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14. Isaak und Rebekka

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Jahre vergingen.

Abraham war noch viel älter geworden.

Seine Frau Sara lebte nicht mehr.

Und in dem großen Zelt

war es oft einsam und leer.

Da sagte sich Abraham:

„Sara ist tot.

Bald werde auch ich

nicht mehr leben.

Dann bleibt Isaak allein zurück.

Ich will dafür sorgen,

dass er eine Frau bekommt,

eine Frau, die ihn liebt

und die er liebt.“

Und er rief seinen obersten Knecht

und bat ihn: „Geh

und suche für Isaak eine Frau aus,

eine Frau, die auf Gott hört,

nicht wie die Frauen,

die hier im Land Kanaan leben.

Darum mach dich auf

und zieh nach Haran

zu meinen Verwandten!

Dort wirst du die rechte Frau

für Isaak finden.“

Da sattelte der Knecht die Kamele,

lud reiche Geschenke auf

und machte sich auf den Weg.

Nach vielen Wochen

kam er endlich nach Haran.

Am Brunnen vor der Stadt

machte er Halt mit seinen Kamelen.

Schon wurde es Abend.

Aus der Stadt kamen

Frauen und Mädchen

mit Krügen zum Brunnen,

um Wasser zu schöpfen.

Als der Knecht sie sah,

klopfte sein Herz.

Ob auch die Frau dabei war,

die er für Isaak suchte?

Aber wie sollte er sie

unter all den Frauen herausfinden?

Gott muss mir helfen,

dachte der Knecht,

sonst kann es mir nicht gelingen.

Und er betete:

„Du Gott Abrahams!

Lass es mir heute gelingen.

Sieh, hier steh ich und warte.

Gleich kommen die Frauen,

um Wasser zu schöpfen.

Bitte, gib mir ein Zeichen

und zeig mir die Frau,

die du für Isaak bestimmt hast!

Und dies soll das Zeichen sein:

Wenn ich eine Frau bitte:

,Gib mir zu trinken!‘,

und wenn sie sagt:

,Gerne! Trink nur!

Ich will deine Kamele auch tränken‘,

dann weiß ich,

dass sie die Frau ist,

die du für Isaak bestimmt hast.“

Und als er noch betete,

kam ein junges Mädchen zum Brunnen,

die füllte ihren Krug mit Wasser.

Da ging der Knecht auf sie zu

und bat sie:

„Gib mir ein wenig zu trinken!“

„Gerne“, sagte das Mädchen, „trink nur!

Ich will deine Kamele auch tränken.“

Schnell nahm sie den Krug vom Kopf

und ließ ihn trinken.

Dann lief sie zum Brunnen zurück,

füllte noch einmal den Krug

und goss das Wasser

in die Tränke für die Kamele.

Und wieder lief sie zum Brunnen,

füllte noch einmal den Krug

und noch einmal, immer wieder,

bis alle Kamele genug hatten.

Der Knecht aber sah ihr staunend zu.

Gewiss war sie die Frau,

die er suchte!

Er holte seine Geschenke hervor,

einen Stirnreif aus Gold,

dazu glänzende Ringe,

schenkte sie dem Mädchen

und fragte freundlich:

„Sag doch, wer bist du?

Und wie heißt dein Vater?

Können wir bei euch übernachten?“

Da antwortete das Mädchen:

„Ich bin Rebekka, Betuels Tochter.

Ich lade dich ein.

Ihr könnt bei uns bleiben.

Wir haben zu Hause auch Stroh

und Futter für deine Kamele.“

Da staunte der Knecht noch viel mehr.

Denn Betuel war mit Abraham verwandt.

„Gott sei gelobt!“, rief er.

„Nun bin ich gewiss:

Gott hat mich zu dir geführt.“

Als aber Rebekka hörte,

was der Knecht sagte,

eilte sie nach Hause

und erzählte dort,

wer ihr begegnet war.

Da stand ihr Bruder Laban auf,

eilte dem Knecht entgegen

und grüßte ihn freundlich:

„Du Gesegneter!

Komm in unser Haus!

Es steht alles bereit.“

Und er führte ihn in das Haus,

holte Wasser herbei,

wusch seine Füße

und setzte ihm Essen vor.

Aber der Knecht wollte nichts essen.

„Hört mich erst an!“, bat er.

„Kennt ihr noch Abraham,

euren Verwandten?

Er wohnte einst hier.

Nun lebt er im Land Kanaan,

weit weg von hier.

Ich bin sein Knecht.

Ich soll für seinen Sohn

eine Frau suchen.

Aber Gott hat sie schon ausgesucht:

eure Rebekka!“

Als sie das hörten,

riefen alle voll Staunen:

„Das kommt von Gott!

So soll es geschehen.

Isaak soll unsere Schwester

Rebekka bekommen.“

Und sie fragten Rebekka:

„Willst du ins Land Kanaan ziehen

und Isaaks Frau werden?“

„Ja“, sagte Rebekka.

„Ich will es.“

Am nächsten Morgen

brach der Knecht früh auf,

sattelte seine Kamele

und nahm Abschied.

Da nahm auch Rebekka

Abschied von ihrer Familie

und machte sich mit ihm

auf den Weg, Isaak entgegen.

Als sie nach Wochen

endlich zu Isaak kamen,

erzählte der Knecht ihm alles,

was er auf der Reise erlebt hatte

und wie Gott

ihn zu Rebekka geführt hatte.

Da glaubte auch Isaak:

Rebekka war die Frau,

die Gott ihm geschenkt hatte.

Voll Freude führte er sie in sein Zelt

und beide gewannen einander sehr lieb.

1. Mose 24

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