Читать книгу Royal Horses (3). Kronennacht - Jana Hoch - Страница 11

Оглавление

Octavia folgte mir, egal, wohin ich ging. Dabei schien sie sich möglichst unauffällig verhalten zu wollen und sagte kein Wort. Erst als ich nach einer weiteren Unterrichtseinheit auf das Foyer und die Tür zum Innenhof zusteuerte, meldete sie sich so plötzlich, dass ich vor Schreck zusammenzuckte.

»Nehmen Sie einen anderen Weg, nicht über den großen Platz. Die Kollegen aus der Sicherheitszentrale sagen, wir haben gerade eine große Touristengruppe vor dem Tor.«

Langsam drehte ich mich um und wartete, ob sie noch irgendetwas sagte. Doch Octavia nickte nur stumm in den angrenzenden Korridor, ohne dabei die Lippen zu bewegen. Das Ganze verwirrte mich so sehr, dass ich nicht darüber diskutierte. Im Laufe des Nachmittags gewöhnte ich mich an ihre monotonen Aussagen, die dann und wann von hinten kamen und mich an etwas erinnerten oder mich darauf aufmerksam machten, dass ich im Begriff war, etwas falsch zu machen.

Ihre Pause dauert noch exakt dreizehn Minuten. Als Nächstes steht Tanzunterricht auf dem Stundenplan … Das Gelände darf nur verlassen werden, wenn das Sicherheitsteam vorab über den Aufenthaltsort und den Zeitpunkt der Rückkehr informiert wurde. Und auf keinen Fall ohne Personenschutz … Sie hätten links abbiegen müssen. Das ist die falsche Richtung … Haben Sie das mit dem Prinzen besprochen? Ich werde kurz nachfragen, ob das erlaubt ist …

Alleine wenn ich daran dachte, musste ich schon die Augen verdrehen. Alexa, halt die Klappe!

Nach dem Abendessen mit Edwards Familie, heute überraschend ohne Lucius, nahm Edward meine Hand und wollte mich mit auf unser Zimmer nehmen. Doch schon nach wenigen Metern erklangen leise Schritte hinter uns. Auch Edward bemerkte sie, blieb stehen und drehte sich um. Octavia. Ich stöhnte. Sie hielt ebenfalls, in einigem Abstand zu uns. Wahrscheinlich um uns Privatsphäre zu gönnen.

Edward musterte sie einen Moment lang, dann nickte er ihr zu. »Octavia, Sie können für heute Feierabend machen.«

»Sehr großzügig, Eure Hoheit«, gab sie zurück. »Aber meine Dienstzeit endet erst um neun. Selbstverständlich begleite ich Miss Hayes noch bis aufs Zimmer.«

Edward zog die Augenbrauen hoch. Er war es nicht gewohnt, dass man ihm widersprach. Zumindest nicht hier im Palast. Erst dachte ich, er wolle sie zurechtweisen, aber dann setzte er ein höfliches Lächeln auf. »Sie haben mein Wort, dass Miss Hayes auf dem Weg zu unserem Zimmer nichts passieren wird, und …« Sein Lächeln wurde noch eine Spur breiter. »… für alles Weitere werden wir Ihre Dienste ganz sicher nicht brauchen. Also Gute Nacht.«

Damit ließ er sie stehen und kaum, dass wir um die nächste Ecke verschwunden waren, musste ich anfangen, laut zu lachen.

Das Wort »aufgeben« kam in Octavias Wortschatz offensichtlich nicht vor. Bereits am nächsten Morgen wartete sie auf dem Flur, um mich daran zu erinnern, dass ich mich beeilen musste, wenn ich pünktlich zu meinem Unterricht mit Nicholas erscheinen wollte. Zwei Tage später ging sie sogar so weit anzuklopfen. Sobald ich das Zimmer verließ, klebte sie an mir und verfolgte mich. Zu meinem Unterricht, zum Essen, ja sogar zu den Terminen mit meinem Stylisten. Und das, obwohl Francis permanent klassische Musik hörte, während er mich schminkte, mir die Haare frisierte und mir meine tägliche Abendgarderobe heraussuchte.

Opferbereit war Octavia ja, das musste man ihr lassen. Nicht jeder konnte Vivaldis Vier Jahreszeiten in Dauerschleife ertragen. Aber vielleicht gab es in der Ausbildung zur Personenschützerin ja einen Spezialkurs darüber, wie man mit psychischer Folter umging. Falls ja, hatte Octavia bestimmt mit einem A abgeschlossen. Wie sonst hätte sie stundenlang auf der Chaiselongue zwischen Spiegeln, Modepuppen und Kleiderstangen voller Seide, Samt und Tüll sitzen können, ohne sich sichtbar zu bewegen oder nur mit der Wimper zu zucken? Meine Theorien gingen inzwischen schon so weit, dass sie ein eigens von Lucius programmierter Überwachungsroboter war, nur dazu da, mich rund um die Uhr auszuhorchen. Das würde zumindest erklären, warum sie nie lachte und … Autsch! Ein plötzlicher Schmerz durchzuckte meinen Hinterkopf. Francis war wieder einmal der Musik verfallen und hatte meine Haare fester gekämmt, je dramatischer die Violinen spielten. Gerade als sie ihren Höhepunkt erreichte, war er auf einen Knoten gestoßen.

»Pardon«, murmelte er, nur um noch einmal etwas kraftvoller hindurchzuziehen. Er steckte mir die Strähne am Hinterkopf fest und betrachtete sein Werk kritisch. Für den heutigen Abend stand ein Abendessen mit irgendeinem Mitglied der Peerage und seiner Verlobten, einem bekannten Opernstar, auf dem Plan und ich wusste, dass Francis seine Aufgabe deshalb besonders gut machen wollte. Das bedeutete für mich: Zähne zusammenbeißen, geduldig sein, stillhalten. Während ich ihn durch den Spiegel ansah, mit seiner Samtweste und der mit schimmernden Ornamenten überzogenen Hose, kam ich mir kurz vor, als wäre ich in eine andere Epoche versetzt worden. Zumindest wenn ich mir die Smartwatch an seinem Handgelenk und das Piercing im linken Ohr wegdachte. Heute schlängelte sich eine silberne Schlange an seinem Ohrläppchen nach oben. Francis griff nach einer Pinzette, um meine Brauen zu zupfen, und ich schloss die Augen und konzentrierte mich darauf, nicht zu niesen. In Gedanken ging ich durch, was ich heute alles noch zu erledigen hatte. Eine Unmenge an Hausaufgaben, das Abendessen und … Tanzunterricht bei Nicholas.

Da würde immerhin James dabei sein. Aber trotzdem … Seit Lucius meinen Stundenplan geändert hatte, war mir kaum eine Minute für mich geblieben. Und dass ich die Pferde nicht mehr zu Gesicht bekam, verbesserte meine Laune auch nicht gerade.

»Ist alles in Ordnung?«, fragte Francis und ich öffnete die Augen wieder. Er musterte mich ausgiebig und hob mein Kinn, damit ich ihm ins Gesicht sehen musste. »Du bist so still heute. Sehr ungewöhnlich für dich, Cherie.«

»Hab bloß schlecht geschlafen«, antwortete ich und winkte ab. Dank des zusätzlichen Unterrichts war ich erst in den frühen Morgenstunden mit meinem Aufsatz für die Schule fertig geworden. Edward war alles andere als begeistert gewesen, weder davon, dass ich es nicht in den Stall geschafft hatte, noch davon, dass ich meine Hausaufgaben erst nach Mitternacht auf den Schulserver lud. »Du musst das nicht machen«, hatte er bestimmt zehn Mal zu mir gesagt. Doch ich hatte mich entschieden, das Programm bis zum Winterball durchzuziehen. Lucius sollte ja nicht denken, dass er mich kleinkriegen konnte. Die Zeiten, in denen ich Angst vor ihm hatte und er mich wie einen Spielball behandeln konnte, waren vorbei. Noch vor wenigen Wochen hatte er versucht, mich mit ein paar Videos zu erpressen, auf denen zu sehen war, wie ich zusammen mit meiner alten Clique Mist baute. Wir hatten während des Unterrichts den Feueralarm ausgelöst, waren als Mutprobe über das Dach der Schulbibliothek balanciert und mit dem Auto von Livys Dad durch die Innenstadt gerast.

Lucius hatte mir gedroht, die Videos meinen Eltern und der Schule zukommen zu lassen, wenn ich nicht bereit war, Edward für immer zu vergessen. Doch ich hatte ihm sein wichtigstes Druckmittel genommen. Zusammen mit Livy war ich zu unserem Schuldirektor gegangen und hatte ihm alles gestanden. Wir hatten beide gezittert, als er verkündete, wie enttäuscht und schockiert er war. Doch am Ende hatte er seine Rede damit geschlossen, dass Ehrlichkeit für ihn das Wichtigste sei, und wir waren mit milden Strafen davongekommen.

Das Videogespräch mit meinen Eltern war mir noch schwerer gefallen, besonders als Mums Augen auffällig rot wurden. Ich hatte ihnen alles erzählt, angefangen damit, wie ich wegen Ethan und seiner Clique in immer mehr Schwierigkeiten geraten war, bis hin zu Edward und dass ich plante, einige Wochen im Palast zu leben. Anschließend hatte betretenes Schweigen geherrscht, bis Dad sich räusperte und sagte: »Nun, dann wird sich der Junge wohl bald mal bei uns vorstellen müssen, so wie sich das gehört.«

Alleine bei der Vorstellung, Prinz Tristan in ihrem kleinen Stuttgarter Einfamilienhaus zu begrüßen, waren Mums Augen riesengroß geworden. Schließlich hatten wir uns darauf geeinigt, dass sie Edward bei ihrem nächsten Besuch in London kennenlernen würden. Nach dem Gespräch war ich fix und fertig gewesen, und obwohl ich zuerst ein schlechtes Gewissen gehabt hatte, dass ich meine Eltern nicht eher eingeweiht hatte, fühlte ich mich seither regelrecht befreit.

Die beiden fehlten mir. Ebenso wie mein Bruder. Vielleicht konnte ich sie ja nach dem Unterricht mit Nicholas kurz anrufen.

»Wenn du über irgendetwas reden möchtest, bin ich jederzeit für dich da. Das weißt du, oder?« Francis hob ein weißes Kästchen vom Schminktisch, zauberte silberne Ohrringe hervor und steckte sie mir an.

»Ja, das weiß ich«, sagte ich und lächelte. Francis war einer der wenigen Leute, die mir hier im Palast richtig sympathisch waren. Ihm hätte ich erzählen können, was wirklich in mir vor sich ging und dass ich mir eingesperrt vorkam. Doch mit Kitty-Cole-Octavia, die am anderen Ende des Raumes saß und mit ihrer undurchdringlichen Agentenmiene in unsere Richtung blickte, traute ich mich nicht, ihm mein Herz auszuschütten. Deshalb sagte ich nur: »Es ist alles okay.«

Francis tätschelte mir die Schulter und ich sah, wie er mich aufmunternd anlächelte. »Schön, wie du willst. Aber nur, dass du es weißt … ich glaube dir kein Wort.«

»Schultern zurück! Spannung halten. Und achte auf deine Fußgelenke. Die sind ja schon wieder weggeknickt. Was ist denn nur los mit dir?«

Schultern zurück, lange Beine, kein Hohlkreuz machen … Die Liste der Dinge, die Nicholas an mir kritisierte, wurde immer länger. Ich senkte den Blick und gab mir Mühe, wenigstens die Schritte richtig zu setzen. »Kinn hoch!«, kam es sofort von der Seite. »Und entspann dein Gesicht.«

Es war entmutigend und jedes Mal, wenn James und ich uns im Takt der Musik drehten und ich Nicholas den Rücken zuwandte, warf ich rasch einen Blick zur Uhr. Noch eine Dreiviertelstunde.

Zu allem Überfluss hatten wir heute auch noch Publikum, das sich zusammen auf die weiß schimmernden Sofas am Rand des sogenannten kleinen Ballsaals quetschte: Octavia, Sixton und Thomas Baker, einer der Pinguine, wie ich die Angestellten insgeheim nannte. Er tanzte mit mir, wenn James einmal keine Zeit hatte. Doch zum Glück kam das nicht oft vor, denn Thomas hatte, wie er ständig betonte, höchst sensible Füße, die nicht gerade optimal mit mir und meinem Tanzstil harmonierten. Genau wie mir kam es ihm gerade recht, dass James’ Eltern noch einige Wochen beruflich in Japan unterwegs waren. In dieser Zeit wohnte er bei uns im Palast und hatte angeboten, für Thomas einzuspringen, wann immer es in seinen Zeitplan passte. Anfangs war ich unsicher gewesen, was Edward davon halten würde. Schließlich hatte James im Sommer versucht, bei mir zu landen. Aber Edward hatte mir versichert, dass die Sache mit ihm geklärt sei.

»Greta, konzentriere dich!« Nicholas stöhnte auf. »Du musst viel größere Schritte machen! Und schau nicht zu James, sondern über seine Schulter. Anhimmeln kannst du ihn immer noch, wenn wir hier fertig sind!«

Der Kommentar brachte James zum Grinsen und ich überlegte kurz, ob ich ihm absichtlich auf die Füße treten sollte. Aber James war schneller. »Das würde ich an deiner Stelle gleich wieder vergessen, Mylady.« Er drehte mich unter seinem Arm durch, um Abstand zwischen uns zu bringen. Doch die unerwartet schwungvolle Bewegung brachte mich aus dem Takt. Ich stolperte, fing mich aber sofort wieder und hoffte, dass Nicholas es nicht gesehen hatte. James schmunzelte. Selbst schuld, sagte sein Ausdruck.

»Komm schon, Greta, streng dich ein bisschen an!«, rief Nicholas genervt. »Du hast so einen guten Tänzer an deiner Seite. Das müsste eigentlich alles wie von selbst gehen.«

Bla, bla, bla … Langsam reichte es mir! James lachte nur leise und führte mich wieder in seinen Arm. Dann beugte er sich kaum merklich zu mir herüber und flüsterte: »Man sagt übrigens, dass gute Tänzer auch höchst talentiert in anderen Dingen sind. Wusstest du das?«

Wie von selbst zogen sich meine Augenbrauen nach oben. In anderen Dingen, ja?

»Das glaubst du doch wohl selber nicht«, zischte ich ebenso leise zurück. Bestimmt hatte er sich das gerade ausgedacht.

»Wer weiß, könnte doch etwas dran sein.« Am Rande meines Blickfelds sah ich James’ Augen neckisch funkeln. »Und wir beide wissen ja, dass ich schon immer besser tanzen konnte als Edward.«

Bitte was? Ich geriet ins Straucheln.

»Links, Greta! Den linken Fuß nach hinten!« Nicholas vergrub beide Hände in seinen Haaren und schüttelte den Kopf. »Das kann doch nicht wahr sein. Was ist denn daran so schwer?«

James lachte laut. »Entschuldige, Nic, ich habe sie abgelenkt. Sie war gerade mit den Gedanken woanders.« Er zog mich wieder an sich. »Ehrlich gesagt, habe ich nicht erwartet, dass du bei so einem platten Anmachspruch gleich die Fassung verlierst. Daran sollten wir dringend arbeiten.«

Ich pikste ihn in die Seite. »Nur dass du es weißt, ich war garantiert gedanklich nirgendwo anders. Und schon gar nicht bei dir und anderen Dingen, die du angeblich ganz toll kannst.«

Er legte den Kopf schief. »Bist du sicher? Ich meine, du hast ausgesehen, als wenn du einen klitzekleinen Augenblick darüber nachgedacht hättest und …«

»James!«

»Schon gut. Es macht nur so Spaß, dich aufzuziehen.« Er zwinkerte mir zu und brachte uns wieder in Tanzposition. »Bereit?«

Ich nickte und dieses Mal achtete ich ganz genau auf meine Schritte. Auch James hörte auf, mich zu ärgern, und gab sich Mühe und so gelang es mir sogar, im Takt zu bleiben, als er unsere Tanzhaltung in eine Promenade öffnete.

Dabei fiel mein Blick auf Sixton, der neben Octavia saß und leise mit ihr redete. Vorhin war er unerwartet zum Training erschienen und hatte behauptet, er wolle meine Tanzkünste bewundern. Ja klar. So wie ich das sah, bewunderte er eindeutig etwas anderes: den wohl schönsten Eiszapfen des gesamten Königreichs. Octavia schien sich allerdings reichlich wenig für ihn zu interessieren. Während Sixton redete, ließ ihr Gesichtsausdruck keinen Zweifel daran, was sie von ihm hielt. Die Szene erinnerte mich an ein ziemlich fieses Einstellungsgespräch und allem Anschein nach würde Sixton den Job eher nicht bekommen.

»Er wird sich an ihr die Zähne ausbeißen«, murmelte ich und James grinste wieder.

»Sixton?«

Ich nickte und er drehte uns so, dass er die beiden besser sehen konnte. Dann sagte er: »Ja, sieht ganz so aus. Aber gut für mich. Ich finde sie nämlich auch ziemlich heiß.«

»James, Octavia ist garantiert fünf Jahre älter als du.«

»Na und? Als ob das jemals ein Kriterium für mich gewesen wäre. Ich würde eher sagen, das ist eine Herausforderung.« James lächelte siegessicher. »Und diese könnte ausgesprochen interessant werden, weil ich …«

Hinter mir wurde die Tür geöffnet und er brach ab. Nicholas stellte die Musik leiser und ich löste mich aus James’ Armen und drehte mich um.

Es war Edward. Er stand lächelnd im Türrahmen, trug Jeans, Boots und einen schwarzen Pullover und sah damit ganz so aus, wie ich ihn von Caverley Green kannte.

»Ich hoffe, ihr verzeiht mir, aber ich muss eure Tanzeinheit leider unterbrechen. Greta und ich haben heute nämlich noch etwas vor.«

Ähm, wir hatten noch etwas vor?

Nicholas wirkte ebenso irritiert. »Laut Plan geht unser Unterricht noch vierzig Minuten, danach haben wir eine Stunde in Kunstgeschichte, und soweit ich weiß, steht dann bereits das Abendessen mit dem Grafen an.«

»Ja, ich weiß«, sagte Edward und nickte ihm zu. »Aber der Plan wurde geändert, und so wie es aussieht, können wir leider nicht am Essen teilnehmen.«

»Nicht teilnehmen?« Nicholas riss die Augen auf. »Was ist mit dem Grafen? Und mit deinem Großvater? Er wird sicher nicht erfreut sein, wenn du …«

»Das regle ich dann schon. Greta verbringt momentan mehr als genug Stunden mit Unterricht und den restlichen Tag nehmen wir uns jetzt frei.« Er warf mir einen fragenden Blick zu, in dem geschrieben stand: Wenn du das willst. Ich grinste. Obwohl ich versucht hatte, mir nichts anmerken zu lassen, musste er gespürt haben, wie sehr mir die letzten Tage zugesetzt hatten.

»Am besten, ihr nehmt euch alle frei«, fügte Edward hinzu und schaute dabei bedeutungsschwer zu Octavia, die sich sofort vom Sofa erhoben hatte.

»Eure Hoheit«, setzte sie an. »Der Prinzgemahl wünscht, dass ich Greta rund um die Uhr begleite und …«

»Keine Sorge, ich werde das auf mich nehmen, falls es Probleme gibt«, versicherte Edward. Er kam zu mir, griff nach meiner Hand und sah Nicholas an. »Das gilt auch für alles andere. Wenn meinem Großvater etwas nicht passt, soll er sich direkt an mich wenden.«

Damit zog er mich sanft mit sich nach draußen. Niemand wagte es, Edward noch einmal zu widersprechen. Aber ich spürte die Blicke deutlich auf meinem Rücken. Selbst dann noch, als die Tür längst hinter uns ins Schloss gefallen war.

Royal Horses (3). Kronennacht

Подняться наверх