Читать книгу Just One Word: Verrückte Mädchen küssen besser - Jana Aston - Страница 10
6. Kapitel
ОглавлениеIch lasse Lydia im Double Diamonds zurück und fahre allein zurück zu unserer Wohnung. Eine der Stripperinnen des Clubs führt sie herum, dann werden sie gemeinsam einkaufen fahren, um Lydia etwas Passendes zum Anziehen zu besorgen, ehe sie ihre Haare und ihr Make-up gemacht bekommt.
Mein kleines Mädchen ist jetzt erwachsen geworden.
Vor der Auktion heute Abend werde ich wieder hinfahren, um sie zu unterstützen. Um doppelt sicherzugehen, dass sie das wirklich durchziehen möchte. Um dreifach sicherzugehen, dass ihr bewusst ist, dass man beim Blasen nicht wirklich bläst. Um halt all die regulären Pflichten einer besten Freundin wahrzunehmen.
Ich klappe das Visier herunter, um die Sonne auszusperren, als ich vor unserem Appartementkomplex einbiege, und die Einladung, die ich dort vor ein paar Tagen verstaut habe, fällt mir entgegen.
Eine Hochzeitseinladung. Für in weniger als einem Monat. Ich bin ja keine Expertin für Etikette, aber ich bin mir sicher, dass man nicht so kurzfristig einlädt. Insbesondere wenn es sich um die Hochzeit der eigenen Mutter handelt. Allerdings ist es ihre dritte Hochzeit, vielleicht werden also die Anstandsregeln mit der Zeit immer weniger strikt? Ich glaube, es ist auch die dritte Hochzeit ihres Verlobten. Sie haben also eigentlich ganz viel gemeinsam.
Als ich einen freien Parkplatz vor unserem Wohnhaus entdecke, parke ich dort, stelle den Motor jedoch nicht ab. Ich habe heute nichts weiter zu tun und habe keine Lust, allein nach drinnen zu gehen, was natürlich doof ist. Ich bin wunderbar dazu in der Lage, mich selbst zu unterhalten, das war schon immer so, darum verstehe ich nicht, warum ich heute so von der Rolle bin.
Vince.
Er ist der Grund.
Er hat dafür gesorgt, dass ich so einen inneren Aufruhr verspüre, und ich freue mich wirklich, ihn wiederzusehen.
Werde ich heute Abend ja bestimmt.
Gott, was, wenn er an Samstagabenden gar nicht arbeitet? Moment, das ist albern, ihm gehört der Stripclub, von daher wird er wohl am Samstagabend arbeiten. Wobei, er war heute Morgen ja auch schon da. Ich wette, er arbeitet immer hart. Scheiße, das ist heiß. Auch wenn seine Arbeit daraus besteht, nackte Titten und Ärsche feilzubieten, ist es wichtig, stolz auf seine Arbeit zu sein. Mir gefällt die Vorstellung von ihm. Er ist der ultimative Bad Boy, und das turnt mich verdammt an. Ich weiß, dass ich meinen Fokus darauflegen sollte, einen guten Typen zu finden, aber die bösen sind halt einfach so verlockend.
Ich glaube, wir sind füreinander bestimmt.
Und damit meine ich im Bett. Bestimmt dafür, miteinander ins Bett zu gehen.
Sex zu haben.
Auch auf seiner Couch. Seinem Schreibtisch. Mir ist ziemlich egal, wo, solang dieser schöne Mann nur seine Lippen irgendwo auf meinen Körper presst.
Möglicherweise daten wir uns danach und ich lebe mit ihm meine Bad-Boy-Fantasien aus. Ich werde Poledance-Unterricht nehmen und ihm eine private Show liefern. Wir werden Sex in seinem Büro im Club haben. Er wird mich für eine Tour auf seinem Motorrad mitnehmen. Oder vielleicht sehe ich ihn auch nie wieder, wer weiß das schon. Ich kann ihn mir nicht mal auf einem Motorrad vorstellen, von daher ist das eher ein Rohentwurf meiner Fantasie.
Zum Glück bin ich flexibel, was das angeht. Das sollte ich nicht unerwähnt lassen. Ich trommle mit den Fingern auf dem Lenkrad herum, während ich grüble. Ich hoffe, dass er meinem Sexplan zustimmt, und damit meine ich meinen Plan, dieses Wochenende verflucht heißen, bedingungslosen Sex mit ihm zu haben. Dass er ablehnen wird, kann ich mir nicht vorstellen, weil das ein gutes Angebot ist. Andererseits kenne ich ihn auch nicht genug, um das einschätzen zu können, nicht wahr?
Ich weiß nahezu nichts über ihn, außer der Tatsache, dass er heute viel netter zu Lydia und mir war, als er es hätte sein müssen. Und dass er attraktiv ist. Wirklich wahnsinnig attraktiv. Allerdings bin ich mir auch recht sicher, dass ich ihn dabei erwischt habe, wie er mir auf den Hintern geguckt hat, als ich mich vorhin auf dem Weg aus seinem Büro noch einmal umgedreht habe, um einen letzten Blick auf ihn zu erhaschen. Das ist immerhin etwas. Offenbar steht er auf Ärsche, denn das ist die einzig logische Erklärung für sein mangelndes Interesse an meinen Brüsten.
Aber er ist interessiert.
Vielleicht.
Ich schalte den Motor aus und gehe nach drinnen, weil ich keins meiner Probleme lösen werde, indem ich in meinem Auto auf dem Parkplatz rumsitze. Außerdem sind meine Optionen für den Tag absolut offensichtlich. Ich kann shoppen gehen, ein Geschenk für die anstehende Hochzeit meiner Mutter finden und das von meiner To-do-Liste streichen. Oder ich kann mich auf Vince fokussieren.
Die Wahl ist ziemlich eindeutig.