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Der heutzutage gern herbei gegruselte Konflikt zwischen dem aufgeklärten christlichen Abendland und dem bedrohlich-barbarischen Islam ist, aus einer etwas erweiterten historischen Perspektive, eine Selbsttäuschung, wenn nicht gar pure Heuchelei. Nicht nur gehen alle drei großen abrahamitischen Religionen auf denselben historischen und geografischen Kontext und Schatz von Überlieferungen zurück. Nicht nur haben sie sich, was den brutalen Missionierungseifer angeht, gegenseitig nicht viel geschenkt. Nicht nur wären Renaissance und Aufklärung, derer sich Europa heute so rühmt, ohne Beeinflussung durch die Blütezeit der klassischen arabisch-islamischen Kultur kaum denkbar gewesen. Man könnte sogar argumentieren, dass das Christentum genau das war, wovor sich die »westliche Wertegemeinschaft« heute am meisten fürchtet: eine aus dem Nahen Osten eingedrungene Import-Religion, die genuine europäische Traditionen verdrängt hat. Horst Pukallus hat nie einen Zweifel daran gelassen, dass ihm Religionen, gleich welcher Couleur, grundsätzlich suspekt sind, und erklärt in der folgenden Geschichte und seiner Nachbemerkung erneut, warum das so ist. Seine Geschichte spielt vor dem Hintergrund einer viele Sternensysteme umspannenden menschlichen Nachfolgezivilisation der fernen Zukunft. Ihre Aussage ist aber eine ganz irdische: Der eigentliche Konflikt, dem sie nachspürt, ist nicht der zwischen verschiedenen Glaubenssystemen sondern zwischen geerdeter, menschenwürdiger Vernunft und irrationalem religiösem Fanatismus.

NOVA Science-Fiction 30

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