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DU KANNST VEDANTA NICHT STUDIEREN

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Vedanta ist ein Mittel der Untersuchung, das gelehrt werden muss. Das Ego hält sich gerne für einen Experten für alles, was es selbst anbelangt, und findet keinen Gefallen an der Idee, belehrt zu werden. Spirituelle Menschen, die am Weg der Erfahrung festhalten, zitieren gerne Ramana Maharshi als Beweis dafür, dass kein Lehrer oder keine Lehre benötigt wird, um Befreiung zu erlangen. Es mag ja sein, dass eine sehr gut vorbereitete und hochqualifizierte ‚Seele‘ ‚es‘ zügig erreichen kann, aber die Chancen dafür sind geringer als ein Sechser im Lotto. Intellektuelle Menschen wiederum glauben gerne, dass sie durch eine Synthese der Informationen, die sie aus dem Studium der Literatur verschiedener Lehrtraditionen gewonnen haben, Erleuchtung finden können. Aber diese Ansicht ist ebenfalls fehlerhaft. Es reicht nicht aus, über das Selbst zu lesen oder jemandem zuzuhören, der über das Selbst spricht. (Vedanta spricht nicht über das Selbst, es enthüllt es.) Wie klug du auch immer zu sein glaubst, du wärst nicht auf der Suche, wärst du nicht unwissend in Bezug auf dich selbst. Diese Unwissenheit ist wirksam, wenn du hörst und wenn du liest, und führt zwangsläufig dazu, dass du die Wahrheit falsch verstehst. Die meisten Sucher kennen nicht den Unterschied zwischen Wissen und Unwissenheit. Sie verwechseln ihre Überzeugungen und Meinungen mit Wissen.

Das alles bedeutet, dass du nicht derjenige sein wirst, der sich selbst erleuchtet. Du benötigst ein unbestechliches und fehlerfreies Mittel der Erkenntnis und jemanden, der durch dieses Mittel befreit wurde und dich unterrichten kann. Wer behauptet, Erleuchtung sei erfahrungsbasiert, wer seine eigene Erfahrung als Beweis für seine Erleuchtung anführt oder erwartet, dass seine Worte als heilig angesehen werden, den halten wir nicht für qualifiziert, Vedanta zu lehren. Jeder kann eine Offenbarung erlebt haben, die sein Leben verändert hat, und dies als Erleuchtung ‚verkaufen‘. Wer unkritisch die Lehren einer solchen Person akzeptiert, bringt sich in Schwierigkeiten.

Menschen, die zu Vedanta geführt werden, sind in der Regel schon lange auf der Suche, für spirituelle Neueinsteiger ist es eher nicht geeignet. Wenn jemand einen bestimmten Punkt im Leben erreicht hat – wenn er nicht länger Sklave seiner Erfahrungen ist – wird er zu Vedanta geleitet. Du kannst eine Frucht nicht pflücken, bevor sie reif ist. Deshalb werben wir auch nicht. Es kommt zu dir, wenn du dafür bereit bist. Wir können diejenigen nicht unterrichten, die nicht bereit sind. Es ist Zeitverschwendung, sowohl für den Lehrer als auch für den Schüler.

Ich habe ernsthaft und voller Begeisterung drei Jahre lang versucht, mich zu befreien. Ich habe alle Bücher gelesen, bin nach Indien gereist, habe diverse Yogis, Gurus, Übungen und Techniken ausprobiert – und doch habe ich die Erleuchtungs-Prüfung nicht bestanden. Ich hatte am Ende so die Nase voll, dass ich mein Suchen aufgab und mir schwor, ein „normaler“ Mensch zu werden – allen Widrigkeiten zum Trotz. An genau jenem Tag, an dem ich meine Suche endgültig abblasen wollte, traf ich meinen Lehrer, und mir wurde schlagartig klar, dass es mehr braucht als eine Technik. Ich fühlte mich unbedeutend und unwissend, doch gleichzeitig war es wahnsinnig befreiend zu entdecken, dass es ein altbewährtes, nicht von Personen abhängendes Instrument der Erkenntnis gab, eine ehrbare Lehrtradition, der ich mich anvertrauen konnte. Die Wirkung von Selbst-Erkenntnis in einem anderen Menschen zu sehen und zu wissen, dass es ihn befreit hat, war alles, was ich brauchte.

Die Wirklichkeit verstehen

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