Читать книгу Romantic Thriller Trio #9 - Drei Romane - Jan Gardemann - Страница 14

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»Was hast du plötzlich, Brenda?«, erkundigte sich Gwendolyn besorgt. Sie wedelte mit der Hand vor meinen Augen herum, so als befürchtete sie, ich wäre geistig weggetreten.

»Es... es ist nichts«, behauptete ich und riss mich gewaltsam von dem Anblick des Knabenportraits los.

Gwendolyn warf John einen raschen Seitenblick zu, der mir nicht entging. Anscheinend machte sie sich plötzlich große Sorgen um mich.

»Bist du sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist?«, fragte Gwendolyn.

»Du hast ausgesehen, als wäre dir gerade ein Gespenst über den Weg gelaufen.«

Unbehaglich zuckte ich mit den Achseln. Die seltsame Begebenheit auf dem Burghof stand mir wieder deutlich vor Augen. Noch immer war es mir unerklärlich, warum der Junge sich plötzlich in Nebel aufgelöst hatte, als er von dem Wehrgang stürzte.

Hatte ich bei dem Unfall mit meinem Pferd am Ende doch einen größeren Schaden davongetragen? Gwendolyns alarmierter Seitenblick, den sie John zugeworfen hatte, ließ mich vermuten, dass ihr ähnliche Gedanken durch den Kopf gingen.

»Es ist dieses Bild«, sagte ich gedehnt und richtete meinen Blick unwillkürlich wieder auf den blassgesichtigen Jungen auf dem Gemälde. »Der Junge, der darauf abgebildet ist, kommt mir bekannt vor.«

Noch war ich mir nicht sicher, ob ich Gwendolyn wirklich vertrauen konnte. Ich hielt es daher vorerst für besser, den mysteriösen Vorfall mit dem Jungen für mich zu behalten.

»Du kannst diesen Jungen unmöglich kennen«, platzte es aus John hervor. »Er ist seit über dreihundert Jahren tot!«

»Wer war dieser Junge?«, fragte ich.

»Sein Name lautet Charles Macer«, erklärte John, sichtlich um Geduld bemüht. »Er war der letzte Spross der Adelsfamilie, die Danmoor Castle bewohnte, bevor es von meiner Familie übernommen wurde.«

John legte mir eine Hand auf die Schulter. »Komm jetzt, Brenda«, sagte er bestimmend. »Ich werde dir jetzt ein paar Artefakte zeigen und du sagst mir, was du darüber weißt. Vielleicht kehrt deine Erinnerung dann ja Stück für Stück wieder zurück, wie Gwendolyn es gesagt hat.«

Ich nickte und wandte mich schaudernd von dem Gemälde ab. Nun, da ich wusste, wer der mysteriöse Junge war, kam es mir nur noch viel seltsamer vor, dass ich ihm im Burghof begegnet war.

Plötzlich hatte ich es eilig, den Blauen Salon zu verlassen. Der Junge auf dem Portrait war mir unheimlich. Noch viel unheimlicher als die Tatsache, dass ich alle Erinnerungen an mein Leben verloren hatte.

Romantic Thriller Trio #9 - Drei Romane

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