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|63|Kapitel 3: Welche Rolle hat der Staat?

3.1 Wieviel Staat ist nötig?

In Abhängigkeit der Wirtschaftsordnung obliegen dem Staat mehrere oder nur einige Aufgaben und damit Ausgaben sowie die Notwendigkeit der Einnahmengenerierung. Während in den USA die Marktordnung bis dato als liberale Marktwirtschaft zu bezeichnen war, wird Schweden als Wohlfahrtsstaat mit weitreichenden Eingriffen des Staates in die Wirtschaftsaktivitäten der Menschen bezeichnet. Zwischen diesen beiden Wirtschaftsordnungen ist die Soziale Marktwirtschaft Deutschlands zu positionieren. Die Soziale Marktwirtschaft geht auf Ludwig Erhard (1897–1977) bzw. auf die Idee des Kölner Professors für Nationalökonomie Alfred Müller-Armack (1901–1978) zurück, wobei Elemente wie die umlagefinanzierte Krankenversicherung bereits 1883, die Rentenversicherung 1889 von Otto von Bismarck (1815–1898) institutionalisiert wurden.[41] Die Soziale Marktwirtschaft ist ein gesellschafts- und wirtschaftspolitisches Leitbild mit dem Ziel, „auf der Basis der Wettbewerbswirtschaft die freie Initiative mit einem gerade durch die wirtschaftliche Leistung gesicherten sozialen Fortschritt zu verbinden.“ (Müller-Armack, 1976)

Was meinen wir heute mit ‚Sozialer Marktwirtschaft‘? Genauer: Wo sehen junge Studierende den Staat in der Pflicht? Welche Aufgaben obliegen dem Staat in einer demokratischen Volkswirtschaft? Sollten wir es mit John F. Kennedy (1917–1963) halten, der 1963 in Berlin sagte: „Ask not what your country can do for you – ask what you can do for your country.“ Oder sollten wir vom Staat erwarten, dass der Einzelne bei Bedürftigkeit von der Gesellschaft alimentiert wird?

Makroökonomik und Wirtschaftspolitik

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