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Die Besprechung
Оглавление„Was also schlagt ihr vor?“, fragt sie, nachdem sie sich wieder gefasst und etwas erholt hat.
Da bricht ein Stimmengewirr los, der Upgrounder ruft: „Lasst uns Orkane, Tornados und Sturmfluten schicken, damit können wir alles reinigen, und die Menschenmenschen müssen sich verkriechen!“
Der Undergrounder brüllt, und seine Schreie erzeugen sonderbare Echos: „Wir lassen die Erde beben, Erde beben, die Vulkane, Vulkane rauchen, und glühende Lava, Lava ausspucken. Das Meer, Meer soll sich zu meterhohen Riesenwellen auftürmen, das Land, Land überfluten und alles mitreißen, mitreißen, was sich ihm in den Weg stellt, Weg stellt! Wir wollen die Menschenmenschen das Fürchten lehren, so wie es früher einmal war, und sie sollen uns wieder Respekt, Respekt entgegenbringen!“
Muttererde Terra schaut von einem zum anderen, nickt ab und zu, dann schüttelt sie wieder den Kopf. Das alles scheint ihr nicht wirklich zu gefallen.
Stellarus, der Sprecher der Universianer, hat als Einziger bisher nichts gesagt. Er lehnt, die beiden unteren Zacken überkreuzt, an dem Baum, der am Hang auf der Wiese steht, hört sich das ganze Gezeter an und poliert seine mittleren Zacken. „Das habt ihr doch alles schon gemacht!“, säuselt er, und Benni kann ganz deutlich erschnaufeln, dass der Typ etwas Ungeheueres im Schilde führt.
Stellarus schubst sich vom Baumstamm ab und kommt ganz langsam, Zacke für Zacke, wieder nach vorn.
„Also, wenn ich mir das alles so anhöre“, spricht er weiter, „dann sollten wir Universianer da wieder einmal einschreiten. Wir werden ganz einfach einen Megameteoriten herunterschicken, ihn auf den richtigen Punkt schießen und dann fliegt alles so richtig schön in die Luft! Die Gasanos können nach Herzenslust Schwefelsäurewolken schieben, die Sylphen haben einmal Urlaub, denn Luft gibt es erstmal keine mehr, und die Lichtalben dürfen auf Blitzen Feuerfunken durch die Gegend schleudern!“ Stellarus lacht und seine Lache ist grell und hässlich.
Muttererde Terra legt ihre sechs Hände auf den Bauch und windet sich. „Nein, Nein“, ihr Gesicht ist schmerzverzerrt, „nein, das werde ich nicht zulassen!“, stöhnt sie und wendet sich hilfesuchend an die hinter ihr stehenden Devas. Der größte der Devas lässt seinen Blick über die Runde der anwesenden Kläger gleiten und jeder, den er anschaut, tritt ein paar Schritte zurück und schüttelt den Kopf. Die meisten halten sich die Hände vor den Mund und schauen ihn mit weit aufgerissenen Augen an. „Solch eine Zerstörung, solch eine Zerstörung“, murmeln sie und Benni erschnaufelt ihre große Angst. Er richtet sich von seinem Sessel auf, macht einen Schritt auf Muttererde Terra zu, umgreift ihr Knie. „Nicht alles totmachen“, schluchzt er, „nicht all die unschuldigen Tiere, all die prächtigen Bäume, all die wunderschönen Blumen kaputtmachen, bitte, bitte nicht!“
Er weint und drückt sein Gesicht in den Schoß von Muttererde Terra, seine Tränen durchnässen ihr buntes Blumengewand und durch seine Tränen erstrahlt Muttererde Terra zu neuer, großer Schönheit. Sie umfasst den Jungen, hebt ihn hoch und stellt ihn auf ihre gewaltigen Oberschenkel. Nun schauen sie sich direkt in die Augen und Benni kann sich im Spiegel ihrer Pupillen sehen. Er spürt eine tiefe Freude, Wärme und Geborgenheit und gibt ihr einen Kuss auf die Wange. Erschrocken beugt er sich zurück, denn so etwas hat er noch nie in seinem ganzen Leben getan!
„Du bist unsere Rettung!“, sagt Muttererde Terra und stellt ihn behutsam auf den Erdboden zurück. „Du bist ein Menschenkind, und es sind die Menschenkinder, die uns retten können … und werden!“
Benni wiegt seinen Kopf hin und her. Menschenkinder, Menschenkinder, Menschenkinder, hallt es in seinem Kopf, und er weiß nicht so richtig, wer oder was damit gemeint ist. Er kennt nur die Menschenmenschen, also all diejenigen, die sich in der Welt viel besser zurechtfinden als er, und ausgerechnet er sollte da helfen können?