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15. Jakob und Esau
ОглавлениеIsaak und Rebekka bekamen Zwillinge.
Die nannten sie Esau und Jakob.
Esau, der erstgeborene Sohn,
war rötlich und rau
und hatte eine Haut wie ein Fell.
Als er älter wurde,
streifte er viel auf den Feldern umher
und jagte wilde Tiere.
Oft brachte er seinem Vater
einen fetten Braten nach Hause.
Das gefiel Vater Isaak.
Er mochte Esau gern leiden.
Jakob, der jüngere Sohn,
war dagegen ganz anders.
Er blieb meist
bei seiner Mutter im Zelt.
Rebekka hatte Jakob
viel lieber als Esau.
Sie dachte:
Jakob soll einmal später
das Erbe bekommen, nicht Esau!
So hatte Gott zu ihr gesagt.
Aber Isaak wollte das Erbe
Esau, dem Erstgeborenen, geben.
So war es Sitte im Land.
Eines Tages kam Esau
müde und hungrig
von der Jagd nach Hause.
Da sah er,
wie Jakob vor dem Zelt kochte.
Ein großer Topf
mit rötlicher Linsensuppe
dampfte über dem Feuer.
Esau roch den köstlichen Duft.
Das Wasser lief ihm
im Munde zusammen.
„Los, her mit der Suppe!“, rief Esau.
„Ich bin todmüde
und hab furchtbaren Hunger.“
„Nein“, wehrte sich Jakob.
„Sag erst: Was gibst du dafür?“
Esau überlegte nicht lange.
„Nimm, was du willst!
Aber gib mir die Suppe!
Ich sterbe vor Hunger.“
„Gut“, sagte Jakob listig.
„Gib dein Versprechen:
Von jetzt an will ich der Erste sein,
und du bist der Zweite.“
„Was soll’s!“, rief Esau.
„Ich verspreche dir alles.
Aber gib endlich die Suppe!“
Da reichte ihm Jakob
den Topf mit der Suppe
und dazu noch das Brot.
Esau verschlang alles gierig.
Dann kehrte er Jakob den Rücken
und ging auf und davon.
Er sah nicht mehr,
wie Jakob hinter ihm
schadenfroh lachte.
1. Mose 25,19–34