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VORWORT

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Vor dreißig Jahren war ich ein Student an einer evangelischen Hochschule; geprägt von meiner christlichen Erziehung, gefangen in klaren Vorerwartungen darüber, wie mein weiteres Leben verlaufen würde. Irgendwann hätte ich die Zwischenstationen des bürgerlichen Lebens absolviert – Beruf, Hochzeit, Kinder, Haus. Dann ginge alles dem Dämmerabend des Lebens entgegen. Nach dem Alter der Tod, nach dem Tod das Himmelreich.

Zum Glück war mein Studium nicht so, wie ich mir das Studieren an einer kirchlichen Hochschule vorgestellt hatte. Zu den religiösen Überraschungen und Enttäuschungen kamen zwei Ereignisse hinzu, die mein Leben langfristig verändern sollten. Das erste Ereignis war – mehr oder weniger unvorbereitet – die Teilnahme an einem heidnischen Ritual, das zweite Ereignis war – völlig unvorbereitet – ein schwerer Autounfall. Innerhalb weniger Monate waren meine Seele, mein Geist und nicht zuletzt mein Körper durcheinandergewirbelt, zerlegt und neu zusammengesetzt worden.

Den Weg, den ich damals begann, gehe ich noch heute. Er wirkt nicht einmal im Rückblick geradlinig, aber er ist mein Weg. Ich sehe zwar keine farbigen Backsteine vor mir, bin mir oft nicht sicher, ob ich Lotse oder Gelotster bin – aber ich gehe. Viele andere bleiben stehen oder gehen sogar zurück. Einige sind tot. Diese Zahlen werden sich verschieben, bis wir alle tot sind.

Was bleibt mir dann? Die Gewissheit, das Richtige gemacht zu haben. Oder ehrlicher: Das, was mir zu dem Zeitpunkt als richtig erschien. Der Wille zu lernen, die Fähigkeit Fehler einzugestehen, die Neugier, immer wieder Dinge zu probieren – ohne diese drei Grundlagen wäre ich nicht so weit gekommen.

Aber diese dreißig Jahre waren auch eine Fahrt durch das Leben und eine Achterbahnfahrt durch Magie und Okkultismus. Sprechende Pferde habe ich besichtigt, die auf hessisch in Vierzeilern sprachen. Menschen habe ich gesprochen, die vermuteten, ich sei ein Träger geheimer Informationen und wollte nur über chemtrails schweigen, weil ich Angst habe. Mit nackten Hexen stand ich auf einem FKK- Strand und führte ein Ritual durch. Im Wald zog der Nebel nach der Feier von dannen und wir waren von Skinheads und Neonazis umgeben.

Es gibt viel zu erzählen. Einen Teil der Geschichten präsentiere ich, einen Teil halte ich geheim. Das hier ist eine Art Tagebuch von Teilen dieser Reise. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Viel Spaß.

Drei Dekaden

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