Читать книгу Ich kann viel und das ist gut so! - Jacqueline Knopp - Страница 13

Die optimale Stimulation finden

Оглавление

Ich habe bereits erwähnt, dass laut Elaine Aron einer der vier Indikatoren für Hochsensibilität die Übererregbarkeit ist. Gleichzeitig möchten Multitalente neue Reize und suchen regelrecht danach. Jeder Mensch fühlt sich am wohlsten, wenn er möglichst oft und möglichst viel Zeit im mittleren Erregungsniveau verbringt, das die folge Grafik skizziert. Die Grafik zeigt das Yerkes-Dodson-Gesetz und beschreibt die kognitive Leistungsfähigkeit in Abhängigkeit vom allgemein-nervösen Erregungsniveau, das auch Aktivationsniveau genannt wird.


Im mittleren Erregungsniveau, das für jeden Menschen unterschiedlich aussieht, fühlst du dich wohl, bist leistungsfähig, kreativ und zufrieden. Du bist weder unter- noch überfordert.

Im ersten Teil der Kurve, dem unteren Erregungsniveau, hast du deine optimale Stimulation noch nicht gefunden. Dir ist langweilig, du bist frustriert, antriebslos und unterfordert. Als hochsensible Person kann dieser Bereich generell schnell verlassen werden, da du Reize intensiv wahrnimmst und dann schnell im mittleren Erregungsniveau landest.

Im Bereich des hohen Erregungsniveaus – ganz rechts auf der Kurve – landen hochsensible Multitalente oft ungewollt. Dort sind sie gestresst, weniger leistungsfähig, frustriert und überfordert.

Wie bereits beschrieben, versuchen hochsensible Multitalente den Balanceakt zwischen zwei Extremen hinzubekommen. Wenn du dann einmal deine Seite als Multitalent auslebst und viele Projekte ins Rollen bringst, kann es auch sein, dass es auf einmal zu viel wird und du vor lauter Flow-Erlebnissen und Begeisterung deine Bedürfnisse vernachlässigt hast und dich auf einem zu hohen Erregungsniveau befindest.

Die Grafik zeigt einen relativ großen Bereich in der Mitte. Dieser kann – zum Beispiel über den Tag verteilt – individuell allerdings auch kleiner und somit schwerer zu erreichen und zu halten sein. Am leistungsfähigsten sind alle Menschen im mittleren Bereich, das heißt, ich bin als Multitalent am leistungsfähigsten, wenn ich mehrere Projekte zur gleichen Zeit umsetze, was vielen Menschen vielleicht komisch erscheint, da bei ihnen das Gegenteil der Fall wäre. Nur so kann ich mein ideales Aktivationsniveau im mittleren Bereich erreichen, da ich sonst im niedrigen Bereich (Langeweile) bleibe.

Zuckerman erwähnt in seinem Buch1, dass ein Reiz sich angenehm oder unangenehm anfühlen kann, je nachdem wie hoch dein aktuelles Erregungsniveau bereits ist. Mit deinem aktuellen Erregungsniveau ändert sich im Laufe des Tages also auch deine optimale Stimulation. Dabei spielen zu jeder Zeit deine interne Verfassung, zum Beispiel ob du hungrig oder durstig bist, genauso eine Rolle wie externe Einflüsse.

Um möglichst oft die optimale Stimulation zu finden, ist es auch wichtig, Anzeichen von Überstimulation frühzeitig zu erkennen, um gegensteuern zu können und dich nicht langfristig zu überlasten.

Ich kann viel und das ist gut so!

Подняться наверх