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Tür frei bitte zum Nikolausreiten!

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Nach etwa der dritten Reitstunde hieß es: Am Freitag ist Nikolausreiten! Alle machen mit! An einzelne Programmpunkte erinnere ich mich nicht mehr genau, einer ist mir jedoch im Gedächtnis geblieben. Jeweils ein Reiter musste an ein Tor reiten, vom Pferd absteigen, ein Tor öffnen, wieder aufsteigen, an eine Bar reiten, absteigen, einen Schnaps trinken wieder aufsteigen und dann mit den anderen um die Wette galoppieren. Wenn ich gewusst hätte, was alles auf mich zukommen sollte, hätte ich mich sicherlich geweigert mitzumachen.

Zum Wettbewerb wurde mir das Riesenross Freya, jene 1,80 m große Fuchsstute, die mich zum Reiten lernen animiert hatte, zugeteilt. Das Auf- und Absteigen erwies sich als Problem. Aber schlau wie ich war, machte ich mir den linken Bügel länger, um besser aufsteigen zu können. Kaum saß ich oben auf dem Pferd, riefen die Zuschauer: „Galopp!“ Freya galoppierte los, obwohl ich während meines Reitunterrichtes noch nie galoppiert war. Am Gatter schrie das Volk: „ Brr!“ Mein Pferd stand. Ich sprang ab, öffnete das Tor, stieg auf. Wieder kam das Kommando von der Tribüne: „Galopp“. Brav galoppierte die Stute an, „Brrr!“ scholl es abermals von der Tribüne. Das Pferd stand, ich stieg ab, trank den Schnaps und wollte wieder aufsteigen. Diesmal dauerte die Prozedur wohl zu lange. Unversehens raste das Pferd los. Ehe ich mich versehen hatte, saß ich auf dem Boden. Das Volk grölte und nahm an, dass mein Sturz eine Schaueinlage gewesen sei.

Irgendwie kam ich, mich am Angstriemen festhaltend wieder auf das Pferd. Es galoppierte nach Anweisung des Publikums - man glaubt es kaum - als erstes durchs Ziel. Mir zitterten die Knie.

Die Strapazen waren jedoch schnell vergessen, die nächste Reitstunde war festgelegt. Aber es sollte noch schlimmer kommen.















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