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Charakteristisches

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„ Auch die beste Charakteranalyse hinterlässt immer eine gewisse Kälte und Flachheit. Aus diesem Grund beziehe ich mich auf einige persönliche Charaktereigenschaften.209 „ Stills Charakter hat sich in seinem Gesicht und seiner physischen Erscheinung widergespiegelt.“210

Andrew Taylor Still, von anderen als „großer, majestätisch wirkender Mann“ mit „eindrucksvoller Präsenz“211 geschildert, beschrieb sich selbst als „5 Fuß und 11 Dreiviertelzoll groß212 mit dunklem Haar, dunkler Hautfarbe und dunkelgrauen Augen.“213 Häufig verglich man ihn aufgrund seiner Erscheinung und seines Charakters mit Abraham Lincoln,214 denn er war „ein großer, knochiger Mann, der ungefähr 60 zu sein schien, dessen Haar aber noch so schwarz war wie das eines 50-Jährigen und dessen scharfe und forschende Augen die eines 40-Jährigen hätten sein können.“215 Über Stills Ähnlichkeit mit Lincoln schrieb Edwin C. Pickler:

„Unter den großen Männern unseres Landes ragen als Befreier und Wohltäter der menschlichen Rasse zwei deutlich heraus. Mir scheinen diese beiden in ihren physischen, mentalen und moralischen Charakterzügen sehr ähnlich zu sein. Alle, die sie und ihr Werk kennen, lieben und respektieren sie. Der eine ist Abraham Lincoln, der andere Andrew Taylor Still.“216 „Seine [sc. Stills] Veranlagung wird beispielhaft bestätigt durch seine Gestalt, gütige Gesichtszüge, einen durchdringenden Blick, eine wunderbar vollkommene Stirn, eine römische Nase und einen nicht sehr bestimmenden Kiefer. Mit seiner edlen Seele geht eine leicht zu erkennende und wahrzunehmende spirituelle Einsicht in die Mysterien des Lebens einher, wie sie nur wenigen Individuen gewährt wird. Dazu kommen Lebensfreude, Humor, Witz und eine poetische Ader. Man kann sich dem Eindruck, mit ihm einen ungewöhnlich starken, unabhängigen und originellen Denker vor sich zu haben, nicht entziehen. 217

Der gealterte Still wurde von Ernest Tucker D.O. so beschrieben: „Er trug einen grauen Backenbart und unter wild wachsenden Augenbrauen blickten graue, braun gesprenkelte Augen forschend durch graue Brillengläser.“218

„Seine Stirn war gewölbt wie das Knospenende einer Wassermelone und er hatte eine unglaublich scharfe Nase. … Sein Schnurrbart half – wie soll ich sagen – seine Nase zu normalisieren. Schnurrbart und Backenbart sorgten für eine harmonische Einbeziehung von Nase und Stirn.“ 219

„Seine Hände waren groß, flach und ohne Zweifel sehr kräftig. Seine Ohrläppchen hingen großzügig herunter. Achten Sie doch mal auf die Ohrläppchen starker Führungspersönlichkeiten. Seine Haut wirkte düster, was zweifellos an seinem Alter, aber auch an der Gemütsverfassung lag. An den Augenwinkeln hatte er zahlreiche Lachfalten.“ 220

„Seine Stimme war heiser, so als ob sie von woanders herkäme, weit entfernt, oder von jemand anderem … Oh, er konnte schon kraftvoll sprechen – Heiserkeit – das hatte so was Intimes – eine Art von Nur-wir-beide-Effekt.“ Er ging „sich auf seine Zehen erhebend“, was Tucker als indianischen Gang verstand, weil Still sich „so leise wie ein Indianer in einen Klassenraum stehlen“ konnte.221

1923 stellte F. P. Millard D.O. übrigens interessanterweise einen Zusammenhang zwischen einem federnden Gang und dem Zustand der Faszien her:

„Gehen Sie niemals auf Ihren Fersen. Wenn Sie das tun, verursacht die Erschütterung in Wirbelsäule und Faszien alle Arten von Verformungen und Läsionen. Wenn Sie gehen, dann gehen Sie auf den Fußballen und schwingen Sie vorwärts, anstatt sich ruckweise voranzubewegen.“222.

Früh in seinem Leben entdeckte Still aufgrund persönlicher Erfahrung, dass Kleidung „das Schicksal eines Menschen nicht ändert“, sodass er nicht mehr bereit war, zur „Kleiderparade“ anzutreten223 und mit zunehmendem Alter er nicht mehr besonders auf seine äußerliche Erscheinung achtete.224 Er trug einen zerknitterten Anzug, in seinen abgetragenen Stiefeln steckten Kordhosen.225 Halstücher und steife Kragen bezeichnete er als „Abscheulichkeiten“.226 In Kirksville konnte man ihn typischerweise auf einer Warenkiste sitzen oder in einer Hängematte oder auf einem Feldbett liegen sehen. Häufig schnitzte er an einem der gut 2 m langen Stäbe herum, die er abwechselnd mit sich führte.227 Mit einem Packen Plakate (Werbungsmaterial) begab er sich in kleine Städte und demonstrierte auf einem „alten Ochsenkarren oder einem gefederten Wagen“ stehend öffentlich Behandlungstechniken wie „Hüfteneinrenken“.228 Oft trug er einen Sack oder eine Handvoll Knochen bei sich.229 Man erzählt von ihm, er habe auf der Veranda, auf dem Rasen, an einen Baum gelehnt oder in einem Wagen sitzend Patienten behandelt – „wo eben gerade Platz war“.230

Stills Faszienkonzepte

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