Читать книгу Die Wirklichkeit verstehen - James Swartz R. - Страница 21

Wir wissen, dass das Selbst kein Objekt ist. Um zum Objekt zu werden, müsste ein anderes ‚du‘ da sein, welches das Selbst erfahren könnte. Aber schon der gesunde Menschenverstand sagt uns, dass es nur ein ‚du‘ gibt. Das Selbst kann nicht zerstört werden. Es ist nicht-dual. Es ist also unmöglich, es in zwei bewusste Teile zu teilen und den einen Teil dazu zu bewegen, den anderen wahrzunehmen. Selbst wenn es möglich wäre, es zu teilen, wäre nichts gewonnen, denn beide Teile hätten dieselbe Natur, und die Erfahrung der beiden Teile wäre die gleiche. Und wer könnte es teilen? Da das Selbst nicht handelt, kann es sich auch nicht teilen.

Jede Erfahrung scheint die Angelegenheit eines bewussten Subjekts zu sein, das ein nicht-bewusstes Objekt erfährt. Doch Bewusstsein ist sowohl Subjekt als auch Objekt, und es ist niemals nicht bewusst. Es ist immer einfach nur nicht-duales Bewusstsein. Selbst wenn Ignoranz das Selbst scheinbar in Subjekt und Objekt verwandelt, sind doch weder das erfahrende Subjekt noch die Objekte wirklich bewusst. Es hat nur den Anschein, als ob das Subjekt die Objekte erführe, tatsächlich jedoch ist auch das Subjekt ein Objekt für dich, das bezeugende Gewahrsein. Was also ist Erfahrung? Es ist Gewahrsein, das sich selbst erfährt. Dualität kommt dabei nicht vor; Dualität ist, wie wir noch sehen werden, nur ein Glaube.

Es scheint, als ob – soweit es das Wissen um das Selbst anbelangt – Gott einen Fehler gemacht hätte. Wenn Gott gewollt hätte, dass wir verstehen, wer wir sind, hätte Er uns ein geeignetes Mittel für dieses Wissen gegeben. In dieser Idee liegt begründet, warum du häufig Folgendes hörst: „Oh, das Selbst ist ein großes Mysterium! Es ist jenseits von allem. Niemand kann wissen, was es ist. Es wird für immer ein Mysterium bleiben!“ Wenn es um die Nicht-Verstehbarkeit Gottes geht, werden Menschen ziemlich romantisch. Sie scheint sie anzuregen.