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Die 80er

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Als jemand, der in den Bush-Blair-Jahren aufwuchs, hat deren »besondere Freundschaft« für mich nicht gerade einen positiven Klang, aber sie wäre mir jederzeit lieber als Reagan und Thatcher. Die 1980er Jahre waren eine turbulente Zeit, bestimmt von steil anwachsender finanzieller Ungleichheit, übermäßigem Konsum und so gut wie allen Aspekten des Kapitalismus, die jeden an sich moderaten Liberalen lauthals nach Marxismus schreien ließen. Die Zahl der Fabrikarbeitsplätze war geringer denn je, während sich die Dienstleistungswirtschaft etablierte – wohl die größte Umwälzung in der Beschäftigungsstruktur im Vereinigten Königreich seit dem Krieg. Männer konnten ihre Männlichkeit nicht mehr durch harte körperliche Arbeit bekräftigen, denn die wurde kaum noch gebraucht, abgelöst von Schreibtischarbeit – für die historisch nützliche biologische Merkmale wie Körpergröße und -kraft Männern keinen Vorteil gegenüber Frauen boten. Parallel dazu wuchs das Konsumdenken, das die Dekade insgesamt kennzeichnete: Luxusmarken und große Modelabel schossen sich intensiver und lauter als je zuvor auf alle Männer ein, die auch nur das kleinste bisschen Einkommen zur Verfügung hatten. Über Jahrtausende hatten Männer aus der Arbeit ein Ziel und einen Stolz auf ihr Gender gezogen, doch das veränderte sich zum Ende des 20. Jahrhunderts. Die Arbeit selbst konnte uns kein Gefühl von Männlichkeit mehr vermitteln, und so richteten wir den Blick jetzt aufs Geld. Darauf komme ich später im Kapitel Der ideale Mann noch einmal zu sprechen, aber um dieses Kapitel relativ knapp zu halten, machen wir jetzt erst einmal weiter.

Boys don't cry

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