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2014 - Rub’al Khali - Carina

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Nachdem Carina sich unauffällig aus dem Zelt geschlichen hatte, beschloss sie, doch noch eine Runde um die Zelte zu machen, vielleicht half das ihrem Bauch. Nach so vielen Stunden auf dem Pferderücken tat ihr ein kleiner „Verdauungsspaziergang“ sicher gut.

Es war bereits stockdunkel und sie liebte es, den Sternenhimmel anzuschauen. Nie zuvor hatte sie eine derart große Anzahl an Sternen sehen können. Anfangs hatte sie sogar Probleme gehabt, sich zu orientieren, obwohl sie zuhause die Sternbilder recht gut kannte. Durch die Dunkelheit der Wüste waren einfach so viel mehr Sterne zu erkennen – wunderschön!

In regelmäßigen Abständen kam sie an den Wachposten vorbei und sie bemühte sich, ihnen nicht zu nahe zu kommen. Im Dunkeln verstanden sie wenig Spaß.

Sie war schon zur Hälfte wieder bei ihrem Zelt angekommen, als sie ein leises Schnarchen hörte. Sie musste grinsen. Es schien so, als wäre einer der Posten eingeschlafen. Leise schlich sie weiter, um ihn nicht zu wecken oder zu erschrecken.

Die restliche Distanz bis zu ihrem Zelt war bald überbrückt, denn die Zelte standen in der Senke eng zusammen, um sich im Angriffsfall besser verteidigen zu können.

Anfangs hatte sie Hatem gefragt, ob es strategisch nicht besser wäre, sich einen erhöhten Punkt zu suchen, den man leichter verteidigen konnte, doch er erklärte ihr, dass man das Lager dann bereits von sehr weit weg sehen konnte. In einer Senke war der Vorteil, dass es sogar passieren konnte, dass eventuelle Feinde in wenigen Hundert Metern vorbeiritten, ohne das Lager überhaupt zu bemerken.

Es war Aufgabe der Wachposten, regelmäßig bis zum Rand der Senke hinaufzugehen, um eventuell trotzdem heranschleichende Feinde rechtzeitig zu erkennen. Daher waren auch immer mehrere Posten gleichzeitig aufgestellt, je nach Größe ihrer Lagerstätte.

Sie wollte gerade in ihr Zelt schlüpfen, als sie aus der Richtung, aus der sie gekommen war, ein knurrendes Geräusch hörte. Sie wusste nicht, was dies verursacht haben konnte und schlich ein paar Meter zurück. Dort sah sie, dass der Scheich bei seiner Kontrollrunde offenbar auf den schlafenden Wächter gestoßen war. Er hatte ihn von vorne an der Gurgel gepackt und hob ihn hoch, um ihn dann einige Meter weit wegzuschleudern. Eine unangenehme Art geweckt zu werden.

Der arme Mann war entsprechend zu Tode erschrocken. Als er jedoch erkannte, wer ihn da so unvermittelt angegriffen hatte, begann er halblaut in unterwürfigem Tonfall zu stammeln.

Carina verstand nichts, glaubte aber anhand der Situation, dass es Entschuldigungen waren.

Der Knurrlaut musste offenbar ein Ausdruck von Wut des Scheichs gewesen sein.

Auf allen vieren kroch der Mann auf seinen Herrn zu.

Dieser ließ nicht zu, dass der Mann ihn erreichte, sondern zischte ihm einen Befehl zu, drehte sich um und ging in Richtung des nächsten Wachpostens weg.

Der Mann erhob sich langsam, klopfte sich den Sand aus der Kleidung und stieß einen halblauten Fluch aus.

Carina konnte sich vorstellen, dass der Mann wenig erfreut wäre, wenn er bemerken würde, dass sie die für ihn peinliche Situation beobachtet hatte und schlich leise in ihr Zelt zurück.

RAYAN - Die Serie (Teil 1 - 4)

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