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11. Lot

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Es war Abend.

Lot saß am Stadttor von Sodom

und schaute in die Ferne.

Da sah er die zwei Engel kommen.

Lot erkannte sie nicht.

Aber er dachte bei sich:

Die beiden sind sicher

fremd in der Stadt.

Ich will sie in mein Haus aufnehmen.

Wer weiß, was ihnen

sonst in Sodom zustößt?

Sogleich stand er auf,

ging den beiden entgegen,

verneigte sich vor ihnen

und lud sie ein:

„Kommt in mein Haus!

Seid meine Gäste

und bleibt über Nacht bei mir!“

Und er führte sie in sein Haus,

wusch ihnen die Füße

und gab ihnen Brot zu essen.

Doch als die beiden noch aßen,

hörten sie plötzlich draußen

lautes Geschrei.

Vor dem Haus hatten sich

die Männer von Sodom versammelt.

Sie tobten und schrien

und schlugen mit ihren Fäusten

wild an die Tür.

„Lot“, schrien sie wütend,

„mach uns auf!

Gib sofort die Fremden heraus!

Wir wollen unser Spiel

mit ihnen treiben!“

Da ging Lot zu ihnen hinaus.

„Ach, liebe Freunde“, bat er,

„hört bitte auf!

Lasst meine Gäste in Frieden!

Sie haben euch nichts Böses getan.“

Aber die Männer schrien noch lauter:

„Weg mit dir!

Was fällt dir eigentlich ein?

Du bist doch selbst fremd hier!“

Und sie stürzten sich auf Lot

und wollten ihn packen.

Aber die Engel zogen ihn

schnell ins Haus zurück

und verriegelten die Tür.

Endlich wurde es draußen still.

Da erzählten die Engel,

warum sie gekommen waren.

„Auf“, drängten sie Lot,

„nimm deine Frau

und deine beiden Töchter

und flieh mit ihnen aus der Stadt,

bevor es zu spät ist!

Denn Gott wird Sodom zerstören.“

Als Lot das hörte,

wurde er blass vor Schreck.

Hatte er recht gehört?

Er sollte fliehen?

Aber sein Haus?

Und seine Schafe?

Was würde aus ihnen?

Lot zögerte noch.

Schon wurde es draußen hell.

Der Morgen brach an.

„Auf, eil dich!“, drängten die Engel.

„Sonst kommst du auch um.“

Und sie nahmen Lot,

seine Frau und seine Töchter

an ihre Hand

und führten sie schnell

hinaus vor die Stadt.

Dort blieben sie stehen.

„Nun lauft allein weiter!“,

befahlen die Engel.

„Flieht!

Bleibt ja nicht stehen!

Und seht euch nicht

nach der Stadt um!

Sonst ist es um euch geschehen.“

Und schon bebte die Erde.

Es dröhnte und blitzte.

Feuer fiel vom Himmel

und ließ alles in Flammen aufgehen,

die Häuser, die Mauern, die Menschen.

Nichts blieb mehr übrig,

nur Schutt und Asche.

Da packte Lot seine Töchter

und lief um sein Leben.

Er lief immer weiter

und floh in die Berge.

Aber Lots Frau blieb stehen.

Sie wandte sich um

und – erstarrte.

Am selben Morgen

stand Abraham früh auf

und stieg auf einen Hügel,

um nach Sodom zu schauen.

Aber von Sodom

war nichts mehr zu sehen.

Nur eine Rauchwolke

stieg aus dem Tal auf.

Da wusste Abraham:

Nicht einmal zehn Menschen

hatten in Sodom auf Gott gehört.

Aber eines wusste er nicht, noch nicht:

Lot und seine Töchter waren gerettet.

Gott hatte ihr Leben verschont.

1. Mose 19

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