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Männerdämmerung Warum verhalten Männer sich so?

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»Männer, habe ich recht?!«, wäre der erste Satz meiner hypothetischen Comedy-Show à la Michael McIntyre, denn, na ja, Männer, habe ich recht?! Nein, jetzt aber mal im Ernst, was ist mit den Männern los? Auf diese Frage gibt es – wie ich herausfand, kurz nachdem ich mich bereiterklärt hatte, dieses Buch zu schreiben, und augenblicklich sämtliche Entscheidungen in meinem Leben bereute, die mich an diesen Punkt geführt hatten, und mich leise fragte, ob mein alter Chef am Gemüsestand auf dem Markt mich wieder bei sich arbeiten lassen würde – keine einfache Antwort.

Die männliche Seele – die schließlich eine menschliche ist und so, und Menschen sind die einzigartig komplexesten, intelligentesten und technologisch fortschrittlichsten Geschöpfe, die je auf der Erde wandelten und so – ist Wissenschaftlern in vielerlei Hinsicht immer noch ein einziges großes Mysterium. Während die Medizin uns zu einem umfassenden Verständnis unseres Körpers und seiner Funktionsweise verholfen hat, ist das menschliche Gehirn in weiten Bereichen immer noch vollkommen unbekanntes Terrain. Selbst auf besser erforschten Gebieten, etwa bestimmten psychischen Erkrankungen, die wir bis zu einem gewissen Maß therapieren können, ist es nicht ungewöhnlich, dass Psychologen zwar wissen, dass eine bestimmte Behandlung funktioniert, aber absolut keine Ahnung haben, warum. Soweit ich es erkennen kann, erfordert die Entwicklung von Medikamenten für die Behandlung des Gehirns sehr viel wissenschaftliches Herumwühlen in den heimischen Kramschubladen, und dann werfen sie, was sie da finden, auf den Patienten, bis irgendetwas zu helfen scheint – Murmeln, Lötzinn, Isolierband, den Sports-Direct-Becher, den anscheinend jeder in Großbritannien besitzt, ohne die geringste Erinnerung daran, wie er in seinen Besitz gelangt ist – einfach alles, was ihnen in die Hände fällt, bis sie schließlich, wenn es wirkt, murmelnd kundtun, sie glauben, es stimuliere bestimmte Synapsen zur Bildung einer Chemikalie, die sie gerade erfunden haben. So oder so ähnlich.

Wir haben also zwar einige Theorien über Tendenzen von Verhaltensweisen, aber bei weitem nichts Schlüssiges im Sinne von »Wer sich radioaktiven Strahlen aussetzt, bringt sich in Gefahr«. Doch wir können die Dinge ein wenig eingrenzen und sie in Kategorien unterteilen, damit es nicht ganz so kompliziert ist. Es gibt zwei Hauptgebiete, in denen wir den Einfluss auf unsere Genderrollen untersuchen können: Biologie und Soziologie.

Gender als soziales Konstrukt wurde historisch sehr stark durch die Dominanz der Biologie geprägt. Das spiegelt es in vieler Hinsicht heute noch wider, auch wenn es dafür, abgesehen von dem schrägen menschlichen Wunsch, an Traditionen festzuhalten, selbst wenn sie unserer Gesellschaft objektiv mehr schaden als Fortschritt bringen, eigentlich keinen Grund mehr gibt. In diesem Kapitel untersuche ich beide getrennt voneinander, auch wenn es natürlich sehr viele Überschneidungen gibt. Während Biologie viel weiter zurückreicht, bis zum Beginn der menschlichen Existenz, wie wir sie kennen, habe ich das Gefühl, soziologisch ist viel mehr zu erreichen, wenn ich mich auf die moderne Geschichte konzentriere (hauptsächlich das letzte Jahrhundert und ein wenig darüber hinaus). Warum das so ist, wird im weiteren Verlauf klarwerden.

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