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13. Isaak

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Isaak wuchs heran.

Sein Vater hatte ihn sehr lieb,

lieber als alles auf der Welt.

Eines Nachts aber

wachte Abraham plötzlich auf.

„Abraham!“, rief eine Stimme.

Abraham horchte auf.

War das nicht Gottes Stimme?

„Abraham!“, sprach Gott.

„Nimm Isaak,

deinen einzigen Sohn,

den du so lieb hast!

Nimm ihn an deine Hand

und geh mit ihm

in das Land Morija.

Dort will ich dir einen Berg zeigen.

Auf dem sollst du Isaak opfern.“

Abraham war wie betäubt.

Isaak opfern?

Seinen geliebten Sohn

sollte er hergeben?

Gott hatte ihm doch

dieses Kind geschenkt!

Er hatte doch versprochen:

„Dein Sohn wird leben

und in diesem Land wohnen.“

Abraham konnte es nicht fassen.

Aber er sagte nichts,

kein einziges Wort.

Stumm wartete er,

bis der Morgen anbrach.

Da stand er von seinem Lager auf,

ging hinaus vor sein Zelt,

sammelte Holz für das Opfer,

spaltete es

und lud es auf seinen Esel.

Dann weckte er Isaak, seinen Sohn,

nahm ihn an die Hand

und machte sich mit ihm auf den Weg,

wie Gott gesagt hatte.

Drei Tage lang wanderten sie

durch das Land,

Abraham und sein Sohn Isaak,

dazu zwei Knechte,

die den Esel führten.

Endlich sah Abraham

in der Ferne den Berg,

von dem Gott gesprochen hatte.

Da blieb Abraham stehen,

wandte sich zu seinen Knechten

und sagte:

„Bleibt ihr hier mit dem Esel

und wartet auf uns!

Ich will mit Isaak

auf den Berg gehen

und dort opfern.

Danach kehren wir wieder zurück.“

Und Abraham nahm ein Gefäß

mit glimmender Glut

und ein Messer in seine Hand,

lud seinem Sohn Isaak

das Holz auf den Rücken

und stieg mit ihm auf den Berg.

Lange Zeit wanderten die beiden

nebeneinander her,

Hand in Hand.

Keiner sagte ein Wort.

Da hielt es Isaak nicht länger aus.

„Mein Vater!“, sagte er.

„Ja, hier bin ich.

Was ist, mein Sohn?“

Isaak zeigte auf das Holz

und auf das Gefäß.

„Sieh doch!

Wir haben zwar Holz und Feuer

für unser Opfer.

Aber wo ist das Schaf,

das wir opfern?“

„Mein Sohn“, sagte Abraham,

„Gott wird es uns geben.“

Da fragte Isaak nichts mehr.

Stumm stiegen sie weiter hinauf,

beide miteinander,

Hand in Hand,

bis sie endlich auf dem Berg waren.

Dort baute Abraham einen Altar.

Er trug große Steine zusammen,

schichtete sie auf,

legte das Holz darauf

und auf das Holz legte er –

Isaak, seinen geliebten Sohn!

Doch plötzlich – was war das?

Rief da nicht jemand?

„Abraham! Abraham!“

„Ja, hier bin ich“,

antwortete er erschrocken.

Da hörte er wieder die Stimme,

ganz deutlich: „Abraham!

Rühr Isaak nicht an!

Gott weiß, dass du bereit bist,

ihm alles zu geben,

sogar deinen Sohn.

Aber Gott will

dieses Opfer nicht haben.“

Auf einmal raschelte es.

Abraham wandte sich um.

Da sah er einen Widder,

der hatte sich mit seinen Hörnern

in einem Dornstrauch verfangen.

Schnell griff Abraham zu,

packte den Widder an seinen Hörnern,

legte ihn auf den Altar

und opferte ihn an Isaaks Stelle.

Da wusste Abraham:

Gott hatte alles gesehen.

Und er nannte den Ort: „Gott sieht“.

Und Gott sprach zu Abraham:

„Weil du auf meine Stimme

gehört hast,

verspreche ich dir:

Ich will deinen Sohn segnen.

Auch seine Kinder

will ich segnen.

Und auch ihre Kinder

will ich wieder segnen.

So viele Kinder werden es sein

wie Sterne am Himmel

und wie Sand am Meer.

Durch sie sollen einmal

alle gesegnet werden,

alle Völker der Erde.“

Dankbar kehrte Abraham

mit seinem Sohn Isaak heim.

Gott hatte ihn

über alles Erwarten beschenkt.

1. Mose 22

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