Читать книгу RAYAN - Die Serie (Teil 1 - 4) - Indira Jackson - Страница 44

2014 - Rub’al Khali - Rayan

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Rayan hatte sich wenige Minuten nach Carina aus der Runde verabschiedet, da es Zeit für seinen Kontrollgang war.

Wenn sie so tief in der Wüste unterwegs waren, fand er kaum Zeit zu schlafen. Beständig war er auf der Hut, um eventuelle Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Dies hatte sowohl ihm selbst, wenn er alleine unterwegs war, aber auch schon seinen Reitern das Leben gerettet.

Und so drehte er zunächst zu Fuß seine Runde entlang der Wachen, um zu hören, ob sie etwas bemerkt hatten, um im Anschluss dann selber das Terrain außerhalb der Senke zu erkunden. Erst dann ging er schlafen.

Auch morgens war er stets der Erste, der sich auf den Weg machte, dann meist zu Pferd, um einen größeren Radius zurückzulegen.

Er hielt Ausschau nach Fußspuren jeglicher Art, Tiere, Menschen und sogar die Bewegungen des Sandes interessierten ihn, kein Detail entging seinen aufmerksamen Augen.

Viele Mythen rankten sich um seine angebliche Fähigkeit mit der Wüste zu sprechen und die Menschen raunten vor allem auch, dass umgekehrt die Wüste auch zu ihm spräche. Dabei war ein großer Teil dieses Mysteriums reine Erfahrung und die Geduld, die Zeichen richtig zu deuten. Doch war es ihm natürlich nicht unangenehm, wenn die Menschen an übermenschliche Fähigkeiten glaubten. Dies half, dass sie ihn fürchteten und hielt ihm so manchen Feind gleich von vornherein vom Leib.

Als er an die Stelle kam, wo der dritte Mann für die Überwachung des östlichen Randes des Lagers zuständig war, hörte er schon von einigen Metern Entfernung das leise Schnarchen.

Und sofort brannte eine Sicherung bei ihm durch. Wenn er eines verabscheute, waren es schlafende Wachen! Wie oft hatte er in seinem eigenen Leben in der Spezialeinheit seine Einsätze auf genau diesen Schludrigkeiten aufgebaut. Niemals würde er die gleiche Nachlässigkeit bei seinen eigenen Leuten dulden!

Und so stieß er einen unterdrückten Wutschrei aus, der eher nach einem Tier klang und sprang die letzten Schritte förmlich auf den schlafenden Mann zu.

Er packte ihn mit einer Hand am Hals und zog ihn hoch. Einige Sekunden hielt er ihn so fest und schnürte ihm somit die Luft ab, dann schleuderte er ihn von sich, so stark er konnte. Aufgrund seines täglichen Kampftrainings brachte er es auf durchaus ansehnliche Kräfte und die Wut verlieh ihm zusätzlich Stärke.

Der Krieger war zu Tode erschrocken; im ersten Moment dachte er, er werde angegriffen. Dann erkannte er den Scheich. Sofort begann er wortreich, sich zu entschuldigen.

Er kroch auf ihn zu, doch Rayan wollte gar nicht erst abwarten, bis er bei ihm war. Er war sich sicher, dass dieser Mann die ganze Nacht nicht mehr schlafen würde, selbst wenn er in zwei Stunden abgelöst werden würde.

„Du wirst dich morgen Abend, wenn wir das Lager aufgebaut haben, bei deinem Gruppenführer melden, um deine Strafe zu empfangen. Und außerdem wirst du, bis wir in Alessia sind, jede Nacht eine Wachschicht übernehmen“ schnauzte er ihn an. Dann drehte er sich ohne ein weiteres Wort um und führte wütend seine Runde fort.

RAYAN - Die Serie (Teil 1 - 4)

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