Читать книгу Royal Horses (3). Kronennacht - Jana Hoch - Страница 6
ОглавлениеDie Aufzugtüren schlossen sich. Zitternd lehnte ich mich mit dem Rücken an die Wand und presste beide Hände an meine Schläfen. Der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Die Stimmen wurden leiser. Dann war es still. Doch die Bilder der letzten Minuten ließen sich nicht so leicht verdrängen. Wieder und wieder sah ich sie vor mir. Flackernde Lichter, die unzähligen Menschen und Edward …
Schwindel stieg in mir auf und ich klammerte mich fest an eine der goldenen Haltestangen. Ich konnte einfach nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert war, und wartete auf den Moment, in dem ich schweißgebadet aufwachte und feststellte, dass all das nichts weiter als ein Streich meines Unterbewusstseins gewesen war. Doch der Moment kam nicht. Stattdessen stoppte der Fahrstuhl und ich stolperte nach draußen in die Tiefgarage. Sofort schlug mir eine Welle eisiger Luft entgegen. Ich schlang die Arme um mich, aber es half nichts. Wo musste ich lang? Verdammt noch einmal, wo war der Ausgang? Dahinten! Ich rannte los. Vorbei an Securityleuten, die mir fragende Blicke zuwarfen, und weiter auf die Straße.
Er hat sie geküsst, dachte ich. Ihre Lippen hatten sich berührt, direkt vor meinen Augen. Edward hatte nichts gesagt, sie nicht abgewiesen. Er hatte sie einfach geküsst.
In der Ferne erklangen Stimmen, die Rufe wurden lauter. Ohne mich noch einmal umzudrehen, setzte ich einen Fuß auf die Fahrbahn und eilte darüber. Ein Taxi hupte. Der Fahrer kurbelte sein Fenster herunter und schimpfte, aber ich wandte ihm nicht einmal den Kopf zu. Hauptsache, weg von hier! Ich wollte alleine sein, durchatmen, wieder klare Gedanken fassen. Und dann … dann wollte ich Edward und alles, was jemals zwischen uns gewesen war, für immer vergessen.