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4. Kain und Abel

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Adam und Eva lebten nun

fern von Gott.

Doch eines Tages geschah,

was Gott gesagt hatte:

Eva gebar einen Sohn.

Sie nannte ihn Kain.

Bald darauf gebar sie

noch einen Sohn,

den nannte sie Abel.

Kain wuchs heran

und wurde ein Bauer.

Er arbeitete auf dem Feld,

säte und erntete Korn.

Abel aber wurde ein Hirte.

Er hütete die Schafe

und sorgte für sie.

Kain und Abel

hatten Gott nie gesehen.

Aber sie dachten oft an ihn.

Sie brachten ihm Opfer

und dankten ihm für alles,

was er ihnen zum Leben gab.

Wenn Abel opferte,

wählte er das schönste Schaf aus,

schlachtete es

und legte es auf einen Altar,

den er aus Steinen gebaut hatte.

Dann schob er dürre Zweige

unter das Schaf,

zündete das Opfer an

und betete zu Gott,

sobald Rauch zum Himmel aufstieg.

Und Gott sah auf Abels Opfer

und freute sich daran.

Wenn aber Kain opferte,

dann legte er auf den Altar

Körner und Früchte,

die er geerntet hatte.

Auch er zündete sein Opfer an

und betete zu Gott.

Aber es schien,

als sähe Gott sein Opfer nicht.

Da dachte Kain bei sich:

Jetzt weiß ich es sicher:

Gott liebt nur Abel.

Mich hat er nicht lieb.

Sein Gesicht wurde ganz finster.

Er konnte Abel

gar nicht mehr ansehen,

so wütend war er auf ihn.

Schließlich fasste Kain

einen furchtbaren Plan:

Abel musste sterben!

Tag und Nacht

sann er darüber nach.

Aber Gott sah,

was Kain plante.

Er warnte ihn:

„Kain, was hast du vor?

Warum blickst du so finster?

Gib acht, was du tust!“

Doch Kain hörte nicht auf Gott.

Er lockte Abel aufs Feld,

fiel über ihn her

und schlug auf ihn ein,

bis er tot war.

Nun war es geschehen.

Abel lag am Boden

und rührte sich nicht mehr.

Auf einmal war es

totenstill auf dem Feld.

Schnell verscharrte Kain

seinen Bruder in der Erde.

Aber plötzlich –

rief da nicht jemand?

Erschrocken sah Kain sich um.

Er konnte niemand entdecken.

Gott war es, der ihn rief:

„Kain, wo ist Abel, dein Bruder?“

„Wie soll ich das wissen?“,

gab Kain zurück.

„Soll ich denn meinen Bruder hüten?

Bin ich denn sein Hirte?“

Doch Gott sprach zu Kain:

„Was hast du getan?

Das Blut deines Bruders

schreit zum Himmel

und klagt dich an.

Nun musst du fliehen.

Aber wohin du auch fliehst,

nirgendwo kannst du bleiben.“

Da erst begriff Kain,

was er Furchtbares getan hatte.

Seinen eigenen Bruder

hatte er umgebracht!

Schnell machte er sich auf

und lief davon.

Aber wohin?

Er wusste es selbst nicht.

Er floh von Ort zu Ort,

immer weiter.

Nirgendwo fand er Ruhe.

Überall hatte er

seinen toten Bruder vor Augen.

Sein Leben lang konnte er

Abel nicht mehr vergessen.

Gott aber gab Kain

ein Zeichen an seine Stirn

und schützte ihn,

solange er lebte.

Nun waren Adam und Eva

wieder allein wie am Anfang.

Doch Gott ließ sie

auch jetzt nicht allein.

Er schenkte ihnen

noch einen Sohn: Set.

Der wuchs heran

und hatte selbst Kinder.

Und auch seine Kinder

bekamen wieder Kinder.

So entstand ein großes Volk.

1. Mose 4

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