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2014 - Oase Wahi - Der Aufbruch

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Den ganzen nächsten Tag verbrachte Carina damit, sich zu orientieren und durch das Lager zu schlendern. Es war faszinierend!

Inzwischen hatte sich herumgesprochen, wer sie war und die vorher so finster und abweisend blickenden Männer waren auf einmal viel freundlicher.

Sie riefen dem „behinderten Jungen“ Grüße und Späße zu, die Carina zum größten Teil nicht verstand.

Hatem hatte sich bereit erklärt, ihr ein wenig Sprachunterricht zu geben, damit sie wenigstens das Gröbste verstand, doch hatte sie bald herausgefunden, dass die Männer untereinander einen anderen Dialekt sprachen.

Der Händler erklärte ihr, dass dies „Tarmanisch“ war und es für ihn wie jeden anderen Fremden verboten war, in dieser Sprache zu kommunizieren. Dieser Stamm war in der Beziehung sehr eigen, vermutlich wäre es ein Grund, dass sie denjenigen töten würden.

Auch, dass sie ausnahmsweise eines ihrer Pferde reiten durften, war ein großes Entgegenkommen.

Pferde aus der Zucht des Scheichs der Tarmanen waren begehrt und wurden daher gehütet wie ein Augapfel.

Carina war entsetzt, dass es Menschen gab, die so viel auf Sprache und Pferde gaben, dass sie dafür einen Menschen töten würden und begann zu ahnen, dass sie noch einiges zu lernen hatte.

Ihr wurde klar, dass sie diese Pferde sehr gefühlvoll behandeln musste, wobei das kein Problem war, sie war ohnehin ein begeisterter Pferdenarr und im siebten Himmel, von so vielen tollen Tieren umgeben zu sein.

Allerdings stellte sie fest, dass es auch Knochenarbeit war, für so viele Pferde zu sorgen. Natürlich gab es Männer, die dafür zuständig waren. Denen sollte sie zur Hand gehen.

Immer wenn sie mit Hatem im Zelt war, sorgte dieser dafür, dass ihr Turban fest um ihren Kopf saß. Es wäre ein Desaster gewesen, würde ihr dieser plötzlich vom Kopf fallen und jeder ihre langen blonden Haare sehen!

Am zweiten Tag nach Ihrer Ankunft in der Oase ritten sie noch vor Sonnenaufgang los.

Carina kannte die genaue Anzahl der Krieger nicht, die der Trupp umfasste, aber sie schätze sie auf 60.

Sie hatte gehört, dass sie auf dem Weg nach Alessia waren, wo sie sich in circa 6 Tagen mit einem weiteren, großen Trupp Reitern treffen würden. Was das Ziel dieser Zusammenkunft war, wusste sie nicht und es war für sie auch zweitrangig.

Was würde sie alles für Eindrücke sammeln können. Sie hatte auch eine Kamera dabei, gut verpackt in einem Spezialbeutel gegen Sand geschützt, doch konnte sie Bilder verständlicherweise nur heimlich, meist aus dem Zelt heraus, machen. Es würde kaum zu ihrer Rolle als behinderter Araberjunge passen, wenn sie plötzlich eine sündhaft teure, digitale Spiegelreflexkamera zückte. Aber damit konnte sie leben.

Sie hatte geschafft, was noch nie zuvor einem ihrer Kollegen gelungen war!

RAYAN - Die Serie (Teil 1 - 4)

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