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10. Abraham bekommt Besuch

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Es war Mittagszeit.

Abraham saß vor seinem Zelt

und schaute ins Land hinaus.

Da sah er drei Männer kommen.

Sogleich stand er auf,

lief ihnen entgegen

und grüßte sie freundlich:

„Willkommen! Seid meine Gäste!

Setzt euch zu mir in den Schatten!

Ruht euch ein wenig aus!

Und stärkt euch,

bevor ihr weiterzieht!“

Dann lief er zu Sara ins Zelt

und bat sie:

„Auf, eil dich! Mach einen Teig

und back einen Kuchen!“

Und seinem Knecht rief er zu:

„Schnell, schlachte ein Kalb

und mach einen zarten Braten!“

Er selbst aber holte

Milch und Butter herbei

und bediente die Gäste.

Aber wer waren die Fremden?

Abraham wagte nicht,

sie zu fragen.

Als die drei gegessen hatten,

fragte der eine von ihnen:

„Wo ist deine Frau Sara?“

„Drinnen im Zelt“,

antwortete Abraham erstaunt.

Woher wusste der Fremde,

wie seine Frau hieß?

Der aber sagte: „Hör zu!

Ich bringe euch gute Nachricht:

Nächstes Jahr wird Sara

einen Sohn haben.“

Abraham war sprachlos.

Was sagte der Fremde?

Woher wusste er das?

Und was würde Sara dazu sagen,

wenn sie es hörte?

Aber Sara hatte es bereits gehört.

Sie hatte heimlich

hinter der Zeltwand gelauscht.

„Was?“, sagte sie zu sich

und lachte leise in sich hinein.

„Ich soll noch ein Kind bekommen?

Ich bin doch viel zu alt.“

„Warum lacht Sara?“,

fragte der Fremde.

„Traut sie es Gott nicht zu?

Sollte Gott etwas unmöglich sein?“

Als Sara das hörte,

kam sie aus dem Zelt

und wehrte erschrocken ab:

„Aber ich habe gar nicht gelacht!“

„Doch“, meinte der Fremde,

„du hast wirklich gelacht.“

Da ahnten Abraham und Sara,

wer zu ihnen gekommen war.

Gott, der Herr, hatte sie besucht,

begleitet von seinen Engeln.

Gott selbst hatte ihnen

die gute Nachricht gebracht.

*

Wenig später brachen die Männer auf.

Abraham begleitete sie.

Da sprach Gott zu Abraham:

„Abraham, du bist mein Freund.

Dir will ich sagen,

wohin ich nun gehe:

nach Sodom und Gomorra.

Denn die Menschen dort

hören nicht mehr auf mich.

Sie tun, was sie wollen,

und fragen nicht mehr nach Gott.“

Erschrocken blieb Abraham stehen.

Wollte Gott etwa diese Städte zerstören?

In Sodom wohnte doch Lot!

Was würde aus ihm?

„Ach Herr“, fragte Abraham,

„willst du denn zulassen,

dass alle Menschen dort umkommen?

Vielleicht wohnen in Sodom

auch Menschen, die auf dich hören.

Vielleicht fünfzig, Herr?“

Da sprach Gott:

„Wenn ich dort fünfzig finde,

die auf mich hören,

will ich die Stadt nicht zerstören.“

Aber fünfzig Menschen waren viel!

Wenn es nun weniger waren?

Abraham versuchte es noch einmal:

„Wenn es aber fünf weniger sind?“

„Dann will ich die Stadt

auch nicht zerstören“, sprach Gott.

„Vielleicht sind es aber nur vierzig?“,

wandte Abraham ein.

„Auch dann will ich

die Stadt nicht zerstören.“

„Und wenn es nur dreißig sind?“

„Auch dann nicht“, sprach Gott.

„Ach Herr“, bat Abraham,

„erlaube mir,

dass ich noch einmal frage:

Wenn es nur zwanzig sind,

die auf dich hören?“

Gott sprach:

„Auch dann will ich

die Stadt nicht zerstören.“

Da wagte Abraham kaum noch

weiterzufragen.

„Wenn es aber nur zehn sind?“

„Auch dann nicht“, sprach Gott.

Da verneigte sich Abraham

und schwieg.

Und als er wieder aufschaute,

war Gott nicht mehr bei ihm.

Doch in der Ferne

sah er die beiden Engel.

Sie eilten auf Sodom zu.

Da ahnte Abraham,

was Gott mit Sodom vorhatte.

Still kehrte er um

und ging zurück in sein Zelt.

1. Mose 18

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