Читать книгу Dom zu Magdeburg - J. F. W. Koch - Страница 6
ОглавлениеErster Abschnitt.
Kurze Geschichte des Doms.
1.
Der Schöpfer des ersten Flors von Magdeburg ist auch der Stifter des Doms,
Kayser Otto der Große.
Er hatte zur Befestigung des Christenthums mehrere Bißthümer unter den Slavischen Völkerschaften angelegt und wollte nun auch einen Metropoliten, oder Erzbischof, haben, dem jene untergeordnet seyn sollten. Zum Sitz desselben bestimmte er Magdeburg, weil dieser Ort nicht nur die Sächsische Grenzstadt; sondern auch seiner ersten Gemahlin, der frommen Editha, Tochter des Königs Eduard von England, besonders lieb geworden war durch die Aehnlichkeit seiner Lage mit London. Aus zu ihr verlieh er der Stadt eine Menge großer Schenkungen und Vorrechte; schuf sie aus einem unbedeutenden Orte zu einem blühenden Handelsplatz um und machte sie zur Hauptstadt von Nord Deutschland; — weshalb sie ihm auch ein Ehrendenkmal errichtete, das jezt noch auf dem Alten Markte vorhanden ist, — eine Statue zu Pferde.
Schon seit dem Anfange seiner Regierung hatte er Vieles dazu vorbereitet. Noch als König von Deutschland stiftete er, durch eine aus Magdeburg vom 21. Sept. 937 datirte Urkunde, ein reichbegabtes Benedictiner-Kloster, welches auf derselben Stelle, wo der jetzige Dom steht, errichtet; jedoch etwa 30 Jahr nachher in ein anderes, — in das, auf dem benachbarten Riddags- oder Johannisberge neuerbauete, Kloster verpflanzt wurde. Dies ist das, späterhin als Schule hochberühmt gewordene, Kloster Berge, das leider im Frühjahr 1814 während der Blokade der Stadt von der französischen Besatzung abgebrochen und. in eine traurige Ruine verwandelt ist.
Als Otto bey seiner Kayserkrönung die Erlaubniß vom Papst Johann XIII. zur Errichtung eines Erzbißthums in Magdeburg ausgewirkt hatte, welches durch dessen Bulle vom 13. Febr. 962 geschah, ließ er sogleich im folgenden Jahre 963, und noch während seines Aufenthalts in Italien, den Bau einer Metropolitan- oder Kathedralkirche betreiben, wozu er außer beträchtlichen Gaben an Gold und Edelgesteinen, deren Summe in älteren Schriften auf Neunzehn Tonnen Goldes angegeben wird, mehrere Reliquien schickte, und worin er sein und seiner Editha Grab bestimmte; — und ernannte zum ersten Erzbischof, den Mönch des Klosters Maximin zu Trier, Adalbert, welchen er nach Rom sandte, und von demselben Papst ordiniren ließ. Dies geschah am 1. Oct. 968.
Diese Domkirche stand aber auf einer andern Stelle, als die jetzige, nemlich auf der nordöstlichen Seite des Domplatzes, wo jetzt das landschaftliche Gebäude ist. Von derselben ist nichts weiter bekannt, als daß sie, etwa drittehalb Jahrhundert nach ihrer Gründung, an einem Charfreytage, den 20. April 1207 der Raub einer Feuersbrunst wurde, welche auf dem breiten Wege entstand und einen großen Theil der Stadt, bis zur Johanniskirche hin, in Asche legte. Auch das oben erwehnte Kloster wurde ein Opfer derselben. Die einzigen wahrscheinlichen Ueberreste des letztem sind der Kreuzgang und diejenige Capelle, worin jetzt das Archiv ist, und die man von dem Fürstenwall aus zunächst oberhalb des Doms sehen kann.