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1991 - Rabea Akbar - Beginn der Ausbildung

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Der Adoptionsprozess ging überraschend schnell über die Bühne. Eigentlich hätte es die eine oder andere Wartezeit gegeben; der General machte aber seinen Einfluss geltend.

Rayan musste lediglich einen mündlichen und schriftlichen Sprachtest ablegen, den er dank Claras und Julies Unterrichtsstunden spielend und fast fehlerfrei bestand.

So wurde aus Rayan dem Ausgestoßenen Yasin Tanner, Sohn eines Generals der amerikanischen Armee. Er konnte es nicht fassen!

Bereits zum nächsten Einzugstermin, im Oktober, konnte er in der Spezialeinheit beginnen. Zunächst war er freilich in einem Platoon von Rekruten, die zuerst ihre Fähigkeiten beweisen mussten.

Da er nun offiziell zum Camp gehörte, musste er dort auch in einer den Rekruten zugewiesenen Baracke schlafen.

Dies zum großen Bedauern von Julie, doch hatte sie als langjährige Ehefrau eines Soldaten Verständnis, dass er nicht „von Zuhause bei Mama“ zum Training erscheinen konnte.

Erst als Yasin bereits in die Baracken umgezogen war, bemerkte er einen großen Nachteil, an den er zuvor in seinem Enthusiasmus nicht gedacht hatte: Er hatte nun wesentlich weniger Privatsphäre und kein Badezimmer mehr für sich alleine.

Nicht, dass er schüchtern gewesen wäre, doch schämte er sich aufgrund seiner Narben am Rücken. Bei den wenigen Gelegenheiten, an denen andere Menschen sie zu sehen bekommen hatten, reagierten sie immer extrem: die einen mit Schock, die anderen mit Mitleid – aber alle mit Fragen.

Und keines von dem wollte er von seinen neuen Kameraden.

So gab es für ihn nur eine Lösung: Dann zu duschen, wenn niemand anderer da war.

Nachdem er in der Wüste schon immer früh auf den Beinen war, machte es ihm nichts aus, eine Stunde vor dem üblichen Weckruf um fünf Uhr, aufzustehen.

So zogen die ersten Wochen dahin.

Im Training war er bei den meisten Übungen bei den Besten: sowohl im Vollkontakt-Kämpfen als auch mit verschiedenen Waffen. Ihm lagen vor allem Messer und andere Wurfwaffen, aber auch Armbrust und Bogen kannte er von daheim sehr gut.

Die automatischen Gewehre waren ihm anfangs natürlich völlig unbekannt, aber er lernte schnell.

Sein Fehler war, dass er wie üblich die Meinung vertrat, alles alleine machen zu müssen und auch zu können. Er brauchte niemanden! So fand er in den ersten Wochen keine Freunde und musste sich auch immer wieder Spötteleien anhören, dass er der verhätschelte Sohn des Generals war, der „sich zu fein war, mit dem Fußvolk zu sprechen.“

Es war ihm egal, er wollte die Rekrutenzeit hinter sich bringen und dann eine Spezialausbildung machen – wofür brauchte er andere?

RAYAN - Die Serie (Teil 1 - 4)

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