraße lässt sich in folgende Wegstücke einteilen (vgl. auch die Kapiteleinteilung dieses Buches):
• Der Weg durch China führte von der Kaiserstadt Xian (oder von Luoyang bzw. in der Mongolenzeit von Beijing aus) an die westliche Grenze des chinesisches Raumes, nach Kashgar. Dabei führte der Weg zuerst durch die fruchtbaren Lössgebiete entlang des Gelben Flusses, die notwendige Überquerung des Flusses selbst war gefährlich und mühsam. Je weiter man nach Westen kam, umso unfruchtbarer wurde das Land. Zuerst gab es noch weites Grasland, |23|dann aber nur noch Steppe und ab Dunhuang die riesige und nur mit größter Mühe zu überwindende oder umrundende Taklamakan-Wüste. Kashgar war Oasen- und Handelsstadt.
• Der Weg nach Nordindien führte von Kashgar aus in das »Mittlere Land«, in dem der Buddha gelebt hatte – östlich und nördlich von Varanasi. Dabei waren zuerst die Ausläufer des Pamir zu überwinden, dann der Khunjerab-Pass, der zur äußerst schwierigen Karakorum-Schlucht führte. Im Tiefland war der Weg durch den Punjab und die Yamuna- bzw. Gangesebene dagegen einfach.
• Der Weg durch Zentralasien überquerte den Tian-Shan und verlief dann durch die Wüsten von Karakum und Kizilkum und durch die Steppen und Wüsten des heutigen Turkmenistans und des Irans bis in den Westiran.
• Der Weg durch Vorderasien erforderte je nach politischer Lage bei der Stadt Qazvin die Entscheidung, den direkten Weg zum Mittelmeer zu gehen: durch den heutigen Irak und durch Syrien bis in den heutigen Libanon. Eine Alternative war der Weg nach Nordwesten: durch den Nordiran in das armenische Gebiet und dann durch das Gebiet des heutigen Georgien bis zum Schwarzen Meer.