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5. Noah und die Arche

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Bald dachten die Menschen

nicht mehr an Gott.

Sie spielten sich auf,

als seien sie selbst Gott,

und verdarben alles,

was er gemacht hatte.

Sie raubten und mordeten

und machten sich nichts daraus.

Jeder dachte nur an sich selbst

und tat, was ihm allein nützte.

Da tat es Gott leid,

dass er die Menschen gemacht hatte.

Und er sprach zu sich:

„Ich will die Menschen

mitsamt der Erde verderben.

Denn sie sind alle

von Grund auf verdorben.“

Nur einer war anders: Noah.

Er hörte auf Gott

und lebte,

wie Gott es gefiel.

Da sprach Gott zu Noah:

„Bau dir ein Schiff!

Denn bald wird es regnen,

so viel, dass alles Land

im Wasser versinkt.

Auch die Blumen und Bäume,

sogar die Tiere und Menschen,

alles, was lebt, wird ertrinken.

Aber dich will ich am Leben erhalten,

dich und deine Frau

und deine drei Söhne

mit ihren Frauen.“

Da hörte Noah auf Gott.

Und er baute die Arche,

ein riesiges Schiff,

so hoch wie ein Haus,

drei Stockwerke hoch,

mit zahllosen Kammern,

mit Tür und Fenster

und einem richtigen Dach.

Danach sprach Gott:

„Nun wähle von allen Tieren

je ein Paar aus

und bringe sie in die Arche hinein!

Denn auch sie will ich

am Leben erhalten.“

Und schon kamen sie an,

Löwen und Schafe,

auch Vögel und Käfer,

alles, was kriecht

und was Beine hat.

Von allen brachte Noah

je ein Paar in die Arche,

wie Gott gesagt hatte.

Auch schaffte er für die Tiere

gewaltige Mengen an Futter herbei.

Darauf ging Noah selbst

in die Arche hinein,

er, seine Frau

und seine drei Söhne

mit ihren Frauen.

Und Gott selbst

schloss die Tür hinter ihm zu.

Sieben Tage lang

blieb es still auf der Erde.

Dann verschwand die Sonne

hinter den Wolken.

Der Himmel wurde ganz schwarz.

Ein furchtbarer Regen brach los.

Es schüttete.

Es goss in Strömen.

Die Flüsse traten über die Ufer.

Sie überschwemmten das Land.

Menschen und Tiere ertranken.

Bald stand alles Land unter Wasser.

Und immer noch

hörte der Regen nicht auf.

Das Wasser stieg höher und höher,

bis zu den höchsten Bergen empor.

Schließlich war nichts mehr

zu sehen, nur Wasser –

ein unendliches Meer!

Aber die Arche

schwamm auf dem Meer,

ruhig und sicher.

Kein Tropfen Wasser

drang in sie ein.

*

Vierzig Tage lang

dauerte der furchtbare Regen.

Da dachte Gott an Noah

und setzte dem Regen ein Ende.

Der Himmel riss auf.

Die Wolken verschwanden.

Und am blauen Himmel

strahlte wieder die Sonne.

Aber noch war alles Land

von den Fluten bedeckt.

Tage und Wochen vergingen.

Das Wasser sank nur ganz langsam.

Die Arche trieb

immer noch ziellos dahin.

Endlich, nach vielen Wochen,

lief sie auf einen Berg auf.

Der lag noch ganz unter Wasser.

Aber nach und nach

trat die Spitze des Berges

aus dem Wasser hervor.

Nun wusste Noah:

Bald ist es so weit.

Er öffnete das Fenster

und ließ eine Taube hinausfliegen.

Aber am Abend kam die Taube zurück.

Sie hatte kein Futter gefunden.

Da wartete Noah noch eine Woche.

Danach ließ er noch einmal

die Taube hinausfliegen.

Und wieder kam sie zurück.

Aber diesmal hielt sie

ein Ölblatt im Schnabel,

als wollte sie sagen:

„Seht doch, die Bäume

tragen schon wieder Blätter!“

Noch eine Woche verging.

Danach ließ Noah noch einmal

die Taube hinausfliegen.

Aber diesmal kam sie

nicht mehr zurück.

Da deckte Noah das Dach ab

und schaute hinaus.

Und sieh da:

Das Land war überall trocken.

Und Gott sprach zu Noah:

„Nun geh aus der Arche,

du und deine Frau

und deine drei Söhne

mit ihren Frauen,

dazu alle Tiere!“

Da machte Noah die Tür weit auf.

Menschen und Tiere stürmten hinaus.

Wie schön war die Erde wieder!

So schön wie am Anfang!

Aus dem Boden spross grünes Gras.

Und überall blühten Blumen.

Da baute Noah einen Altar

und brachte Gott Opfer.

Gott hatte sein Versprechen gehalten

und alle am Leben erhalten,

Menschen und Tiere.

Wie dankbar war Noah dafür!

Aber was hatte Gott

in Zukunft mit ihnen vor?

Würde er die Erde

noch einmal vernichten?

Doch Gott sprach zu Noah:

„Ich will die Erde

nicht mehr verderben.

Nie mehr soll es

so eine große Flut geben.

Solange die Erde steht,

soll nicht aufhören

Saat und Ernte,

Frost und Hitze,

Sommer und Winter,

Tag und Nacht.

Und wenn noch einmal

ein großes Unwetter kommt,

sodass ihr euch fürchtet,

dann schaut auf zum Himmel!

Dort steht in den Wolken

mein Bogen.

Er ist das Zeichen,

dass ich mein Versprechen halte.“

Und als Noah aufschaute,

da sah er am Himmel

einen großen Regenbogen.

Der spannte sich über die Erde

von einem Ende zum andern

und leuchtete in allen Farben.

Da dankte Noah Gott

für sein großes Versprechen.

Und er fing wieder von vorn an.

Er pflügte die Erde,

legte Äcker und Weinberge an,

säte und pflanzte.

Und Gott ließ wachsen und reifen,

was er gepflanzt hatte.

1. Mose 6–9

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