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3. Wiens griechisches
Viertel: GRIECHENGASSE UND HAFNERSTEIG

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Die Gegend um die Griechengasse zählt zu den ältesten Vierteln der Stadt. Vor allem Höhenunterschiede und Straßenverlauf lassen die Enge der mittelalterlichen Stadt deutlich erahnen. Schwibbögen und kaum mehr als eineinhalb Meter breite Gassen ließen seinerzeit höchstens ein Pferd passieren. Der geradezu hügelige Hafnersteig und der merkliche Niveau-Unterschied hinunter zum Donaukanal machen deutlich, dass der Hauptstrom der Donau einst meist träge dahin floss.



1010 Wien, Griechengasse/​Hafnersteig zwischen Laurenzerberg und Rotenturmstraße (U1 und U4, Straßenbahn 1, 2, 21 und N, Autobus 2)

Der Name Griechengasse geht auf die griechischen Kaufleute zurück, die vor allem nach dem Frieden von Passarowitz (1718) mit den Türken in diesem Viertel sesshaft wurden. Zuvor hatte das Viertel „Unter den Hafnern“ geheißen, was sicher auf eine Gewerbebezeichnung zurückgeht. Das heute als „Griechenbeisel“ bezeichnete Gasthaus hieß früher „Zum roten Dachel“. Der Sage nach hat in diesem Lokal 1679, im Jahr der großen Pest, der Volkssänger Augustin sein berühmtes Lied „Oh, du lieber Augustin, alles ist hin …“ kreiert.

Das Haus Griechengassse 4 – 6, der so genannte Steyerhof, geht in seiner Bausubstanz auf gotische Zeit zurück. Seine Fassade ist heute ein wesentliches Dokument der Stadtentwicklung, denn was von den alten Bauteilen noch übrig war, wurde freigelegt und restauriert. So kann man an diesem Haus einen Querschnitt durch die Geschichte betrachten, von schmalen Rundbogenfenstern bis zu fast quadratischen Renaissancefenstern, umrahmt von Fassadenschmuck. Gotische Säulchen und altes Steinmauerwerk, Aufstockungen und Bauerweiterungen, Veränderungen am Verlauf der Fassade – alles ist an diesem „Sprechenden Haus“ abzulesen. Bemerkenswert ist auch das schräg zur Baulinie verlaufende Tor.

In der Griechengasse 5 erbaute 1803 der Architekt Franz Wipplinger ein Gotteshaus für die griechisch-nichtuniierte Glaubensgemeinschaft, welches von einem klassischen Giebel mit einem Relief, das den hl. Georg darstellt, überragt wird.

Das Haus in der Griechengasse 7 stammt aus dem 17. Jahrhundert und wird von einer Marienstatue mit einer schmiedeeisernen Rokokolaterne geschmückt. Im Hof des Hauses hat sich noch ein gotischer Wohnturm erhalten.

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