Читать книгу Fettnäpfchenführer Korea - Jan-Rolf Janowski - Страница 16

Aigu! – Oh weh!

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Im Gespräch mit Yunhee ist Nico mit Anlauf in eines der größtmöglichen Fettnäpfchen schlechthin gelaufen. Nichts können Koreaner so wenig ab, wie mit China und Japan in einen Topf geworfen zu werden. Und auf wenig ist das koreanische Volk so stolz wie auf sein eigenes Alphabet Hangeul, das eben zu Silben und nicht zu Zeichen zusammengesetzt wird und eine ganz normale Lautschrift ist, von links nach rechts geschrieben, wie bei uns. Glücklicherweise ist Yunhee nicht besonders nachtragend und hat Verständnis für den ahnungslosen Westler. Vermutlich wird sie Nico noch einige Tipps zum Koreanischlernen geben, zum Beispiel zur Aussprache der garstigen Doppelkonsonanten am Wortanfang; bb, gg, dd. Und sie wird ihm sicher auch noch erklären, dass es keine Laute für v und f gibt, was auch aufklärt, warum aus dem Frappuccino puraputschino wurde und Vanilla zu banilla.

Aber lassen Sie sich nicht entmutigen: Beim Koreanischlernen hat man zu Anfang gleich ein paar Erfolgserlebnisse, denn im Gegensatz zum Chinesischen ist es keine Tonsprache, das heißt, auch bei ungenauer Aussprache wird man meist verstanden. Und zumindest Lesenlernen ist bei nur 24 Buchstaben wirklich ein Kinderspiel, da hatte Großkönig Sejong schon recht. Schwierig wird es erst, wenn die ganzen Höflichkeitsformen, -suffixe und -infixe hinzukommen. Aber da Nico ja gleich im Deutschen geblieben und mit Yunhee zum Duzen übergegangen ist, erübrigt sich dieses Problem wohl für ihn. Hätte er Yunhee übrigens im Koreanischen beim ersten Treffen geduzt, obwohl er nicht einmal ihr Alter oder ihre Position wusste, wäre das ebenfalls ein ziemlicher Fauxpas gewesen. Auch seine vermeintlich charmante Begrüßung kommt bei Koreanerinnen vermutlich nicht gut an, da sie als aufdringlich empfunden wird.

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