Читать книгу Nana und ihr Meister (BDSM, MaleDom) - Isabeau Devota - Страница 10

Marc Durand

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Erst gegen 09.00 Uhr wurde ich wach. Mein Kopf brummte, vermutlich von dem Billigwein gestern Abend. Normalerweise war ich ein Morgenmensch, wurde sonst viel früher wach, liebte die frühen Stunden des Tages. So aber war es für meine Verhältnisse sehr spät am Morgen und zudem brauchte ich erst einmal eine kalte Dusche, bevor ich auf allen vier Pötten lief. Noch im Adamskostüm setzte ich den Kaffee auf. Die Dusche hatte meine Lebensgeister geweckt, die Nebelschwaden aus meinem Hirn vertrieben. Ich rubbelte mir noch die Haare trocken, als ich zurück ins Schlafzimmer ging und nach einem warmen Pullover und meiner Jeans griff. Heute war es sehr diesig, fast schon nebelig zu nennen. Ich kannte das hier in der Gegend schon, da wurde es dabei schon empfindlich kalt und ich wollte doch draußen auf der Terrasse frühstücken. Ich schmierte mir zwei Brötchen, dann goss ich mir eine große Tasse Kaffee ein und setzte mich mit allem vor die Hütte auf die Terrasse. Trotz des mäßigen Wetters genoss ich die Umgebung wie immer, wenn ich hier Urlaub machte.

Ich genoss die Ruhe und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Während ich mir einen weiteren Schluck Kaffee gönnte, dachte ich an meine Zweitsklavin. Anschreiben brauchte ich die jetzt noch nicht, ich wusste, sie war arbeiten, ihr im Augenblick Anweisungen zukommen zu lassen, war also vollkommen sinnfrei. Meine Überlegungen schweiften weiter, als nächstes kam mir diese Nana in den Sinn. Wieder stellte ich sie mir als Sklavin vor und überlegte mir, wie ich sie aufgrund ihres gestrigen Verhaltens unter dieser Voraussetzung bestrafen könnte und auch würde. Mir fielen so einige schöne Dinge ein, wie ich mich mit ihr beschäftigen konnte, schöne Dinge natürlich nur aus meiner Sicht, ihr würde es garantiert weniger gut gefallen. Ich sah sie direkt vor mir knien, nackt natürlich und auf ihre Strafe wartend. Ich fragte mich, ob sie dann immer noch so selbstsicher sein würde. Sie schien sehr stolz und auch stur zu sein, durchaus möglich, dass sie ihre Unsicherheit vor mir zu verbergen wusste, zumindest zu Beginn. Die Warterei auf die Strafe würde ihr garantiert nicht gut bekommen, und ich gestand mir ein, dass es sehr interessant sein dürfte, herauszufinden, wie lange sie an ihrem Stolz und an ihrer Sturheit festhalten konnte, wenn ich sie erst einmal bearbeiten würde. Meine Zweitsklavin beziehungsweise jetzt meine Erstsklavin war sehr gehorsam, sie gab mir kaum eine Veranlassung, sie strafen zu müssen. Wie schon gesagt, eigentlich war es mit ihr fast schon langweilig.

Wo diese Nana jetzt wohl gerade war? Die Bergtour hatte ich ihr verboten, sicherlich wanderte sie gerade oder bereitete diese Wanderung vor. Noch während ich das dachte, schrillten bei mir die Alarmglocken. Ich war es so gewohnt, dass mir meine Sklavinnen gehorchten, dass ich in Nanas Fall diesen Gehorsam eventuell fälschlicherweise voraussetzte. Je mehr ich darüber nachdachte und je mehr ich mir ihr gestriges Verhalten ins Gedächtnis zurückrief, desto unsicherer wurde ich mir, ob sie sich an meinen Befehl halten würde. Darüber hinaus war sie mir gegenüber ja zu keinem Gehorsam verpflichtet. Ich musste mich einfach vergewissern, dass diese Nana keinen Mist baute, ich musste einfach. Ich wusste ja, welche Bergtour sich Nana ursprünglich vorgenommen hatte. Den Rest des letzten halben Brötchens aß ich im Gehen, als ich in aller Eile mit Kaffeetasse und Teller in die Hütte ging. Dort griff ich zu meinem Handy und rief Toni von der Gruttenhütte an. Er war ein lockerer Freund von mir, mit dem ich schon so einige Male im Berg war und der in dieser Hütte Gäste verköstigte. Ich hatte die Hoffnung, dass er sich an Nana erinnerte, wenn sie tatsächlich mein Verbot in den Wind geschlagen hatte. Ich wurde stinksauer, als ich von ihm erfuhr, dass Nana zwar dort nicht eingekehrt war, aber eine Person, auf die meine Beschreibung passte, diese Hütte umrundet hatte. Aufgrund des schlechten Wetters war da so wenig los, dass sie ihm aufgefallen war. Ich griff nach meiner Wetterjacke und eilte zu meinem Auto und fuhr los. Im Dorf hielt ich mich insofern kurz auf, um mich bei Anja nach dem Auto von Nana zu erkundigen und – wenn möglich – auch in Erfahrung zu bringen, wann Nana hier durchgefahren war. Ich hatte Glück, ich erfuhr von Anja nicht nur, dass sie einen roten Suzuki Jimny fuhr, sogar das Autokennzeichen und die Uhrzeit, wann sie sie gesehen hatte. Nana hatte sich gegen 08.15 Uhr ihr Lunchpaket abgeholt. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass sie damit knapp zwei Stunden Vorsprung hatte. Anja konnte mir sogar sagen, dass sie eine Jacke in der Signalfarbe orange anhatte. Daran konnte sie sich nur deshalb so gut erinnern, weil sich die Farbe ihres Autos so sehr mit der Farbe ihrer Jacke gebissen hatte. Typisch Frau, dachte ich mir, als ich mich wieder hinters Steuer klemmte.

Die notwendige Kletterausrüstung hatte ich immer im Wagen. Ich kletterte einfach zu gerne und begleitete deshalb auch ab und an Touristen als routinierter Bergführer durch die diversen Kletterouten. Daher war mir auch die Tour zum Kopftörlgrat hinlänglich bekannt. Ich kannte diese spezielle Klettertour, so dass ich es sogar bei diesem Wetter ohne Gefahr wagen konnte, Nana zu folgen. Wohlgemerkt, ich konnte es, aber für einen Solo-Kletterer, der die Tour noch niemals im Alleingang bewältigt hatte, oder geschweige für einen Kletteranfänger in diesem speziellen Metier, war es der schiere Wahnsinn. Nicht umsonst wurde davor gewarnt, diese Tour bei schlechtem Wetter in Angriff zu nehmen. Hier war es schon diesig, im Berg dürfte es richtig nebelig sein. Ich fuhr zügig und erreichte den Parkplatz der Wochenbrunner Alm in kürzester Zeit. Irgendwie hatte ich gehofft, dass sich Toni geirrt und irgendeine andere durchgeknallte Person gesehen hatte. Aber bei den wenigen Autos, die heute auf diesem Parkplatz waren, fiel mir ihr Suzuki Jimny sofort auf. Ich parkte meinen Wagen und musste erst einmal tief durchatmen, musste mich beruhigen. Wenn ich gleich in die Wand ging, musste ich meine Emotionen in den Griff bekommen, die Wut, die ich im Augenblick auf diese Nana verspürte, war bei dem was ich vorhatte, vollkommen fehl am Platz.

Der Rucksack enthielt alle notwendigen Ausrüstungsgegenstände, das brauchte ich nicht zu kontrollieren. Bevor ich mir diesen umschnallte, hakte ich noch schnell den Helm und den Klettergurt daran. In Rekordzeit hatte ich die Gruttenhütte erreicht. Diese passierte ich auch zügig, nun wusste ich ja, wo Nana zu finden war. Ich winkte Toni kurz zu, der draußen stand und offensichtlich nichts zu tun hatte. Der erwiderte meinen Gruß, hob seinerseits seine Hand. Am Kopftörl bereitete ich mich vor. Jeden Handgriff hatte ich bereits x-mal gemacht, entsprechend schnell war ich startklar. Ich rief mir in Erinnerung: Die Route hatte insgesamt sechs Türme. Anspruchsvoll wurde die Route ab dem vierten Turm, wie ich wusste. Trotz der widrigen Wetterverhältnisse kam ich sehr gut voran. Ich brauchte nicht zu überlegen, wann ich was benutzen musste, kannte die vorhandenen Bohrhaken aus dem FF und fand die gebohrten Zwischen- und Normalhaken wie im Schlaf. Dennoch verlor ich zu keiner Zeit die notwendige Eigensicherung aus dem Auge.

Obwohl ich schon so oft im Berg war, war das Gefühl, das ich da erleben durfte, immer wieder aufs Neue aufregend und belebend für mich. Mein Körper wurde eins mit meiner Seele, ich spürte jede Muskelfaser in mir, jeder Atemzug wurde zu einem bewussten Erlebnis. Was am Boden Normalität war, wurde hier zu einem Highlight, ich spürte ganz intensiv, wie jeder Herzschlag mein Blut durch meine Adern pumpte. Mein Körper war voller Adrenalin und Endorphine. Nur hier oben war ich ganz nah am Leben. Für mich war der Felsen, an dem ich hing, am Leben, fühlte sich manchmal wunderbar kalt an, manchmal rau und hart, aber auch manchmal glatt und kühl wie die Haut einer Frau in einer Sommerbrise. Nur hier, nur in der Wand, wurde ich eins mit mir selbst.

Ich stieg weiter und weiter, noch konnte ich Nana nicht sehen. Na ja, sie hatte ja auch immerhin fast zwei Stunden Vorsprung. Das Klettern tat mir gut, die Konzentration, die dafür notwendig war, ließ mich wieder ruhig werden. Wütend konnte ich dann werden, wenn wir beide wieder auf sicheren Füßen standen. Ich nahm den vierten Turm in Angriff. Der war vom Schwierigkeitsgrat schon etwas kniffeliger. Mittlerweile konnte ich keine zehn Meter mehr weit sehen. Meine Finger wurden klamm, im Stillen verfluchte ich Nana, dass sie mich regelrecht gezwungen hatte, ihr zu folgen. Rigoros schob ich diese Gedanken auf die Seite, was ich wann, wie mit ihr machen wollte, musste warten. War ihr was passiert? War ich vielleicht durch den Nebel an ihr vorbeigestiegen und hatte sie nicht bemerkt? Nach ungefähr zwei weiteren Metern glaubte ich, etwas zu hören. Oder spielte der Nebel mir nur einen Streich? Aber nein, nach einem weiteren Meter wurde es zur Gewissheit: Ich hörte eine Frauenstimme, die um Hilfe rief. Nana! Ich war erleichtert, als ich ihre Stimme erkannte. Umsichtig kletterte ich weiter. Es brachte weder mir noch ihr etwas, wenn ich unvorsichtig wurde. Zwischendurch hörte ich immer wieder ihre Hilferufe. Nanas Stimme klang mit jedem Ruf immer panischer. Ich konnte sie zwar noch nicht sehen, merkte aber, dass ich ihr immer näherkam, denn ihre Stimme wurde immer lauter und deutlicher für mich.

„Nana, ruhig! Ich bin’s, Marc, dein Tischnachbar. Ich bin gleich bei dir“, rief ich, obwohl ich nicht glaubte, dass sie mich wahrnahm.

Da, endlich, die Nebelschwaden rissen ein wenig auf und ich konnte irgendetwas Orangefarbenes ausmachen, ihre Jacke vermutlich. Je näher ich ihr kam, desto mehr konnte ich erkennen. Jetzt konnte ich sehen, dass sie mit ihrer linken Hand vergeblich einen viel zu weit entfernten Punkt erreichen wollte. Den kleinen Vorsprung für ihren linken Fuß hatte sie wohl nicht entdeckt. Den brauchte sie aber, um weiterzukommen. Ihre Bemühungen waren so hektisch, dass ich Angst hatte, sie würde abstürzen, bevor ich sie erreichen konnte.

„Nana! Nana!“, schrie ich wieder, jedoch immer noch ohne Erfolg.

Denn sie schien mich nicht zu hören, ihre hektischen Armbewegungen hörten nicht auf.

„Nana, Nana, Nana!“, schrie ich weiter. „Ich bin hier!“, rief ich ihr erneut zu und hoffte inständig, sie würde mich in ihrer Panik irgendwie doch wahrnehmen. Meine Wut auf sie war verflogen, im Augenblick wollte ich sie nur noch beschützen.

Dem Himmel sei Dank, offensichtlich war ich dieses Mal zu ihr durchgedrungen, denn Nana wandte den Kopf in meine Richtung und stellte sofort ihre vergeblichen Versuche ein.

„Ruhig bleiben! Beweg dich nicht! Ich bin sofort bei Dir“, rief ich ihr noch zu, als ich sicher war, dass sie mich wirklich wahrnahm.

Etwas unterhalb von ihr kletterte ich weiter nach links, um mich dann weiter nach oben zu ziehen und so an ihre linke Seite zu gelangen. Als ich neben ihr war, wurde Nana schlagartig gelassen und auch ihre zuvor hektische Atmung beruhigte sich. Ich aber war erst dann so einigermaßen beruhigt, als ich, selbst mit einer Expressschlinge gesichert, Nana mit dem Sicherungsseil fixiert hatte. Bis zum Kopf des vierten Turmes war es nicht mehr weit und so schaffte es Nana dann mit meiner Hilfe relativ problemlos, diesen Teil der Etappe zu bewältigen. Auf dem Kopf des vierten Turmes war es ziemlich sicher, hier konnte man bedingt gefahrlos stehen beziehungsweise sitzen. Noch an dem Sicherungsseil ließ sich Nana auf den Felsen sinken. Sie schloss kurz ihre Augen und atmete mehrere Male tief ein und aus, während ich in meine klammen Hände blies, um sie so wieder einigermaßen warm zu bekommen.

Nana und ihr Meister (BDSM, MaleDom)

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