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Kapitel 6 – Viel Appetit

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Fay hatte mittlerweile seit gefühlten Stunden alle möglichen Suchbegriffe in den Computer getippt, doch der warf einfach keine passenden Titel aus; hier schien es absolut kein Buch über Drachen, Gargoyles oder sonstige magische Geschöpfe zu geben.

Fay hob den Kopf und blickte auf die unzähligen Reihen an Büchern, die sich bis unter die Decke stapelten. Irgendwie schienen hier mehr Bände herumzustehen, als in der Datenbank angezeigt wurden. Ob Loan wirklich alle eingetragen hatte? Fay wüsste zu gerne, warum sie in ihrer Vision diese Bibliothek gesehen hatte.

Sie hatte das unbestimmte Gefühl, auf Loans Anwesen bei ihrer Suche nach dem verschwundenen Tagebuch Antworten zu finden oder zumindest der Lösung um das Rätsel des Steinfluches näherzukommen. Ihre Hexengene spürten regelrecht, dass es hier Informationen zu mindestens einem ihrer Probleme geben musste.

Fay stand auf und blickte sich um. Warum gab es hier keine Leiter? Wie kam denn Loan an die oberen Regale heran?

Immer wenn Fay dort hoch blickte, glaubte sie, magische Impulse wahrzunehmen, die von einigen Büchern ausgingen. Deshalb war sie ständig versucht, einen Schwebezauber anzuwenden oder ein Buch mit dem Magnetzauber – den sie leider nicht sehr gut beherrschte – zu ihr heruntersegeln zu lassen. Doch was, wenn Loan plötzlich hereinplatzte und sie oder eines der Bücher durch die Luft fliegen sah? Himmel, nein, er würde durchdrehen! Und ihre zukünftige heiße Bettnummer würde sich in Luft auflösen.

Natürlich könnte sie mit einem weiteren Zauber die Tür verriegeln und mit einem dritten Spruch dafür sorgen, dass sie niemand bei einem Blick durchs Fenster sehen könnte. Aber jegliche Ausübung von Magie kostete immer ihren Preis, meist in Form von Energie. Fay hatte seit heute Morgen nichts mehr gegessen und würde es niemals schaffen, gleich drei Zauber auf einmal aufrecht zu erhalten. Vielleicht könnte sie heute Nacht, wenn Loan schlief, erneut hierher kommen, um sich genauer umzusehen.

Kaum hatte sie das beschlossen, ging die Tür auf und Loan schritt herein. Er hatte sich umgezogen, trug ausgewaschene Jeans, die ihm tief auf den Hüften saßen, graue Sneaker sowie ein einfaches weißes T-Shirt. Eng spannte sich der Stoff um seinen muskulösen Oberkörper. Verdammt, sah der Kerl mal wieder lecker aus!

»Na, wie findest du meine Bibliothek?«, fragte er verwegen lächelnd.

»Beeindruckend«, antwortete sie rau und schaffte es nicht, den Blick von ihm abzuwenden. Der Mann konnte einfach alles tragen.

»Möchtest du etwas essen?«

»Unbedingt!« Sie hatte gar nicht bemerkt, wie spät es bereits geworden war. Die Sonne versteckte sich schon hinter den Baumwipfeln, es musste früher Abend sein.

»Gehen wir in die Küche«, sagte er und hielt ihr die Tür auf. »Dort ist es gemütlicher.«

Sie hätte erwartet, in einem Rittersaal zu essen, stattdessen führte er sie tatsächlich in die große und modern eingerichtete Küche. Der Boden war mit glänzenden, dunklen Holzdielen ausgelegt; dazu passte die weiß gestrichene Küchenzeile mit diversen Elementen aus Edelmetall hervorragend. Blickfang waren die riesige Absauge aus Kupfer und die Pfannen, die über dem Ofen an der Wand hingen. In unzähligen Regalen reihten sich allerlei Töpfchen aneinander, die wahrscheinlich Salz und andere Gewürze enthielten, alles wirkte urig und doch zeitgemäß.

Fay staunte nicht schlecht, als Loan sie zu einem ausladenden Holztisch bat. Doch der fesselte nicht ihren Blick, sondern die restlichen Möbelstücke. Wirklich jeder Schrank, jedes Regal, hing ungewöhnlich tief oder war über eine Leiter zu erreichen – aha, hier befanden sie sich also alle – und der ganze Raum sah aus, als wäre er für ein Kind gebaut worden! Die Geräte waren zwar alle normal groß, standen aber auf dem Boden oder niedrigen Podesten. Selbst die Arbeitsplatte war so tief, dass sie Fay gerade einmal bis zu den Oberschenkeln reichte!

»Warum ist hier alles so … anders?«, fragte sie verwundert, als Loan sie auf einen Stuhl bat. Erst dort erkannte sie, dass die durchgehende Bank am Fenster viel höher war als gewöhnlich und seitlich drei schmale Stufen zur Sitzfläche hinaufführten.

Loan schlenderte zu einem Board, um Geschirr zu holen, und stellte es auf den Tisch. »Meine Köchin Mrs Crumb ist, genau wie ihr Mann, kleinwüchsig. Deshalb habe ich die Küche für sie umbauen lassen.«

»Das ist einfach wunderbar von dir!« Was für ein toller Arbeitgeber er war … und ihr gegenüber sehr zuvorkommend. »Kann ich dir beim Aufdecken helfen?«

»Bitte, bleib sitzen. Du bist mein Gast.«

Hitze explodierte hinter ihrem Brustbein, während sie Loan dabei zusah, wie er aus dem Kühlschrank allerhand Snacks holte wie Gürkchen und Oliven, dazu eine Wurstplatte, ein rundes Holztablett mit verschiedenen Käsesorten und zuletzt einen frisch duftenden Laib Brot aus einem Tontopf. »Möchtest du frische Milch oder lieber Tee?«

»Ich hatte schon ewig keine Milch mehr«, gestand sie ihm.

Schmunzelnd holte er einen Krug aus dem Kühlschrank und goss ihnen etwas davon in zwei Gläser ein. Danach setzte er sich gleich auf den freien Stuhl neben ihr und begann, mit einem großen Messer das Brot in Scheiben zu schneiden.

Fay war es fast ein bisschen peinlich, von ihm bedient zu werden, deshalb fragte sie, um sich abzulenken: »Mrs Crumb ist also verheiratet?«

»Ja. Ihr Mann arbeitet auch hier als Hausmeister.«

»Wo sind die beiden? Außer deinem Butler habe ich noch niemanden gesehen.«

»Die zwei haben heute ihren freien Tag«, murmelte er, bevor er sich ein Gürkchen zwischen die Lippen schob. »Deshalb musst du mit dem Vorlieb nehmen, was hier zu finden ist.«

»Das ist perfekt.«

Er zwinkerte. »Das nächste Mal koche ich dir was.«

Überrascht riss sie die Augen auf. »Du kannst kochen?«

»Nur ein paar einfache Gerichte.«

Dieser Mann erstaunte sie immer wieder – und er wollte sie allem Anschein nach wiedersehen! Ihr Herz raste vor Aufregung. Außerdem hatte er recht behalten: In der Küche war es tatsächlich gemütlich.

Weil es draußen langsam dämmerte, hatte Loan die großen Lampen angeschaltet, die ein warmes Licht verbreiteten. Es gab auch einen Kamin, in dem jetzt natürlich kein Feuer brannte. Aber im Winter wäre das bestimmt sehr behaglich.

Es war auch viel praktischer, hier zu essen, ansonsten müssten sie wahrscheinlich erst alles durch das halbe Schloss tragen – oder Francis würde sie bedienen. Wo war der eigentlich? Egal – sie genoss die Zweisamkeit mit Loan sehr. Fay aß mit mehr Appetit, als sie von sich kannte, und am Ende ihres Mahls zauberte Loan noch diverse Eisbecher aus dem Tiefkühlfach. Sie entschied sich für Schoko-Brownies, während er sich Vanille mit salzigem Karamell einverleibte.

»Ich habe noch nie salziges Karamell probiert«, murmelte sie, weil ihr noch ein Stück Brownie auf der Zunge lang.

»Wie bitte? Das ist unglaublich köstlich!« Lächelnd tauchte Loan seinen Löffel in die Creme, drehte sich auf dem Stuhl zu ihr, sodass eines seiner Knie ihr Bein berührte, und schob ihn ihr einfach in den Mund.

Fay schloss die Augen, denn sie erlebte eine gewaltige Geschmacksexplosion. Süßes und Salziges vermischte sich, dazu kam noch das Aroma ihres Schokoladeneises – es war kolossal!

»Woah, Gaumenorgasmus«, sagte sie und stöhnte leise vor Wonne. »Da sind ja weiche Karamellstückchen drin!« Ihr Gesicht glühte plötzlich, da ihr bewusst wurde, welches Wort sie in den Mund genommen hatte. Erschrocken riss sie die Lider auf, während Loan sie anstarrte, als würde er gleich sie vernaschen wollen. Allerdings fixierte er sie eher wie ein Raubtier – mal wieder.

»Ich bin froh, dass du hier bist, Fay«, raunte er und strich ihr mit dem Daumen über die Unterlippe. Danach leckte er ihn einfach ab. »Manchmal ist es doch etwas einsam.«

Ihr verschlug es bei seiner Nähe und den direkten Worten fast den Atem. »Ich bin auch sehr froh, dass du mir salziges Karamell schmackhaft gemacht hast. Ich hätte sonst direkt etwas verpasst.« Sie lächelte zittrig und verfluchte sich. Was blubberte sie bloß für dämliches Zeug? Sie war schrecklich aufgeregt … und in ihrem Magen kribbelte es. Hilfe, wenn der Kerl so weitermachte, wäre sie auf dem besten Weg, sich in ihn zu verlieben!

Er legte den Löffel weg und lehnte sich näher zu ihr. Dabei stellte er seine Beine ein Stück auseinander. In seinem Schritt zeigte sich eine ziemlich gewaltige Beule!

Sie schluckte, ihr Schoß pochte heftig und ihre Neugier wuchs. Wie er wohl unter all der Kleidung aussah?

»Fay«, sagte er mit dunkler und so samtiger Stimme, dass sich ihre Brustwarzen zusammenzogen. »Ich kann dich um weitere Erfahrungen reicher machen, wenn du willst.«

Nun sah er nicht mehr aus wie ein gieriges Raubtier, sondern eher wie ein Schmusekater.

Fay schmunzelte. »Euch Männern fallen aber auch immer Sprüche ein …«

»Tut mir leid, bin etwas aus der Übung.« Er lächelte selig, wobei er die Lippen leicht schief verzog, als wäre er beschwipst.

»Das ist gar kein Problem für mich«, flüsterte sie, zog ihn einfach am Nacken zu sich und küsste ihn. Sie presste verlangend ihren Mund auf seine weichen Lippen und fuhr mit beiden Händen in sein dichtes, leicht störrisches Haar.

Himmel, was hatte sie getan?

Bisher hatte sie sich bei keinem Mann getraut, die Initiative zu ergreifen. Doch Loan sendete alle möglichen Signale aus, die ihr zeigten, dass er sie wollte.

Fay wollte ihn auch – und wie!

Ihr Löffel landete auf dem Boden, doch das nahm sie nur am Rande wahr, denn Loan erwiderte ihren Kuss stürmisch. Er fasste ebenfalls in ihren Nacken, während er die andere Hand auf ihren Oberschenkel legte. Ein leises Grollen schien aus seiner Kehle zu dringen, als er nach ihren Lippen schnappte und mit der Zunge darüber strich. Kurz darauf züngelten sie wild miteinander; ein erregtes Keuchen erfüllte die Küche.

Fay schmolz regelrecht dahin und war froh, dass sie saß. Loan schmeckte nach Eis, Salz und ihm selbst und war tausend Mal leckerer als die beste Süßspeise der Welt.

Als sie eine Hand auf seinen Oberschenkel legte und damit näher zu seinem Schritt hinstrich, stöhnte er kehliger – und dieser Laut schien bis in ihren Schoß vorzudringen. Fay spürte, dass sie feucht wurde, und ihr Inneres verkrampfte sich lustvoll.

Plötzlich fegte Loan mit dem Unterarm einen Teller und die Überreste ihres Mahls vom Tisch und hob Fay an ihrem Hintern auf die Platte. Vor Überraschung schrie sie auf, lachte jedoch sofort und rief: »Du bist verrückt!«

»Ja, nach dir.« Er stellte sich zwischen ihre geöffneten Beine, küsste sie erneut voller Verlangen und vergrub seine Finger in ihrem Haar.

Sie fuhr mit beiden Händen unter sein T-Shirt, um seine erhitzte, weiche Haut am Rücken zu streicheln. Dabei legte sie die Beine wie eine Sexgöttin um seine Hüften, als wollte sie ihn auf der Stelle vernaschen.

Na gut, das wollte sie sogar! Aber ging das nicht alles ein bisschen zu schnell?

»Ich will dich, Fay«, knurrte er mehr, als dass er sagte. »Aber nicht hier. Nicht auf dem Tisch.«

Da stimmte sie ihm zu. Erstens war die harte Platte alles andere als angenehm und zweitens könnte jederzeit Francis hereinplatzen.

»Ich will dich auch«, erwiderte sie heiser.

Normalerweise stand sie nicht auf die schnelle Art von Vergnügen, aber Loan zog sie magisch an, was nicht nur an seiner Größe, den breiten Schultern und all den Muskeln lag. Ja, er erinnerte sie ein wenig an einen Goyle oder eines der anderen sexy Wesen aus Vincents Klan. Fay fand sie fast alle anziehend, auch wenn sich keine dieser heißen Sahneschnitten wirklich für sie interessierte.

Doch Loan fuhr auf sie ab.

Ob er ein Wesen war, wusste sie nicht. Die Chancen standen nicht sehr hoch, und es war ihr auch wirklich völlig egal. Trotzdem fand sie ihn sehr passabel. Heute würde sie sich einfach mal unverbindlichen Spaß mit einem »gewöhnlichen« Mann gönnen und nicht länger darauf hoffen, dass ihr eines Tages ein geflügelter Held vor die Füße fiel.

Loan war jetzt schon ihr Held, alles andere als »gewöhnlich« und er machte sie unsagbar heiß.

»Komm mit«, murmelte er, wobei er sie noch einmal küsste und dann einfach an ihrem Hintern hochhob.

Fay klammerte sich an ihn, während er mit ihr aus der Küche eilte, als würde sie nichts wiegen. Sie erwartete, dass er sie die ganzen Stockwerke bis nach oben in ihr Zimmer tragen würde. Doch er lief geradeaus durch die Eingangshalle auf den gegenüberliegenden Flur zu, drückte mit dem Ellbogen eine Tür auf und … sie fand sich in einer Wohnung wieder. In Loans Wohnung!

Er hatte es wohl eiliger, als gedacht, und ihr ging es nicht anders. Sie nahm auch nicht wirklich viel um sich herum oder von der Einrichtung wahr, denn es war bereits fast völlig dunkel draußen geworden und drinnen brannte kein Licht.

Flugs befand sich Fay im Schlafzimmer. Er warf sie jedoch nicht unter sich wie ein wild gewordener Steinzeitmensch, sondern stellte sie gentlemanlike vor seinem Bett ab. Es war ein riesiges Boxspringbett, wie sie im Halbdunkel erkennen konnte. Würde vor seinem Zimmerfenster nicht eine dieser hübschen Laternen brennen, die die Wege zierten, könnte sie wohl nichts mehr sehen.

Das gewaltige, gepolsterte Möbelstück stand vor einer schwarz tapezierten Wand, auf die goldfarbene Blütenornamente gedruckt waren. Dann verschwamm auch schon wieder alles Unwichtige, und Fay fühlte nur noch, wie Loan sie küsste und durch den Hosenanzug über den Rücken streichelte.

Sie wollte ihn aber auf ihrer Haut spüren und wisperte: »Reißverschluss!« Schon drehte sie sich um, damit er den Jumpsuit öffnen konnte. In ihrer Fantasie hatte sie sich zwar ausgemalt, wie er ihr den Stoff vom Körper reißen würde, aber Träume waren immer erregender als die Wirklichkeit, vor allem wenn sie daran dachte, wie viel das Teil gekostet hatte.

Während er ihr den Reißverschluss vom Nacken abwärts aufzog, schlüpfte sie aus ihren Riemchensandalen. Loan schob den dünnen Stoff über ihre Schultern, und der Anzug rutschte ihr bis zu den Knien hinunter. Nun trug sie nur noch ihre schwarze Spitzenunterwäsche.

Fay stieg aus den Beinen des Jumpsuits und drehte sich erneut um, damit sie auch Loan endlich von seiner Kleidung befreien konnte. Sie hatte gar nicht mitbekommen, wie er die Schuhe ausgezogen hatte; die lagen gleich neben ihren Sandalen. Fay zerrte an seinem T-Shirt, und er half ihr dabei, obwohl er nicht den Blick von ihr abwenden konnte. Zum Glück hatte sie sich heute für diese sexy Sachen und nicht ihren gewöhnlichen Baumwollschlüpfer entschieden!

Als sein nackter Bauch zum Vorschein kam, wollte sie ihn am liebsten küssen. Er war flach, aber nicht zu aufdringlich muskulös – genau richtig. Eine Spur schwarzer Härchen führte vom Nabel abwärts in eine Region, die sie auch bald erforschen wollte.

Kaum hatte er sich das Shirt vom Kopf gezogen und auf den Boden geworfen, forderte seine breite Brust ihre volle Aufmerksamkeit. Fay musste sofort mit beiden Händen darüberstreichen. Seine zart gebräunte Haut fühlte sich unglaublich weich an, vielleicht, weil hier kein einziges Haar wuchs. Ob er sich rasierte?

»Gefällt dir, was du siehst?«, fragte er mit tiefer Stimme und lächelte sie verwegen an.

Oh, er wusste doch ganz genau, wie sexy er aussah! Dass Männer immer Komplimente hören mussten … Na gut, Fay wollte ihm die Freude machen und gurrte: »Ich finde dich ziemlich heiß.«

»Ich glühe wirklich«, sagte er schmunzelnd, wobei er sie mit brennenden Blicken bedachte. »Deinetwegen.«

»Dann gefällt dir also auch, was du siehst?«

»Gefallen ist noch viel zu milde ausgedrückt«, raunte er und zog sie an seine warme Brust.

Fay stöhnte leise vor Wonne, als sich ihre Körper aneinanderpressten. Sie musste sofort die Arme um Loans breiten Oberkörper schlingen und ihre Nase über seine weiche Haut am Schlüsselbein wandern lassen. Er duftete überall so gut! Herrlich maskulin und ein wenig rauchig. Aber nicht nach Lagerfeuer, sondern eher nach einem aromatisierten Räucherstäbchen.

Als er die Hände an ihrem Rücken abwärts gleiten ließ und auf ihre Pobacken drückte, bemerkte sie seine Erregung an ihrem Bauch. Leider störten die Jeans, und sie selbst trug auch noch ihre Unterwäsche.

Fay wusste nicht, wo sie Loan überall berühren sollte, denn am liebsten wollte sie alles von ihm spüren. Es machte sie ganz wuschig, über seinen breiten Rücken zu streichen und mit den Fingerspitzen zu fühlen, wie seine harten Muskeln unter der geschmeidigen Haut arbeiteten. Ob er seinen Körper mit viel Sport formte? Kein Mensch konnte von allein so verdammt gut aussehen! Sie selbst ging zwei Mal in der Woche Joggen und achtete ansonsten auf ihre Ernährung, weil sie körperlicher Ertüchtigung nicht wirklich etwas abgewinnen konnte. Leider musste sie nur Essen riechen und schon nahm sie zu. Dass sie heute beim Abendessen regelrecht über die Stränge geschlagen hatte, lag allein an Loan, der nicht nur ihren sexuellen Appetit anregte …

Fay strich ihm vom Rücken bis zu seiner Brust und tiefer. Sein Bauch zuckte und er keuchte in ihren Mund, als sie die Hände an den Bund seiner Hose legte. Derart forsch war sie niemals zuvor gewesen! Doch bei Loan traute sie sich, die Frau zu sein, die sie tief in ihrem Inneren war: verwegen und abenteuerlustig. Prompt zog sie den obersten Knopf seiner Hose auf und der Reißverschluss folgte keine Sekunde später.

»Du kannst es wohl kaum erwarten«, murmelte er heiser an ihrem Mund und half ihr, die Jeans abzustreifen, wobei er sich auch gleich die Socken auszog. Als er nur noch in engen schwarzen Shorts vor ihr stand, kribbelte ihr ganzer Körper und ihr Schoß pochte wild. Dieser Mann war einfach eine Wucht! Bei ihm passte alles zusammen: die Größe, die Muskeln, ach, er war eine Sahneschnitte erster Güte!

Gemächlich ließ Fay ihren Blick schweifen, um im fast dunklen Raum alles genüsslich aufnehmen zu können. Dank der Laterne vor seinem Fenster konnte sie immerhin etwas sehen. Nur wenige Haare wuchsen auf seinen langen, trainierten Beinen, und unter dem Stoff seiner Shorts war eine beachtliche Wölbung zu erkennen.

Als er sie diesmal an seinen Körper zog, stöhnte Fay losgelöst. Es fühlte sich himmlisch an, seine erhitzte Haut auf sich zu spüren und von seinen starken Armen gehalten zu werden.

Leidenschaftlich küssten sie sich, bis sich Fay plötzlich mit dem Rücken auf seinem Bett wiederfand. Loan hatte sie einfach hochgehoben!

Fay räkelte sich; die Matratze war herrlich weich und duftete nach dem Mann, der gerade wie ein Pirat über sie kroch. Eine dunkle Haarsträhne hing ihm verwegen in die Stirn und erneut lag dieser besitzergreifende Ausdruck in seinen Augen. Er atmete schwer, genau wie sie, und schon raubte er ihr mit einem weiteren heißen Kuss die Luft. Sie krallte die Finger in seinen Rücken und bäumte sich unter ihm auf, um sich an ihn zu pressen.

Moment – genau diesen Augenblick hatte sie in ihrer Vision vor dem Gasthaus gesehen! Wieder einmal bestätigte sich, dass alles eintraf, was ihr in einer Zukunftserinnerung vorhergesagt wurde.

Während Loan sie küsste, drängte er seine Erektion – die leider noch in seinen Shorts eingesperrt war – zwischen ihre Schenkel. Hart rieb er über ihre Mitte, woraufhin Fay ihre Beine spreizte.

Verdammt, sie trugen beide noch ihre Unterwäsche! Doch Fay wollte Loan endlich in sich spüren! Ihr Schoß war mehr als aufnahmebereit für ihn und lechzte danach, hart durchgestoßen zu werden. Keiner ihrer früheren Freunde hatte sie wild und leidenschaftlich genommen, aber Loan würde ihr diesen Wunsch erfüllen, da war sie sich sicher. In ihm schien ein Raubtier zu schlummern, das jede Sekunde hervorbrechen würde.

Geschickt öffnete er vorne ihren BH und schob die Körbchen zur Seite. Schutzlos präsentierten sich ihm nun ihre Brüste, die er mit noch mehr Gier im Blick anstarrte.

Es sollte ihr Angst machen, wenn ein Mann sie auf diese besitzergreifende Weise betrachtete. Doch Fay kannte genau diesen Ausdruck von den oft temperamentvollen Gargoyles, wenn sie ihre Partnerin anschauten.

Fay schob ihre Hände in Loans dichtes Haar, während er mit Daumen und Zeigefinger ihre harten Brustspitzen zwirbelte, bevor er sie abwechselnd zwischen die Lippen saugte. Ungestüm küsste er ihre Brüste und knetete sie, wobei er langsam an Fay tiefer rutschte.

Mit der Zunge zog er eine feuchte Glutspur bis zu ihrem Höschen und drückte schließlich seine Nase auf ihren Schamhügel, um einen tiefen Atemzug zu nehmen.

»Du riechst so gut«, sagte er mit dunkler und rauer Stimme, die fast schon einem Knurren glich. Aber wahrscheinlich hatte sie sich verhört, weil es in ihren Ohren rauschte und der Puls laut darin klopfte.

Bereitwillig hob Fay die Hüften, als ihr Loan das letzte bisschen Stoff von den Beinen zog, und ließ es ohne zu zögern zu, dass er sich zwischen ihre Schenkel legte, diese sogar noch ein Stück auseinander drückte und von ihr kostete.

Fay schrie vor Lust auf, als Loans Zunge über ihren empfindsamen Nerv flatterte. Ihr Unterleib schien in Flammen zu stehen und seine geschickten Zungenschläge katapultierten sie schnell in andere Sphären.

»Du schmeckst fantastisch«, murmelte er an ihrem Schoß, bevor er zwei Finger in sie schob und sie damit fickte. Währenddessen hörte er nie auf, sie zu lecken, und nahm zwischendurch noch den Daumen dazu, um hart über ihren Kitzler zu reiben. Er behandelte sie nicht wie ein Porzellanpüppchen, sondern fasste sie richtig an. So wie sie es brauchte.

Fay fühlte sich verrucht wie nie und wollte alles von diesem Mann, der ihr seltsam vertraut vorkam, obwohl sie ihn doch kaum kannte. Seine innere Dunkelheit schwappte in großen Wellen über sie – dennoch gab sie sich Loan mit Leib und Seele hin und entspannte sich völlig, während er sie fingerte und leckte. Jetzt benahm er sich doch ein wenig wie ein Wilder, während er zwischen ihren gespreizten Schenkeln kniete und sich an ihr gütlich tat. Doch sie verhielt sich auch nicht besser, sondern spreizte ihre Beine noch weiter und nahm sowohl genießerisch als auch gierig alles an, was er ihr schenkte.

Als die Wogen der Lust über ihr zusammenschlugen, krallte sie die Finger in Loans Haar und stöhnte losgelöst. Ihr Lustnerv pochte wild, ihr Schoß verkrampfte sich genüsslich. Noch nie hatte es ein Mann geschafft, ihr ohne ihr Zutun einen Höhepunkt zu schenken, und dieser war gewaltig. Er riss Fay mit voller Wucht mit sich, sodass sie für einen Moment nicht mehr atmen und kaum noch etwas sehen konnte. Sie war im Himmel angekommen.

Loan konnte sich nicht erinnern, dass ihn je eine Frau so sehr erregt hatte wie Fay. Auch hatte sich ihm keine zuvor mit dieser wilden Leidenschaft hingegeben. Es machte ihn unsagbar heiß, wie sie ihm völlig vertraute. Ihm, einem Fremden! Oder war sie etwa eine leichtsinnige und lebensmüde Person? Das schätzte er nicht, doch das war ihm im Moment auch völlig egal. Gerade war er so geil, dass er sie nur noch ficken wollte, und zwar ordentlich, nicht nur mit seinen Fingern. Mit jeder Faser seines Seins fühlte er, dass Fay die Richtige war. Sie sah in seinen Augen nicht nur unglaublich sexy aus, sondern sie fesselte ihn auch mit ihrem Humor, ihrer Intelligenz sowie ihrer ganzen Art. Und erst ihr Geruch! Niemals zuvor hatten der Duft und schon gar nicht der Geschmack einer Frau ihn derart betört.

Mit ihr konnte er sich über alles unterhalten und seine schreckliche Vergangenheit für eine Weile vergessen. Bei ihr fühlte er sich geborgen. Fay könnte tatsächlich die Eine sein, nach der er schon so lange suchte. Nur dieser verdammte Fluch stand ihm im Weg!

»Bist du immer so wild und verlangend?«, fragte er heiser vor Lust, als er wieder über sie kroch, um sie zu küssen.

»Nur bei dir«, wisperte sie, und er glaubte ihr.

Er wollte sie, brauchte das Gefühl, sich in ihr zu verlieren. Loan bekam sehr wohl mit, dass Fay noch nicht genug von ihm hatte. Perfekt.

Er dachte an die Kondome in seinem Nachttisch und dass er sich jeden Moment eins überstreifen musste, weil er nicht länger warten konnte, Fay ganz zu spüren. Zwar könnte er sie nicht einfach schwängern wie ein normaler Mann, doch sie war ein gewöhnlicher Mensch und würde auf Schutz bestehen, genau wie die anderen, die bisher in diesem Bett gelegen hatten. Er konnte Fay ja schlecht erklären, dass sie nur dann völlig kompatibel waren, beziehungsweise er sie schwängern könnte, wenn er zuvor ein Ritual abhielt und einen Zauber sprach, der ihnen einen Jungen schenken würde. Denn Drachen brauchten immer männliche Nachkommen.

Natürlich war es schon vorgekommen, dass Mädchen geboren wurden. Diese wuchsen zu Drachenfrauen heran und konnten sich auch in einen Menschen verwandeln, aber nur Kinder von anderen Drachenmännern austragen. Diese Nachkommen waren dann jedoch nicht mehr fähig, ihre Gestalt zu ändern, und blieben für immer in ihrer Wesenform gefangen. Von diesen Drachen sollte es in den letzten Jahrtausenden nur eine Handvoll auf der ganzen Welt gegeben haben. Sie waren sehr mächtig, konnten unglaublich groß und uralt werden. Meist waren das die unbezwingbaren Untiere, von denen die Legenden erzählten.

Loan hingegen, beziehungsweise seine Art, wurde kaum älter als ein gewöhnlicher Mensch. Diese Schwäche hatte seine Spezies, die Donnertrommler, fast ausgelöscht, weil sie in der kurzen Lebensspanne nicht für genug Nachkommen sorgen konnten. Die Dämonen machten ihnen heute noch das Leben zur Hölle.

Loans inneres Biest machte ihn ebenfalls gerade schwach, weil es Fay besitzen wollte, und es wurde immer schwerer, es zu beherrschen. Zum Glück war es relativ dunkel – dank der dicken Regenwolken, die sich über dem Schloss zusammenzogen –, denn bestimmt hatten sich seine Pupillen bereits zu Schlitzen verengt. Das konnte passieren, wenn er sehr erregt war, oder … kurz bevor er sich unweigerlich in einen Drachen verwandelte!

Fuck, er hatte völlig die Zeit vergessen und auch, was ihm von einem Menschen, den er einst geliebt hatte, angetan wurde! Die letzten Sonnenstrahlen waren längst verschwunden; draußen war die Nacht hereingebrochen und der Fluch entfaltete seine Wirkung. Unter seinen Fingernägeln juckte es, als würden jeden Moment die Krallen hervorbrechen, und seine Haut spannte. Es dauerte nur noch Minuten, bis er völlig zum Drachen wurde!

Loan sprang auf und ignorierte das harte Pochen seines Schwanzes, der sich gegen den engen Stoff seiner Shorts drängte. »Fay, es tut mir leid, ich habe nicht bemerkt, wie spät es geworden ist. Ich muss dringend weg!«

Sie setzte sich auf und zog die Beine an. »Was?« Sie klang verletzt. »Jetzt noch?«

»Ich erkläre dir alles morgen!«, rief er und überlegte noch, ob er seine Kleidung zusammensuchen sollte, doch dazu blieb keine Zeit mehr. Fast nackt, wie er war, rannte er aus der Wohnung und verfluchte sich in einer Tour. Fay würde denken, sie wäre der Grund für sein bescheuertes Handeln. Aber er konnte jetzt nichts daran ändern und nur hoffen, dass diese außergewöhnliche Frau morgen noch bei ihm wäre.

Verfluchtes Drachenherz

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