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Kriegsrat

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Es war tiefste Nacht. Tiogan saß in seinem Bett und konnte nicht schlafen, obwohl er ständig gähnen musste und die Augenlider schwerer wurden. Fernora lag neben ihm. Sie trug ein dünnes Nachtkleid, atmete ruhig und regelmäßig und hatte die Augen geschlossen.

Während Tiogan den Mond betrachtete, der das Schlafgemach in blasses Licht tauchte, dachte er an Albin, den Niedergang Willets und an den Kriegsrat, der am nächsten Tag stattfinden sollte. Tiogan versuchte, Worte zu finden, die ihm am morgigen Abend dienlich sein könnten; schließlich musste er die Fürsten von der Notwendigkeit eines Krieges überzeugen, ohne aufdringlich oder reißerisch zu wirken. In seinem Geiste hielt er die verschiedensten Reden. Mal sprach er langsam und emotionslos, mal brüllte er voller Wut und Leidenschaft. Das Ergebnis blieb dasselbe. Er konnte nicht alle Fürsten für sich gewinnen.

Der alte Kabalos schimpfte ihn einen Wahnsinnigen, und Fürst Qubertín, der die anderen Fürsten seit seiner Kindheit verabscheute, schüttelte mit dem Kopf und nannte das Kriegsvorhaben sinnlos. Unter anderen Umständen wären Tiogan die Meinungen der meisten Fürsten gleich, doch er wollte gegen die Etarianer ziehen, solange der Flüchtlingsstrom sie beschäftigte. Und dafür brauchte er jeden Mann.

„Du bist ja noch wach“, sagte Fernora mit schlaftrunkener Stimme.

Tiogan sagte: „Ich kann nicht aufhören, an den Kriegsrat zu denken.“

Sie seufzte. „Was betrübt dich schon wieder?“

„Ich habe das Gefühl, dass ich versagen werde. Ich kann mir nicht vorstellen, die Fürsten davon zu überzeugen, dass wir einen Krieg brauchen, wenn wir eine Zukunft haben wollen. Kenne ich diese Männer überhaupt? Ich weiß es nicht. Zu lange habe ich auf ihre Bekanntschaft gespuckt. Ich nenne sie zwar Brüder, doch in Wahrheit sind sie mir fremd.“

„Ist ein Krieg denn notwendig?“

Tiogan schwieg und strich die Wellen der Bettdecke glatt, dann fragte er: „Wie meinst du das?“

„Vielleicht sollten wir mit den Echsen verhandeln“, sagte Fernora. „Es muss doch etwas geben, das sie wollen … etwas, das wir benutzen können, um ihre Verbote aufzuheben.“

„Mit den Echsen verhandeln?“ Tiogan schnaubte. „Du redest schon wie Qubertín. Die Schuppigen werden Vernland niemals verlassen, niemals aufhören, über unser Leben bestimmen zu wollen. Das muss uns klar sein.“

„Aber gleich Krieg? Ist das nicht etwas … übertrieben?“

Tiogan sagte: „Vielleicht ist es das, aber vielleicht ist ein Krieg das einzige Mittel, um frei zu sein. Und denk an Albin. Die Echsen haben den Frieden beendet, nicht wir.“

Fernora hob den Blick. Ihre Augen glitzerten im Mondlicht. „Schreckliche Sache … die ganze Stadt, einfach niedergebrannt.“

Schweigen trat ein. Fernora drehte sich zu ihrem Gemahl - die Bettdecke raschelte -, dann blickte sie gedankenverloren aus dem Fenster.

Tiogan starrte auf seine Zehen. Er dachte an Albin, an sein wutverzerrtes Gesicht, die Trauer, den Verlust. Ein Fürstentum war bereits gefallen, bevor der Krieg begonnen hatte. Tiogan bezweifelte, dass Albin immer noch zehntausend Mann bereitzustellen vermochte. Bei dem Gedanken keimte Wut in ihm auf. Blut rauschte durch seine Schläfen und seine Hände begannen zu zittern. „Wir müssen uns dafür rächen … wir müssen“, sagte er. „Niemand brennt ungestraft eine Stadt der Menschen nieder. Nicht, solange ich lebe.“

„Männer und ihre Kriege“, sagte Fernora. „Denkst du dabei auch an Saoana? Was passiert mit ihr, wenn du nach Norden ziehst? Unser Mädchen hängt sehr an dir, das weißt du doch.“

„So sehr, dass sie einen Gefangenen befreit, den ich habe einsperren lassen?“

„Sie mag die Echse.“

„Du weißt gar nicht, wie sehr mich das beunruhigt. Trotzdem denke ich jeden Tag an meine Tochter. Ich liebe sie, aber es gibt Dinge, die müssen getan werden. Ich werde den Glanz früherer Zeiten zurückbringen. Obwohl Willet nicht mehr ist, hat sich nichts verändert. Wir werden den Krieg gewinnen, Saoana wird den Bund mit Owin eingehen und ich werde dafür sorgen, dass Vernland wieder den Menschen gehört.“ Während er sprach, sah er seine Frau nicht an. Sie würde erkennen, dass ihm diese Worte nichts bedeuteten, dass er sie bloß benutzte und nichts dabei empfand.

„Der Glanz früherer Zeiten? Darum geht es dir? Sieh mich an“, sagte Fernora. Tiogan zwang sich, in ihre Augen zu schauen. Fernora fragte: „Es geht hierbei nur um ihn, nicht wahr? Um nichts anderes.“

Sie hielten lange Blickkontakt. Tränen sammelten sich in Fernoras Augen. Ihre Mundwinkel zuckten, als wollte sie etwas aussprechen, das sie sich nicht zu sagen traute. Nicht, weil es Tiogan wütend machen würde, sondern weil es schmerzte, darüber zu reden. Selbst nach all den Jahren. Fernora wusste es. Sie kannte Tiogans Beweggründe, hatte sie immer gekannt.

„Wir sind alt“, sagte er und streichelte über ihre Wange, versuchte, es möglichst liebevoll zu tun. Seine rauen Finger kratzten über ihre sanfte Haut. „Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um unsere Rache zu nehmen. Wenn wir nicht bald zuschlagen, werden wir sie nie bekommen.“ Er küsste sie auf den Mund, schloss die Augen und spürte ihren warmen Atem.

Als sich ihre Lippen lösten, sagte Fernora: „Versprich mir nur eines. Wenn du bekommen hast, wonach du dich sehnst, wenn du dieses Scheusal getötet hast, dann kehre gesund zu uns zurück. Saoana braucht dich … ich brauche dich. Versprich es mir.“

Tiogan antwortete nicht, hörte auf, Fernoras Wange zu streicheln.

Fernora drehte sich weg, so heftig, dass die Bettdecke von Tiogans Beinen gerissen wurde. Sie wimmerte leise und schenkte Tiogan keinerlei Beachtung mehr, so als könnte das die Erinnerungen und Ängste fortwischen.

Tiogan sah aus dem Fenster, zu den Sternen und dem Mond, und seine Gedanken kehrten zu den Gesprächen zurück, die allesamt im Fehlschlag endeten, während seine Gemahlin so tat, als würde sie schlafen.

Die Sonne ging unter. Der Himmel über Austadt leuchtete orangerot. Die Stunde des Kriegsrats war gekommen. Tiogan trug sein feinstes Gewand - dasselbe, das er beim Abendessen mit Albin getragen hatte - und ordnete ein letztes Mal seine Gedanken. Doch es fiel ihm schwer. Seine Knie schmerzten wieder. Ein Ziehen, das bei jedem Schritt durch die Beine fuhr. Er verzog das Gesicht, als er über den Burghof ging, und wünschte sich, wieder jung zu sein. Jung und stark wie in den Tagen vor der etarianischen Herrschaft. Aber diese Zeiten waren vorbei.

Seine Schultern knackten, wenn er ein Schwert schwang, Treppensteigen erschöpfte ihn und manchmal war er außer Atem, musste husten und spürte Schmerzen in seiner Brust, ohne dass er sich erklären konnte, warum. Er war ein alter Mann, und seine Blütezeit lag längst hinter ihm. Im Kampf würde er keine große Gefahr darstellen, aber er hatte keine Wahl. Er musste eine letzte Aufgabe erfüllen. Das war seine Pflicht als …

„Vater?“ Saoana trat hinter einer Säule hervor.

„Was machst du hier?“, fragte Tiogan.

„Ich habe mich mit Juana im Garten unterhalten. Sie hat wieder über meine Hochzeit mit Owin geschwärmt.“ Juana, dieses dümmliche Bauernmädchen, das mit dem Glück gesegnet war, als Zofe in der Burg zu landen, schien der einzige Mensch zu sein, mit dem Saoana offen reden konnte. Aber das hatte auch etwas Gutes. Wenn sie von der Hochzeit schwärmte, würde die Begeisterung möglicherweise auf Saoana abfärben. Das hoffte Tiogan zumindest. „So wie sie redet, könnte man meinen, es gäbe nichts Schöneres“, sagte Saoana. „Die Vorstellung, bald verheiratet zu sein, fühlt sich …“

Tiogan hob die Hand. „Wenn du dich wieder beschweren willst, spar dir den Atem.“ Saoanas hübsches Gesicht war Fernoras sehr ähnlich. Wenn er sie so sah, mit ihrem schüchternen Blick und dem zusammengepressten Lippen, dann wünschte er sich, in der Vergangenheit weniger streng gewesen zu sein. Weniger Gebete, weniger Rüge. Doch es war notwendig gewesen. Verhätschelte Kinder machten keine guten Herrscher. „Ich bin immer noch enttäuscht von dir“, sagte Tiogan. „Xaviin einfach zu befreien, was hast du dir dabei gedacht, hm?“ Seine Stimme wurde zu einem Zischen. „Wie stehe ich denn da, wenn ich die Fürsten darum bitte, ihre Beobachter wegzusperren, meinen eigenen aber frei herumlaufen lasse? Das könnte all meine Pläne zunichtemachen, mich in ein schlechtes Licht rücken. Geht das in deinen Schädel? Das ist dumm und töricht, Saoana.“

Saoana errötete und senkte den Kopf. „Es tut mir leid“, sagte sie und scharrte mit den Füßen, wie gescholtene Mädchen es oft taten.

Tiogan sagte: „Darüber unterhalten wir uns später, jetzt habe ich andere Sorgen. In den nächsten Stunden entscheidet sich, ob ich genügend Männer versammeln kann, um in den Krieg zu ziehen.“

„Ich will nicht, dass du in den Krieg ziehst.“

Tiogan hob die Augenbrauen. „Warum nicht?“

„Ich habe Angst. Was wäre, wenn wir verlieren? Oder wenn du gehst und die Etarianer, die Willet niedergebrannt haben, unsere Stadt angreifen? Wenn wir versagen und Menschen sinnlos sterben? Wie wird der Große Richter über uns urteilen?“

Der Große Richter und seine Urteile, das schien alles zu sein, was Saoana beschäftigte. Und es war Tiogans Verschulden. Die Gebete in den Verliesen, die tadelnden Worte, die strengen Belehrungen. Vielleicht hatte er es übertrieben, zu oft den Glauben benutzt, um seine Tochter zu erziehen. Manchmal glaubte er, die Angst vor den Urteilen des Großen Richters vergiftete Saoanas Gedanken, machte seine Tochter dumm und naiv und leicht zu beeinflussen. Dann wünschte sich Tiogan, das ungeschehen machen zu können. Aber für eine andere Art der Erziehung war es zu spät, die Zeit konnte nicht zurückgedreht werden. „Der Große Richter wird unsere guten Absichten erkennen“, sagte Tiogan. „Da mache ich mir keine Sorgen.“

Saoana lächelte. „Du hast bestimmt recht.“

„Natürlich habe ich das.“ Er küsste ihre Stirn, schmeckte kalten Schweiß. „Nun fort mit dir. Iss und schlaf dich aus, die nächsten Tage werden anstrengend.“

Als sie ging, schaute er ihr hinterher. Ihr jugendlicher Gang und ihre Gutgläubigkeit erinnerten ihn an einen Jüngling, der in Tiogans Armen gestorben war. Ein junger Mann, der Vernland in eine glorreiche Ära hatte führen sollen. Er wurde abgeschlachtet, bevor er den Thron in der Königsstadt besteigen konnte. Es waren Erinnerungen, über die Tiogan nicht sprechen wollte, nicht mit seiner Frau, nicht mit seiner Tochter. Er blieb vor der Tür stehen, die zum Speisesaal führte, in dem der Kriegsrat stattfand. Tiogan atmete tief durch und trat ein.

Die Hähnchen, Kartoffeln und Suppen waren verspeist, die Weinkaraffen leer. Die acht Fürsten saßen an der großen Tafel. Einige lehnten sich ruhig zurück, andere saßen kerzengerade und lauschten den Gesprächen angespannt. Fürst Qubertín stand als einziger. Er lehnte an der Wand neben dem Kamin und schürte das Feuer, als wären die Flammen wichtiger als die Gespräche bei Tisch. Mit seiner dunklen Hautfarbe wirkte Qubertín wie ein Schatten am Rande des Raumes, kaum beachtet, doch stets präsent.

„Was ist mit den Grauen?“, fragte Fürst Kabalos. „Wir reden ständig über die Echsen und Willet, aber die Grauen sind immer noch da draußen. Wer kümmert sich um die, wenn wir mit den Etarianern Krieg führen?“

„Die Grauen?“, fragte Albin. „Was wissen wir über sie, wenn wir ehrlich sind? Ja, meine Späher haben sie an unserer südlichen Grenze gesehen, aber das war alles. Keine Angriffe, keine weiteren Sichtungen. Die Echsen … für ihre blutrünstigen Überfälle gibt es Beweise.“ Er betonte das letzte Wort mit schriller Stimme.

„Die Angriffe auf die Dörfer Rygmoors und auf Eure Hauptstadt sind natürlich tragische Verluste. Nicht nur für Euch, Fürst Albin, sondern für ganz Vernland“, sagte Fürst Ilarovich. Er war jung und hatte als einziger nicht im Glaubenskrieg gekämpft. „Ihr habt mein vollstes Beileid. Möget Ihr darin Trost finden.“ Er sah Albin mitfühlend an.

„Ja, tragisch“, sagte Kabalos. „Aber die Grauen wurden gesehen. Was haben sie denn da draußen getrieben? Eine Erholungsreise?“

„Spart Euch die Ironie, mein Freund“, sagte Fürst Feskott, ein dürrer Mann mit Hakennase und grauen Locken, der sich für den letzten echten Edelmann Vernlands hielt. „Das Leid unseres geschätzten Fürsten Rygmoor sollte kein Anlass für Späße sein.“

Tiogan saß schweigend am Kopfende der Tafel. Sein rechter Arm ruhte auf der Stuhllehne und stützte seinen Kopf, als wäre die Last zu schwer für seinen Hals. Hinter ihm brannte das Kaminfeuer. Qubertín stand noch immer davor. Er hatte während der Versammlung kein Wort gesprochen. Die goldene Getreideähre Aurelds prangte auf einem Banner über dem Kamin, sodass alle sie sahen, wenn sie mit Tiogan sprachen. Vielleicht hätte er das Banner abnehmen sollen.

„Aber die Frage ist berechtigt“, sagte Fürst Ubar von der Dorrküste. „Was treibt diese Kreaturen aus dem Grovoll-Gebirge?“

„Wir werden es wohl nie erfahren, außer Ihr geht hin und fragt sie“, sagte Albin. „Wenn Ihr denn Graue findet.“

„Vielleicht mache ich das, vielleicht unterhalte ich mich mit ihnen“, sagte Ubar und lächelte. „Aber wer sagt meiner Frau dann, dass ich von den Bastarden gefressen wurde?“

„Ich bin sicher, einige Männer aus Eurem Gefolge werden rechtzeitig fliehen können.“

„Zurück in meine Hauptstadt, meint ihr?“

Albin verstummte und lief rot an.

„Das reicht jetzt“, sagte Tiogan. „Solche Streitereien bringen uns nicht weiter. Ich bin immer noch der Ansicht, dass die Grauen ein Gerücht sind, nichts weiter. Vielleicht haben Albins Späher Bergvolk gesehen und für Graue gehalten. Ich mache ihnen keinen Vorwurf. Wer weiß, was für Barbaren sich im Süden rumtreiben.“

„Genau“, sagte Fürst Hoh, dessen Gesprächsbeiträge daraus bestanden, nie mehr als drei Worte aneinanderzureihen.

„Lasst uns lieber darüber nachdenken, was die Echsen zu den Angriffen veranlassen könnte“, sagte Tiogan.

„Vielleicht reicht es ihnen nicht mehr, über uns zu herrschen. Vielleicht wollen sie den ganzen Kontinent für sich haben“, sagte Fürst Feskott.

„Und warum greifen sie dann die kleinen Dörfer im Süden an? Warum kommen sie nicht mit einer Armee aus dem Norden?“, fragte Albin. „Wenn die Echsen uns loswerden wollten, würde Fürst Ilarovich als erster angegriffen.“

„Vielleicht haben sie Angst vor mir“, sagte Ilarovich. „Velikigrad ist schwer einzunehmen, und meine Männer sind die härtesten Krieger Vernlands.“

„Pah, alles Weicheier“, sagte Fürst Hoh.

„Danke für Eure geistreichen Worte.“ Ilarovich lächelte. „Seid Ihr immer so wortgewandt?“

„Nein, Gerede gewinnt keine Kriege.“

Tiogans Befürchtungen bewahrheiteten sich. Die Fürsten saßen an einem Tisch und stritten, anstatt über eine Lösung für ihre Probleme zu sprechen. Früher hätte der König zu den Fahnen gerufen und alle Fürsten wären ihm gefolgt. Ohne Streitereien, ohne Beleidigungen. Aber der König war tot, und die Fürsten verfolgten ihre eigenen Interessen, wollten nichts für das große Ganze riskieren. Daran waren nur die Echsen schuld.

„Die Echsen haben Schwierigkeiten“, sagte Fürst Ubar.

„Wie meint Ihr das?“, fragte Tiogan.

„Einige meiner Männer haben sich dem Flüchtlingsstrom angeschlossen, als das alles anfing. Sie schicken mir regelmäßig Tauben mit Berichten über die Lage in Etovernem.“

Albin klopfte auf den Tisch. „Hervorragend! Warum bin ich nicht darauf gekommen?“

„Weil Ihr nur an das Bündnis Eures Sohnes denkt, anstatt Euch auf die Probleme vor Eurer Nase zu konzentrieren“, sagte Ubar. Er ignorierte Albins hasserfüllten Blick. „Jedenfalls sind die Echsen überfordert. Tag um Tag wächst die Zahl der Flüchtlinge vor ihren Toren. Sie wollen in die Stadt, aber die Etarianer lassen sie nicht. Die Gemüter kochen hoch, es herrschen Hunger und Wut.“

„Meine Freunde, eine bessere Zeit, um Rache zu nehmen, gibt es nicht“, sagte Tiogan.

Ubar sagte: „Hm, das gilt es noch zu erörtern. Jedenfalls ist die gegenwärtige Krise in Rygmoor nicht im Sinne der Etarianer, da bin ich mir sicher.“

„Aber warum greifen sie dann an?“, fragte Albin. „Es muss einen Grund geben.“

„Abtrünnige?“, fragte Ilarovich.

Die Möglichkeit, dass es sich um die Angriffe abtrünniger Echsen handeln konnte, hatte Tiogan bisher nicht in Betracht gezogen. „Aber was ist der Sinn dahinter, wenn dem so wäre?“

„Vielleicht Rache für den Glaubenskrieg?“, fragte Kabalos. „Es wäre gut möglich, dass die Angreifer Söhne im Krieg verloren haben und ein bisschen Genugtuung wollen.“ Er warf Tiogan einen flüchtigen Blick zu.

„Es gibt noch eine andere Möglichkeit.“ Die Gespräche verstummten, als die Fürsten zum ersten Mal an diesem Abend Qubertíns Stimme vernahmen. „Nehmen wir an, es handle sich tatsächlich um eine kleine Gruppe Abtrünniger, die ihrem Menschenhass Luft verschaffen wollen. Warum sollte eine Handvoll Echsen den Kampf mit den Menschen aufnehmen, die ihnen deutlich überlegen wären? Dafür kann es nur einen Grund geben. Sie haben sich mit den Grauen verbündet.“

Schweigen. Die Fürsten tauschten fragende Blicke aus, so als wollten sich sichergehen, dass alle dasselbe gehört hatten.

„Habt Ihr mich nicht verstanden?“, fragte Tiogan. „Graue gibt es nicht.“

„Ich will mir das nicht vorstellen“, sagte Feskott. „Graue und Etarianer? Das wäre unser Ende.“

„Kann sein“, sagte Hoh.

Ilarovich hob beschwichtigend die Hände. „So es die Grauen denn gibt.“

Tiogan sagte: „Falls dem so wäre, ist das lediglich ein weiterer Grund, die Etarianer eher früher als später anzugreifen. Falls das stimmen sollte, was ich nicht annehme, dann müssen wir handeln, ehe dieses Bündnis stärker wird, ihm mehr Städte und Dörfer anheimfallen. Besiegen wir die Echsen und erobern Etovernem, kann uns niemand gefährlich werden. Dann gehört Vernland wieder uns, und mit geballter Kraft könnten wir die Grauen zurück in ihre Höhlen jagen.“

„Dem stimme ich zu“, sagte Albin.

„Kein Wunder“, sagte Qubertín. „Wisst Ihr, wie man Euch in meinem Fürstentum nennt, Fürst Rygmoor? Der Ja-Sager, Tiogan Aurelds treuer Diener, der Mann ohne Meinung. Was gut für Tiogan ist, ist auch gut für Euch.“

Albin öffnete den Mund, sagte aber nichts. Er sah aus wie ein Fisch, der auf dem Trockenen nach Luft schnappte. Tiogan versuchte gar nicht erst, Qubertíns Äußerungen mit einer Rechtfertigung zu würdigen.

„Also, ich fasse zusammen“, sagte Feskott. „Bei den Angreifern könnte es sich um eine Gruppe von Abtrünnigen handeln, die womöglich mit den Grauen, die es gibt oder eben nicht, gemeinsame Sache machen. Die Echsen in Etovernem wissen von alldem nichts, vielleicht aber doch. Zudem haben sie alle Hände voll mit den Flüchtlingen zu tun, die nach Norden strömen, weil ihre eigenen Landsleute nichts Besseres zu tun haben, als Dörfer armer Bauern in Brand zu stecken; was Etovernem befohlen hat oder auch nicht. Habe ich das soweit verstanden?“

Ubar sagte: „Anscheinend wissen wir nur, dass wir gar nichts wissen. Alles Vermutungen. Auf gut Glück ziehe ich nicht in den Krieg.“

Tiogan kratzte sich am Bart, sagte: „Gut, dann ist jetzt wohl die Zeit für eine Abstimmung gekommen.“ Ein flaues Gefühl machte sich in seinem Magen breit. In wenigen Augenblicken würde er wissen, ob er erneut in den Norden zöge. Für ihn, für eine freie Zukunft, für seine Rache. Eine weitere Gelegenheit bekäme er gewiss nicht. Viele Jahre würde er nicht mehr auf dieser Welt verweilen. Seine Brust schmerzte wieder. „Meine Meinung kenn ihr“, sagte er. „Ich sage: jetzt oder nie. Wenn wir die Etarianer nicht übers Meer zurück in ihre Heimat jagen, werden wir das nie mehr erleben.“

„Ich ziehe nicht ins Ungewisse“, sagte Ubar. „Das alles ist mir zu undurchsichtig. Zu oft habe ich heute falls, vielleicht und möglicherweise gehört. Meine Männer bleiben an der Dorrküste.“

Albin sagte: „Meine Heimat brennt. Ich will Rache und werde nicht eher ruhen, bis Etovernem dieses Schicksal teilt.“

Fürst Hoh hob seine Hand und schnipste. Ein Bediensteter trat an den Tisch. „Ihr habt uns in Eurem Brief gebeten, unsere etarianischen Beobachter wegzusperren, Fürst Aureld“, sagte Hoh. Der Bedienstete stellte eine hölzerne Kiste auf die Tischplatte. „Aber wie Ihr sicher wisst, haben wir auf der Zunge nur eine kleine Burg … ohne Verliese. Ihr kennt das Wappen meines Hauses.“ Fürst Hoh öffnete die Kiste. Ein beißender Gestank erfüllte den Speisesaal. „Eine klarere Antwort kann es nicht geben“, sagte er und hielt den abgetrennten Kopf eines Etarianers in die Höhe. Er war grau und schimmerte schleimig. Das Fleisch hing in Fetzen von den Knochen. Maden krochen aus den Nüstern und Augenhöhlen.

„Barbarisch.“

„Welch Abart.“

„Zum Glück habe ich schon gegessen.“

Tiogan hielt sich eine Hand vor den Mund und sagte: „Danke für Euer eindeutiges Bekenntnis.“

„Keine Ursache“, sagte Hoh. Er stopfte den verwesenden Schädel wieder in die Kiste, lehnte sich zurück und verschränkte lächelnd die Hände hinter seinem Kopf.

Fürst Feskott sagte: „Nach dieser glorreichen Vorstellung möchte ich mitteilen, dass sich das Fürstentum Feskott nicht an derlei barbarischen Akten wie Kriegstreiberei beteiligen wird. Wir schützen unsere Grenzen, damit uns nicht ein ähnliches Schicksal wie Rygmoor ereilt - an dieser Stelle verkünde ich nochmals mein Beileid -, doch mehr können und wollen wir nicht tun.“

„Dem möchte ich mich anschließen“, sagte Kabalos und funkelte Tiogan finster an. „Ich werde meine guten Männer nicht in den Tod schicken, um den Rachedurst eines alten Fürsten zu stillen. Ich weiß, Ihr seht Eure Zeit ablaufen, aber ein Krieg wird Euch keine Genugtuung bringen, alter Freund.“

Tiogan saß schweigend in seinem Stuhl.

„Mein Fürstentum ist das nördlichste“, sagte Fürst Ilarovich. „Mein Großvater hat die Wüste vor fünfunddreißig Jahren an die Etarianer verkauft. Es ist nur eine Wüste und es könnte mir egal sein, aber meine Vorfahren sind durch diese Dünen spaziert, haben die warme Luft eingeatmet und in den Sand geschissen. Ich will sie wiederhaben, meine karge Wüste. Und Iogunhafen ist voller etarianischer Waren. Keine schlechte Beute. Das Fürstentum Ilarovich wird Euch zur Seite stehen.“

Qubertín schüttelte mit dem Kopf. Er stand vor Tiogan, blickte ihm tief in die Augen. „Wie ihr alle wisst, war mein Vater einst König, bevor die Echsen ihn getötet haben. In einem Krieg, der nicht hätte sein müssen. Was hat der Glaubenskrieg denn gebracht? Nur Verbote und gegenseitigen Hass. Diesmal wird es nicht anders sein. Nein, es wird sich noch verschlimmern. Meine Männer bleiben zu Hause. Ich muss gestehen, ich bin erschüttert.“ Er wandte sich den anderen Fürsten zu. „Ich bin gekommen, um zu sehen, was sich in den letzten Jahren verändert hat. Sind wir weiser geworden? Ruhiger? Besonnener? Leider nicht. Ich muss feststellen, dass sich nichts verändert hat. Wenn ihr in den Krieg zieht, dann wird das Ergebnis dasselbe sein. Wir werden verlieren; und die Etarianer werden diesmal nicht so gütig sein und nur Verbote aufstellen. Diesmal werden Köpfe rollen.“ Er verbeugte sich. „Meine Herren, ich habe gesagt, was ich sagen wollte. Ich empfehle mich.“ Er winkte seinen Bediensteten zu und verließ den Raum, ohne zurückzublicken.

Die anderen Fürsten starrten schweigend auf den Tisch; und als wären die Worte Qubertíns ein Zeichen, die Versammlung zu beenden, standen sie nacheinander auf und verließen den Saal. Dabei würdigten sie Tiogan keines Blickes, so als ginge sie all das nichts mehr an, so als hätten sie über eine Belanglosigkeit geredet, die nur für Tiogan von Bedeutung sei.

„Was tun wir jetzt?“, fragte Albin, der als einziger im Raum verblieb. Er sah alt und krank aus. Zum ersten Mal merkte man ihm an, dass er alles verloren hatte, heimatlos und gebrochen war. Tiogan antwortete nicht, saß reglos da; und als Albin ihn alleine ließ, einfach ging, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, wusste Tiogan, dass er seine Rache niemals bekäme.

Tiogan stand mitten in seinem Arbeitszimmer. Es war dunkel. Keine Kerzen, keine Fackeln. Nur Tiogan und die Finsternis. Er schloss die Augen und sah die Gesichter der Fürsten, als hätte jemand Bilder der Versammlung in seine Augenlider gebrannt. Die Fürsten lachten und fluchten und saßen nachdenklich auf ihren Stühlen. Tiogan wusste, dass er nicht alle hätte überzeugen können, aber sechs wären möglich gewesen, das hatte er geglaubt. Nach stundenlangen Gesprächen waren sie zu viert. Die Hälfte und keiner mehr. Das reichte nicht.

In seinen Gedanken saß er noch immer an der Tafel, die Fürsten vor sich, das Wappen Aurelds in seinem Rücken. Er stand auf, stützte sich mit den Händen auf dem Tisch ab und blickte fordernd in die Runde. Etwas, wozu er außerhalb seiner Gedankenwelt keine Kraft gehabt hatte. Er war einst fordernd gewesen. Was hatte es ihm genützt? Seine Tochter war schüchtern und unentschlossen und versteckte ihre Gefühle hinter einem Glauben, der Tiogan nichts bedeutete.

In seinem Inneren hielt Tiogan vor den Fürsten eine Rede. Voller Inbrunst sagte er: „Habt ihr in letzter Zeit in die Augen der Bauern und Ritter geschaut? Was seht ihr da? Ich kann es euch verraten. Ihr seht Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Glauben, eine Armee, ein König, sind das nicht Rechte, deren man uns beraubt hat? Rechte der Freiheit, der Entfaltung unserer Persönlichkeit? Was sind wir unter den Etarianern? Arbeitsbienen. Wir denken nicht, wir handeln nur. Die Echse sagt, unser Glaube sei falsch. Ich sage, es gibt keinen Glauben, nur Rechtfertigungen. Die Echse sagt, eine Armee führe nur zum Krieg. Ich sage, eine Armee kann auch einen Krieg verhindern. Und der König? Sie haben ihn uns genommen, uns unter die Herrschaft ihrer Generäle gestellt. Warum? Was haben sie dadurch geändert? Dass wir hier sitzen und über Krieg reden, ist das nicht ein Zeichen dafür, dass ihr Weg der falsche ist?

„Ich bin alt. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht mit Schmerzen aufwache. Mal das Knie, mal der Rücken, mal die Schulter. Und dann sehe ich meine Tochter … Soll meine Saoana so weiterleben? Ohne freie Entfaltung? Ein Dasein in Knechtschaft? Krieg ist notwendig, um frei zu sein, um eine Zukunft für unsere Kinder zu schaffen, in der sie die Unterdrückung durch die Schuppigen nicht fürchten brauchen. Wir werden langsam von etarianischer Herrschaft erstickt. Ihre Verbote vernichten uns. Keine Rechte, keine Kunst, keine Macht. Wir unterwerfen uns den Echsen, beugen uns ihren Verträgen und Gesetzen und horrenden Handelssteuern. Das muss enden. Unsere Kultur, die verschwindet von Tag zu Tag. Vernland sollte ein Königreich sein, keine etarianische Kolonie. Um aufatmen und unseren Blick wieder auf die Menschheit richten zu können, müssen wir uns von den Echsen lösen. Ein Zusammenleben ist nicht möglich, denn die Schuppigen dulden keine Gleichgestellten. Ein Ende muss kommen, meine Brüder, entweder auf die eine oder andere Weise. Die Menschheit steht an einem Scheideweg, und es liegt an uns, eine Richtung zu wählen.“

In seinem stillen Arbeitszimmer wusste Tiogan, dass er gegen die Echsen nicht gewinnen könnte. Wenn er in den Krieg zöge, würde er im Wüstensand den Tod finden, allein und voller Reue. Seine Familie würde um ihn trauern, Tränen vor einem prunkvollen Grab vergießen, bis die Trauer mit den Jahren verschwände und der Name Tiogan Aureld in Vergessenheit geriete. Diese Rede, sie hätte dieses Schicksal verhindern können. Aber Tiogan hatte es nicht übers Herz gebracht, sie vor den Fürsten zu halten. Es war das, was die anderen hören wollten, nicht das, was Tiogan wirklich dazu bewegte, in den Norden zu ziehen; und das würden die Fürsten bemerken. Sie würden die Lügen in seiner Stimme hören, die Trauer, die Rachegelüste. Einer nach dem anderen würde sich erheben und gehen, sogar Albin. Sie würden ihn als schwach bezeichnen, als verweichlicht und unaufrichtig; und dann wäre Tiogan allein auf dieser Welt. Dann blieben seine Rachepläne die Träume eines verbitterten Greises.

Tiogan stellte sich kurze rote Haare und ein jugendliches Lächeln vor. Voller Vorfreude auf die erste Schlacht an der Seite eines liebenden Vaters. Dann sah Tiogan die graue Echse, das Blut, das Grinsen, die gezackte Sonne, die auf einem großen Banner im Wind flatterte.

„Mein Fürst, etwas Schreckliches ist geschehen! Kommt schnell!“ Jemand klopfte an die Tür und riss Tiogan aus seinen Gedanken.

Tiogan sagte: „Zugleich, zugleich.“ Er wischte sich eine Träne von der Wange. Er öffnete die Tür und blickte in das jugendliche Gesicht einer Stadtwache. „Was gibt es denn zu so später Stunde?“

Die Wache sagte: „Ihr müsst kommen … vor dem Burgtor … es ist schrecklich.“

„So sagt mir doch einfach, was passiert ist.“

„Es ist besser, wenn Ihr es seht, mein Herr.“

Sie eilten über den Burghof. Ihre Schritte hallten von den Steinen wider, wirkten in der Stille ungewöhnlich laut. Der Mond hing über der Burg wie ein blasses Gesicht, ein stummer Zeuge in dieser milden Hochsommernacht. Die Flaggen Aurelds wehten in der Brise langsam hin und her.

Juana stand vor dem Burgtor. Sie trug ein Nachthemd, hielt ihre Hände vor den Mund und starrte Richtung Zinnen. Das behagte Tiogan ganz und gar nicht. In der Dunkelheit unter dem Torbogen, der zur Stadt führte, begann Tiogan zu schwitzen. Seine Hände wurden feucht und er hörte seinen Atem. Sein Herz raste.

Als Tiogan vor der Burg stand, erkannte er, dass Juana weinte. „Was ist denn los?“, fragte er.

Die Zofe deutete auf die Burgmauer. Ein Körper hing neben dem Tor. Der Mond stand über der Leiche, erhellte sie. Es war die Leiche eines Mannes, klein, alt, vertraut. Eine Schlinge schnürte ihm den Hals zu. Das Gesicht war angeschwollen. Jemand hatte ihn erhängt.

„Holt ihn da runter“, flüsterte Tiogan. „Beim Abyssus, holt ihn bitte da runter.“

Die Leiche Albin Rygmoors lag auf dem Wehrgang. Einige Stadtwachen hatten ihn hochgezogen. Tiogan blickte in das Gesicht seines alten Freundes, ein Gesicht, das einst voller Freude, Zorn und Trauer gewesen war. Es blieb ein glasiges Glotzen und eine verzerrte, blau angelaufene Fratze. Tiogan wusste nicht, was er sagen sollte, ob es überhaupt etwas zu sagen gab. Die Stadtwachen durchsuchten die Leiche, Tiogan stand regungslos daneben.

„Die Zofe Eurer Tochter hat ihn gefunden“, sagte eine junge Stadtwache. „Sagt, sie war spazieren, weil sie nicht schlafen konnte, und da hat sie einen Schrei und ein Knacken gehört. Sie konnte jedoch niemanden erkennen. Es ging wohl sehr schnell.“

Eine andere Stadtwache durchsuchte die Leiche, dann erhob sich der Mann und sagte: „Seine Hände sind gefesselt und er hat tiefe Schnittwunden an den Fersen. Er konnte nicht laufen, seinem Peiniger nicht entkommen. Der Mörder hat den Strick um die Zinnen gebunden und den Fürsten hinuntergeworfen. Sein Genick ist gebrochen. Er war sofort tot.“

„Wer … wer tut sowas?“, fragte Tiogan. Seine Stimme klang seltsam ruhig.

„Der Mörder muss sehr kräftig gewesen sein. Fürst Rygmoor ist … war nicht gerade dünn. Und noch etwas.“ Die Stadtwache hielt ein kleines Stück Papier in der Hand. „Das hatte der Fürst in der Tasche.“

Tiogan nahm den Zettel. Seine Hände zitterten, während er las.

Ich habe Fürst Rygmoor gerettet. Er ist endlich frei von jeglichem Kummer, frei von Rachegelüsten. Die anderen Fürsten werden ihm schon bald folgen, ebenfalls frei und ohne Sorge sein. Keine Kriege, keine Trauer. Und dann wird die Sonne Etasias heller erstrahlen als jemals zuvor.

In freudiger Erwartung, die nächste Seele zu befreien,

Ein Freund

Eine Heimat des Krieges

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